Unsere Zeitung hat sich mit Franz Käs und Irmgard Holm in den Burggärten zu einem Gespräch getroffen. Wer den gemeinnützigen Verein unterstützen möchte, kann Franz Käs telefonisch unter 0157/52895815 kontaktieren.
Beim Kinderfest (Anfang Juli) kamen viele Kinder in den Genuss eine frischgebackene Waffel vom Team rund um Franz Käs zu bekommen. Insgesamt hatten die Ehrenamtlichen an diesem Tag 50 Kilogramm Waffelteig abgebacken.
MAYEN. (EB) Sich für benachteiligte und hilfsbedürftige Kinder einzusetzen ist in unserer Zeit aufgrund wachsender Not aktueller und wichtiger denn je. Aufgrund der immens steigenden Lebensmittelpreise und Energiekosten blicken Franz Käs und Irmgard Holm von der Mayener Suppenküche mit Sorge auf den kommenden Herbst und Winter.
Verein hofft auf Unterstützung
Doch nicht nur die beiden engagierten Ehrenamtler, sondern auch das komplette Team der im Jahre 2016 gegründeten, aktuell 72 Mitglieder zählenden Mayener Suppenküche e. V. hofft auch künftig auf finanzielle Unterstützung und Spenden, damit die Erfolgsgeschichte des gemeinnützigen Vereins, fortgesetzt werden kann. Das Projekt ist vielen Menschen in der Region ein Begriff.
Spenden leider rückläufig
„Die Spenden sind seit der Pandemie rückläufig“, berichtet Franz Käs, der Vorsitzende der Mayener Suppenküche zu Beginn des Gespräches mit unserer Zeitung.
Sichtlich zufrieden zeigen sich der Vorsitzende der Suppenküche und die stellvertretende Vorsitzende Irmgard Holm mit der Entwicklung des gemeinnützigen Vereins, der es sich auch zum Ziel gesetzt hat, Jugendliche nach einem Praktika in eine berufliche Ausbildung zu bringen und zu begleiten. „Wir haben unsere Kontakte genutzt, um den jungen Leuten so eine Ausbildungsmöglichkeit zu schaffen. Einige von ihnen haben diese nun nach drei Jahren mit Erfolg bestanden und wurden übernommen. Hoch im Kurs stehen auch die Tagesausflüge, zu denen die Suppenküche die Kinder und Jugendlichen ab und an in den Neuwieder Zoo, in die Klottener Tierpark oder auch in den Lava Dome einlädt.
Ein Blick zurück: Zu Beginn seiner Aktivitäten hatte der Verein die neun- bis etwa 18-jährigen einmal in der Woche zu einem gemeinsam Mittagessen eingeladen. Gegessen wurde in Mayener Restaurants, deren Besitzer jedoch anonym bleiben wollten. Zum gemeinsamen Essen getroffen wurde sich einmal im Monat auch, bis zum Ausbruch der Pandemie, im Pfarrzentrum von Herz Jesu. „Da die Kinder von verschiedenen Schulen und zu unterschiedlichen Zeiten Schulschluss haben, gestaltete sich das gemeinsame Essen allerdings recht schwierig“, so Vorsitzender Käs.
Seit dem Ausbruch der Pandemie habe sich vieles verändert. „Wir durften mit den Kindern nicht mehr an einem Tisch zusammen essen.“ Er habe Gespräche, unter anderem dem Gesundheitsamt geführt. „Wir hatten dann einen Plan B: Die Kinder und Jugendlichen bekommen Wertgutscheine, mit denen sie in einer Metzgerei oder in einer Pizzeria, sich vier Mal in der Woche ein warmes Essen abholen können.“
Er und seine Mitstreiter legen in erster Linie Augenmerk auf die Kinder: „Wenn wir sehen, dass irgendwo dringender Bedarf besteht, gehen wir mit ihnen auch schon mal Kleidung oder Schuhe kaufen.“
Die Teilnehmer der Suppenküche bleiben im Übrigen anonym. „Wir stellen immer wieder fest, sie bringen auch andere Kinder mit, die Hunger haben.“
Allerdings vermissen die Ehrenamtler den sozialen Kontakt mit den Kindern. „Aktuell haben wir nur noch 15 Kinder und Jugendliche, einige haben kürzlich die Schule absolviert. Neue werden ein, bis zwei Monate nach den Ferien wieder dazu kommen.“
Käs und sein Team hoffen, „das wir nach den Sommerferien wieder einen Raum haben, um uns wieder mit ihnen zu treffen. Im vergangenen Jahr hatten wir sogar die Möglichkeit in einem Restaurant in Mayen unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsbestimmungen, gemeinsam mit dem dortigen Koch eine frische Mahlzeit zuzubereiten. Die regionalen Zutaten haben wir vorher gemeinsam auf dem Wochenmarkt eingekauft.“
Die jungen Teilnehmer hätten total viel Spaß gehabt und seien sehr stolz gewesen.
In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen
Warum der Ur-Mayener Franz Käs den Verein gegründet hat, erklärt der heute 51-jährige Vater einer Tochter folgendermaßen. Er sei in ärmlichen Verhältnissen – im Etzlergraben einem in Mayen nicht gerade gut angesehenen Viertel - groß geworden. „Wir waren finanziell nicht auf Rosen gebettet. Aber wir hatten jeden Mittag ein warmes Essen auf dem Tisch stehen.“
Ziel: ein fester Raum für die Mahlzeiten
Doch heute sehe die Realität in vielen Familien anders aus - und zwar in zunehmendem Maße. „Unser größtes Ziel wäre es, einen festen Raum oder ein Ladenlokal zu haben und täglich eine warme Mahlzeit für alle anzubieten, denen es finanziell nicht so gut geht.“