The Jeremiahs waren am Freitagabend im nahezu vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus zu Gast und begeisterten das Publikum.
VOLKESFELD. (EB) Die beliebte Veranstaltungsreihe „sagenhaft musikalisch“ – zu der die Verbandsgemeinden Brohltal, Mendig, Pellenz und die Stadt Mendig seit einigen Jahren einladen - wurde am Freitag mit einem hochkarätigen Konzert gekrönt.
Das Publikum war derart begeistert, dass es frenetisch applaudierte und einzelne Songs sogar mitgesungen hatte. Wohl niemand der Zuhörer konnte sich im fast vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus in Volkesfeld der puren irischen Lebenslust und Energie und der mystisch zauberhaft und dann wieder ausgelassen fröhlich und atemberaubenden Melange aus neuen und älteren Folks-Songs und teils instrumental präsentierten Melodien der preisgekrönten irischen Band „The Jeremiahs“ entziehen.
Nicht ohne Grund gilt die Band mit Joe Gibney (Gesang), Niamh Varian-Barry (Fiddle, Viola, Gesang), Julien Brunetau (Flöten und Pipes) und James Ryan (Gitarre) als eine der aufregendsten und kreativsten, die Irland seit vielen Jahren hervorgebracht hat.
Ein wenig aus der „irischen Rolle“ fällt jedoch Julien Brunetau. Der Virtuose stammt aus Bordeaux und hat sich aber während seines Jazzmusikstudiums in die irische Musik mit ihrer eindrucksvollen musikalischen Sensibilität verliebt. Sein Spiel an der Tin-Whistle war eine Klasse für sich.
Mit seinen Soli und seiner großen Spielfreude sorgte der Virtuose bei der Zuhörerschaft, ebenso wie die grandiose Fiddle-Spielerin und Sängerin Niamh Varian-Barry für offene Münder und begeisterten Beifall.
Das Publikum zeigte sich von Beginn an fasziniert von dem vielfältigen Repertoire, von den mitreißenden mehrstimmig gesungenen Seemannsliedern bis hin zu gefühlvollen traditionellen Liedern über Not, Liebe und Verlust.
Bereits beim dritten Lied, der „Passage West“ hatte Lead-Sänger Joe Gibney das Publikum derart im Griff, dass alle im großen „Wohnzimmer“ von Volkesfeld, voller Begeisterung den emotional angehauchten Refrain „Oh Love will you go, will you go oder Love will you stay, will you stay, will you stay?“, mitsangen.
Das Lied erzählt die Geschichte von zwei Liebenden und davon, wie der junge Mann beim Sonnenuntergang seiner Liebsten einen Ring, seine Hand, sein Herz und einfach alles was er besitzt, offeriert.
Ehe die Band die wunderschöne Ballade „Dusty little Wings“ anstimmte, erzählte die ehemalige Leadsängerin der US-Superband „Solas“ mit einer charismatischen Bühnenpräsenz und einer Stimme, die unter die Haut geht, in englischer Sprache, das alle Menschen Flügel haben.
Der grünen Insel ganz nahe
Bei dem anschließend instrumental präsentierten Lied „25 O’clock“ hatten die Gäste insbesondere bei dem Solo von Julien Bruneteau das Gefühl, der grünen Insel ganz nahe zu sein. Den beschwingten Folkabend bereicherten sowohl Gitarrist James Ryan und als auch Joe Gibney mit seinem wohlklingendem Timbre. Er war 2015 von den Irish American News als Sänger des Jahres prämiert worden. Äußerst amüsant berichtete Gibney mit seinem ausgeprägten Dublin Akzent einige Episoden.
Fazit: Es war in großartiges Konzert, bei dem auch der mehrstimmige Gesang der Bandmitglieder absolut perfekt harmonierte und das auf eine baldige Wiederholung hoffen lässt. „Wir kommen 2024 wieder nach Deutschland“, hatten die sympathischen Iren und der Franzose versprochen.
Viele Änderungen in der Musikszene
Zu Beginn der Veranstaltung hatte Petra Eisenbürger von Concert Connections, die eng mit der Verbandsgemeinde Mendig zusammenarbeitet, betont, das sich in der Musikszene seit dem Ausbruch der Pandemie ganz viele Änderungen ergeben haben. „Ursprünglich war für diesen Abend eine Veranstaltung mit Còig, einer keltischen Traditionsgruppe aus dem atlantischen Kanada geplant gewesen. Die Band hatte abgesagt, weil eine der Hauptmusikerinnen jetzt eine Festanstellung als Buchhalterin angenommen hat.
Anstelle von Còig haben „The Jeremiahs“ zu meiner großen Freude, die Konzertreihe übernommen.“ Mit zum Gelingen beigetragen haben Max Esch, von der Verbandsgemeinde Mendig – er sorgte für die Technik und Beleuchtung - sowie der Förderverein der Marienkapelle Volkesfeld.