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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 42/2023
Aktuelles
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Erich Kästner und seine dreizehn Monate beflügeln Martin Seidler und seine Zuhörer

Lucia Kranz und Martin Seidler kennen sich schon lange. Zum krönenden Abschluss des ersten Herbstprogramms von „Kultur im Kuchenhaus“ war der Moderator in Mendig bei Lucia Kranz zu Gast.

MENDIG/EB. Es war eine spannende und emotional knisternde Begegnung - kulinarische Köstlichen gepaart mit Poesie und Romantik. Zum Abschluss des ersten hochkarätigen Mendiger Herbstprogramms „Kultur im Kuchenhaus“ begeisterte Martin Seidler, Redakteur und Gastgeber der Fernsehsendung „Kaffee oder Tee“ sowie Moderator der „Landesschau Rheinland-Pfalz“ in der neugeschaffenen Kulturscheune (im rückwärtigen Bereich von Lucis Kuchenhaus) mit einer beeindruckenden musikalischen Lesung mit Gedichten von Erich Kästner im unteren Stadtteil von Mendig sein Publikum. In seiner charmanten Art nahm Seidler die Zuhörer sowohl samstags als auch sonntags mit auf einen literarisch-musikalischen Spaziergang durch das Jahr bzw. durch ein Kalenderjahr mit dreizehn Monaten. Doch warum dreizehn Monate? Das letzte Gedicht - der dreizehnte Monat - beschreibt einen fiktiven Schaltmonat. Das Büchlein ‚die dreizehn Monate’ - es zählt zu den romantischsten und idyllischsten Werken Erich Kästners - hatte Martin Seidler als Kind von seinen Eltern geschenkt. Der Gedichtszyklus eines Großstädters für Großstädter ist 1955 erschienen. Er war Kästners letzter Gedichtband. Das Büchlein mit der kleinen eindrucksvollen Sammlung bestehend aus dreizehn Gedichten wurde, wie Seidler den Gästen in emotionalen Worten erzählte, zu seinem Weggefährten.

Der Moderator - dessen (Erzähl-) Stimme unter die Haut ging - führte auch aus, wie in ihm nach und nach die Idee reifte, die Gedichte Kästners musikalisch zu untermalen. Mit dem Pianisten, Arrangeur und Musikproduzenten Peter Grabinger und dessen Frau Gabriele wurden die Gedichte von Erich Kästner, im harmonischen Einklang mit bekannten Werken großer Komponisten und mit eigenen Stücken, also die einzelnen Puzzlesteine zu einem Ganzen zusammengefügt. Sie begeisterten die Zuhörer hellauf nahmen sie förmlich gefangen. Man spürte als Zuhörer förmlich, wie sehr Martin Seidler die Werke Erich Kästners, in denen die Natur und der Kreislauf der Jahreszeit mit viel Poesie lebendig werden, am Herzen liegen. Die Einzigartigkeit, aber auch die Schönheit der einzelnen Monate konnten die Besucher vor ihrem geistigen Auge förmlich sehen. Gegen Ende der Lesung stellte Martin Seidler auch sein Können als Sänger mit „I wonder who my Daddy is“ (von Gregory Porter) und Harald Juhnkes’ („Was ich im Leben tat“ - „My Way“) unter Beweis. Vor Beginn der Lesung und in der Pause wurde dem zumeist weiblichen Publikum von Lucia Kranz kreierte, auf der Zunge zergehende Köstlichkeiten, entsprechend den vier Jahreszeit geboten. Und am Ende der Lesung stellte Martin Seidler dem beschwingten Publikum in Aussicht auch im kommenden Jahr wieder mit dabei zu sein. Langanhaltender von Herzen kommender Applaus war Martin Seidler und auch der charmanten Gastgeberin Lucia Kranz und ihrem Team gewiss.