Finn und Toni drehten ihre Runden auf dem Kinderfahrgeschäft der Familie Weber aus Bad Kreuznach
Über gut gelaunte und strahlende Fahrgäste konnte sich das Mayener Riesenrad freuen
Saskia und Lukas aus Bonn waren begeistert.
Kopfüber ins Vergnügen
Das Riesenrad bietet einen tollen Überblick
MAYEN/EB. Was das Oktoberfest für München bedeutet, bedeutet seit Jahrhunderten für die Menschen in unserer Region das Kulturgut Lukasmarkt. Eine erste Bilanz: teils lange Schlagen an Fahrgeschäften und Imbiss- und Getränkebuden und ein strahlendes bunt gemischtes, teils vor Vergnügen jauchzendes Publikum - so lässt sich das beliebte innerstädtische Volksfest am Samstag und Sonntag in kurzen Worten zusammenfassen. Also endlich wieder Zuckerwatte, gebrannte Mandeln, knallrote Paradiesäpfel, knuspriger Backfisch, ‚Hau den Lukas’ für Groß und Klein sowie Fahrgeschäfte mit und ohne Nervenkitzel - kurzum alles, was das Herz eines echten Lukasmarktbesuchers begehrt. All das und natürlich noch viel mehr können die Besucher seit dem späten Samstagvormittag in vollen Zügen genießen. Denn auch die 618. Auflage des größten Volksfestes im nördlichen Rheinland-Pfalz lädt zum verweilen, sich begegnen und zum gemeinsamen Erleben ein. Die Innenstadt steht in diesen Tagen förmlich Kopf - und nicht nur die, sondern auch die Fahrgäste des Überkopffahrgeschäft Robotix - in Form einer Riesengreifhand in schwindelerregender Höhe. Interessant war es auch dem Fahrgeschäft „Polyp“ zuzusenden. Das erstmals in Mayen auf dem Markt vertretene Fahrgeschäft erhob sich mit seinen vielen Armen -während sich die Gondeln um ihre eigene Achse drehten. Und auch das romantische Riesenrad „Roue Parisienne“, das Wahrzeichen des Lukasmarktes, dreht mit seinen offenen und geschlossenen drehbaren Gondeln auf seinem angestammten Platz am Markt Runde um Runde. Der besondere, in der Dunkelheit fantastisch illuminierte Blickfang bietet eine unvergleichliche Rundumschau aus 48 Metern Höhe. Doch was hat das seit Jahrhunderten gepflegte Kulturgut in diesem Jahr als farbenfrohes, lebendiges Gesamtkunstwerk mit viel Schwung und Spirit zu bieten hat. Eine erste Bilanz und eine kleine, nicht repräsentative Umfrage. Der Markt kommt bei den Besuchern und Schaustellern augenscheinlich gut an. Fast schon als eine Volksfestinvasion konnte man den hohen Besucherandrang am Samstagnachmittag und insbesondere abends bei idealen Wetterverhältnissen bezeichnen. Tradition und die Verbundenheit wird in Mayen großgeschrieben.
Die Traditionsbäckerei des Schaustellerbetriebs Thorsten Dierichs erfreut seit 120 Jahren mit Köstlichkeiten ihre Stammgäste. „Ich selbst bin seit 36 Jahren hier in Mayen mit dabei“, erzählt Inhaberin Heike Dierichs, während sie frischgebrannte Mandeln zubereitet. „Wir legen größten Wert auf die gute Qualität der verwendeten Zutaten.“ Fast ebenso lange ist auch Werner Weeber junior aus Bad Kreuznach mit seinem Kinderfahrgeschäft „Zauber Welt“ auf dem Markt dabei. „Unsere Familientradition währt insgesamt seit nahezu 175 Jahren.“ Bester Laune zeigt sich Wolfgang Wingender aus Mayen, während das Lukasmarkt-Urgestein das Marktgeschehen beobachtete. „Mal schauen, wie es in diesem Jahr wird.“ Nur wenige Meter von Wolfgang Wingender’ Kinderachterbahn, dem Ring Renner, stieß eine Frauenclique aus Mayen mit einem kühlen Blonden auf den Lukasmarkt an. „Wir machen das seit vielen Jahren schon so. Pünktlich um 11 Uhr feiern wir unseren persönlichen Lukasmarktauftakt. Das Marktgeschehen bedeutet für uns ein großes Stück Heimat.“ Nach insgesamt zehn Schüssen hielt Lukas aus Bonn drei Rosen für seine Liebste in seinen Händen. „Die Rosen haben für mich eine besondere Bedeutung“, meinte Freundin Saskia augenzwinkernd. „Es ist mega schön hier.“ Und was war für eine Gruppe Jugendlicher am Samstag das Schönste? „Wenn es, wie beim Breakdancer, oder bei der Petersburger Schlittenfahrt so richtig schön rund geht“, erklärte Jan aus Mayen. Fast gleichzeitig hatten wenige Meter weiter wie Fin und Toni aus Mendig in einem Bus der „Zauber Welt“ Platz genommen, während Bennett, Charlotta und Mattes sich ihre Gewinne fürs erfolgreiche Dosenwerfen aussuchen durften. Am verkaufsoffenen Sonntag wurde die Fußgängerzone vor lauter strahlender Besucher gut frequentiert.