Zahlreiche Freunde der beiden Familien werden die neuen Regenten und ihr Gefolge durch die Session begleiten.
Ein imposantes Bild bot sich den Gästen, als Uli Walsdorf, der Präsident der „Alte Große Karnevalsgesellschaft Mayen die designierten Tollitäten vorstellte und feinste Bühnenfontänen als besondere Effekte sprühten.
Der Abend machte Lust auf die anstehende Session
MAYEN. (EB) Die Gerüchteküche brodelte schon den ganzen Sommer. Denn in der Eifelstadt gibt es wohl kaum ein Geheimnis, das so gut gehütet wird, wie der Namen des neuen Regenten. Wer würde wohl Herrscher in der Session 2023/24 sein? Gibt es einen Prinzen, eine Prinzessin oder ein Prinzenpaar? Genug des Rätselratens und der Spekulationen: Eine Woche vor dem Elften im Elften gab es in der Halle 129 die Antwort. „Et is widda en Pitter!“ Fakt ist: Jeder Auftakt steht und fällt mit der Stimmung der Gastgeber und ihrer Gäste – und der war am Samstagabend unbeschreiblich.
Offizielle Sessions-Eröffnung um 11.11 Uhr in der Brückenstraße
Doch der Reihe nach. Pünktlich um 19.11 Uhr bahnte sich der Ehrenrat und Vorstand der „Alte Große Karnevalsgesellschaft Mayen“, angeführt durch das Musikcorps Grün-Weiß Mayen den Weg zur Bühne, während schallende Mayen Mayoh Rufe erklangen. „Wir haben jetzt neun Monate gewartet!“, erklärte Uli Walsdorf, Präsident der Alten Große Karnevalsgesellschaft.
„Jetzt stehen wir wieder hier. Nächste Woche ist offizielle Sessions-Eröffnung um 11.11 Uhr in der Brückenstraße“, betonte der Präsident. „Die möchte ich Euch allen ans Herz legen. Wir haben ein tolles Programm dafür zusammengestellt.“
Proklamation der Tollitäten am 6. Januar um 14.11 Uhr auf dem Marktplatz
Darüber hinaus weckte Walsdorf die Neugierde auch auf all die anderen zahlreichen Veranstaltungen in der neuen Session. Neu ist in diesem Jahr, dass die Proklamation der neuen Tollitäten am 6. Januar um 14.11 Uhr auf dem Marktplatz stattfindet. Die anschließende Proklamationsparty findet im Basalt 25 statt.
Mit herzlichen Worten wurde Prinz Peter IV. (Otto) verabschiedet. Der 28-Jährige hatte bereits vor seiner Amtszeit als Prinz zahlreiche Tollitäten durch die Säle begleitet. „Ein Kindheitstraum von mir wurde wahr“, so der scheidende Regent. Ein herzliches Dankeschön und einen Appell richtete Peter Otto, er wurde bereits Mitglied der Ex-Prinzen-Gilde, an all diejenigen, die den Mayener Karneval lebendig halten. „Feiert weiter unser Brauchtum.
Und dann hatte das Warten endlich ein Ende. Als Walsdorf die Anwesenden aufforderte: „Erhebt euch von euren Plätzen und begrüßt mit mir unseren neuen Tollitäten“, schien es kein Halten mehr in der bunt dekorierten Narrhalla zu geben. Für den kurzen Weg auf die Bühne brauchten die noch ungekrönten Tollitäten Martina und Peter Ospel und ihr Hofstaat einige Minuten. Die Schlange der Menschen, die ihnen zujubelten, unter ihnen viele Freunde, war lang. Ein langgehegter Wunsch wurde für das designierte Regentenpaar Martina I. und ihren Mann Prinz Peter V. wahr.
„Ich bin froh, dass ihr euch zu dem Schritt entschieden habt“, hob Walsdorf hervor. „Es ist eine Herzensangelegenheit. Ich freue mich darauf mit Euch durch die Säle zu ziehen.“
Überwältigend vom Blick von der Bühne aus in die Menge zeigte sich der künftige Prinz. Der Gedanke Prinz zu werden, sei vor fünf Jahren geboren worden. „Wir haben ein zwei Familien-Projekt daraus gemacht. Heute ist der Tag. Nun endlich ist es Wirklichkeit und ich stehe hier mit einer tollen Prinzessin und einem super Hofstaat.“
Für ihre Session haben sich die beiden das Motto: „Ob Jung ob alt, ob arm ob reich, en da Faasenacht, sain ma alle gleich“, auf die Fahne geschrieben. „Da unser Hofstaat aus zwei Familien besteht und unsere Kinder noch sehr jung sind, finden wir unser Motto passt ausgezeichnet“, so die künftige Prinzessin.
Martina Ospel stammt gebürtig aus einem kleinen Dorf im Sauerland. Sie ist aktives Mitglied der Mayener Feuerwehr-Möhnen und nimmt seit 1996 gemeinsam mit ihrem Mann lückenlos in der Fußgruppe der Mayener Floriansjünger im Kinder- und Rosenmontagszug teil.
Designierter Prinz ist ein Ur-Mayener
Der designierte Prinz ist ein Ur-Mayener. Als kleiner Junge wurde er durch seine Eltern vom Virus der Mayener Faasenacht infiziert und so kam es, dass Peter Ospel im Jahre 2018 als Hofnarr mit Prinz Uli (Walsdorf) auf der Bühne stand. So wie jetzt sein Sohn Lukas Ospel. Ihm wurde der Mayener Faasenachtsvirus von seinen Eltern in die Wiege gelegt.
Vom Hofnarrenfieber seines Vaters angesteckt, möchte Lukas gerne die Regentschaft seiner Eltern begleiten. 2004 war Lukas im Übrigen der jüngste Teilnehmer im Kinderzug. Komplettiert wird der Hofstaat durch Mundschenk Kali (Thomas Kalischan) ein Freund des Prinzenpaares, Page Jenny Kalischan, der Ehefrau vom Mundschenk sowie Page Lilly Kalischan, der Tochter der beiden.
Sessionslied: „Ein Hoch off os Jäcke“
Einen Vorgeschmack, was die Jecken in der kommenden Session erwartet, gab es vorab mit dem Sessionslied: „Ein Hoch off os Jäcke“. Der Text stammt aus der Feder von Claudia Schweickert, die Musik von Flo Heitmann und Andy Weiler. Das Rahmenprogramm der anschließenden Tanzparty gestaltete die Band „De Schlingele“, die Showtanzgruppe „Moonlight Dancers“ der KG Irlich sowie die Regimentsgarde des 81. Husarenregiments Blau-Weiß Hausen.