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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 50/2022
Aktuelles
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Die Vulkanstadt weckt Heimatgefühle

Seit fast 30 Jahren begeistert Guido Cantz auf den Comedy-Bühnen des Landes, in der Fünften Jahreszeit und in zahlreichen Fernsehshows das Publikum. Am Samstagabend war einer der erfolgreichen Comedians und Entertainer zum wiederholten Mal in Mendig.

Guido Cantz hatte die Herzen des Mendiger Publikums im Nu gewonnen

MENDIG (EB) Mit einem frenetischen Applaus hat das Publikum Guido Cantz am Samstagabend in der Laacher-See-Halle einmal mehr empfangen. Der Titel seiner Bühnenshow „Volles Programm – ich sehe was, was du nicht siehst“ ließ vermuten, dass das Fernsehen eine nicht unerhebliche Rolle in seinem rund zweieinhalbstündigen Auftritt spielen würde.

Grundausbildung bei der Bundeswehr in Kürrenberg

Der Funke war von Beginn an übergesprungen. „Mendig, da kommen bei mir Heimatgefühle auf“, versicherte der sympathische Blondschopf. „Wenn ich hinter Bonn auf die A 61 fahre, erinnere ich mich an meine Grundausbildung bei der Bundeswehr in Kürrenberg. Das war 1990. Da kriege ich heute noch Gänsehaut.

General-Delius hieß die Kaserne früher. Und in der Ewigen Lampe liegt heute noch ein Deckel von mir.“ Er kenne sich in der ganzen Gegend aus.

In Kempenich habe er seinerzeit mal zelten wollen. „Da habe er Angst bekommen. Auf einem Schild stand: mach es nicht!“

Cantz erkundigte sich nach dem Wohlbefinden der Zuschauer: „Ich hoffe, es geht euch allen gut.“ Er habe nachgeschaut. 2016 sei er zum letzten Mal in Mendig gewesen. „Wir werden heute Spaß haben“, versprach der Comedian. Wichtig ist dem erfolgreichen Entertainer allem Anschein nach der Applaus, bei dem die Zuschauer ihre Begeisterung durch Klatschen ausdrücken. „Wir müssen den Anfang noch mal machen. Die Begrüßung soll etwas showiger ausfallen.“

Mit seinen Fans probte er den Moment, wenn ein Künstler – also er - vor das Publikum tritt, um die Herzen des Publikums zu gewinnen und den Begrüßungsbeifall zu empfangen. Unterstützt wurde er dabei durch den elfjährigen Tobias und Mike aus Mayen. Katja, eine der Zuschauerinnen, hatte Cantz sogar dazu verdonnert, lauthals zu rufen: „Guido, ich will ein Kind von dir.“

Ehe der gebürtige Kölner seine Gäste durch 70 Jahre deutsche Fernsehgeschichte führte, ging er auf die Fußballweltmeisterschaft in der Adventszeit ein. Er habe vor zwölf Jahren schon gesagt: „Das ist Schwachsinn. Am vierten Advent ist das Finale. Das wird Bombe. Das wird wahrscheinlich der erste Autocorso sein, der von einem Streuwagen angeführt wird.“

Kindheitswunsch Showmaster

Guido Cantz – er zählt zu den meistbeschäftigten deutschen TV-Stars – berichtete auch, wie sein Kindheitswunsch, Showmaster zu werden, von seiner Familie mit Skepsis aufgenommen wurde. Seine aus Schwaben stammende Oma habe zu ihm gesagt: „Kannscht du denn davon leben? Und zehn Jahre später habe sie ihn gefragt: Kannscht du mir was leihen?“

Unschwer zu erkennen war dabei, wie stolz Cantz darauf ist, welchen Bekanntheitsgrad er hat und was er mittlerweile im Fernsehen erreicht hat. „Wenn meine Frau wissen will wo ich bin, schaut sie als erstes in der Fernsehprogramm-Zeitschrift nach.“

Und an das Publikum gewandt fragte er: „Wer von Ihnen hat denn die ‚Hör zu’ abonniert. Die müsste doch eigentlich: ‚Schau hin’ heißen.“ Die Leute haben in den letzten zwei Jahren mehr vor dem Fernsehen gesessen als sonst, resümierte Cantz. So bekam beispielsweise Karl Lauterbach sein Fett weg. Dieser sei gefühlt zu fast allen Uhrzeiten im Fernsehen präsent gewesen.

Auch musikalisch hatte Cantz einiges zu bieten, und zwar immer dann, wenn er einige seiner Sprüche locker-flockig am Klavier begleitete. Eine gute Figur gaben auch Ellen aus Weibern und Guido aus Kottenheim ab. Der Fernsehmoderator hatte die beiden für ein Quiz auf die Bühne geholt. In Erinnerung gerufen hatte Cantz unter anderem die TV-Sendungen mit „Pippi Langstrumpf“, der „Biene Maja“, „Karlsson vom Dach“, „Bonanza“ und viele andere mehr. Langanhaltender im Stehen dargebrachter Applaus war der Dank des begeisterten Publikums.