Verschiedene Roll-Ups sind bis zum 11. November im Eingangsbereich und im Jugendamt der Stadtverwaltung zu begutachten, v.l.n.r.: Iris Emmerich (Leitung FBS Mayen), Daniel Scharfbillig (Netzwerkkoordination Mayen), Andrea Roggenfelder (Lotsenstelle FBS Mayen), Sandra Dietrich-Fuchs (Fachbereichsleitung FB2)
Mayen. Die kürzlich beendete Ausstellung „Schweigen aus Loyalität, Liebe, Angst durchbrechen - Wir sind für dich da!“ hat eindrucksvoll auf die Lebenssituation von Kindern hingewiesen, deren Eltern psychisch belastet oder suchterkrankt sind. Ein Thema, das angesichts steigender Erkrankungszahlen immer mehr an Bedeutung gewinnt: Rund 28 Prozent der Erwachsenen sind jährlich betroffen - mit erheblichen Auswirkungen auf ihre Familien. Schätzungen zufolge leben deutschlandweit etwa 3,8 Millionen Kinder mit einem psychisch erkrankten Elternteil zusammen, also jedes sechste Kind.
Die Ausstellung verfolgte das Ziel, diese oft übersehenen jungen Menschen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Die präsentierten Bildmotive machten deutlich, wie Kinder in solchen Familien häufig Verantwortung übernehmen, die weit über ihr Alter hinausgeht (Parentifizierung), und dabei ein Stück unbeschwerter Kindheit verlieren.
Ein wichtiges Anliegen der Ausstellung war es, auf bestehende Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Über QR-Codes auf den Exponaten konnten Besucherinnen und Besucher direkt Informationen zu digitalen wie regionalen Unterstützungsangeboten abrufen.
Um eine möglichst breite Aufmerksamkeit zu erzielen, wurden einzelne Motive zusätzlich auf den digitalen Bildschirmen der koveb-Busse in Koblenz sowie in einer Plakataktion in Bussen des Landkreises Mayen-Koblenz gezeigt.
Initiiert wurde die Ausstellung von einer Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern des Netzwerks Kindeswohl der Stadt Koblenz, der Netzwerkstellen Kinderschutz/Kindergesundheit des Kreises Mayen-Koblenz, der Koordinierungsstellen für Psychiatrie in Stadt und Landkreis sowie den Lotsenstellen für Kinder psychisch und suchterkrankter Eltern im Landkreis Mayen-Koblenz.
Die Roll-up-Motive waren vom 3. bis 11. November im Eingangsbereich der Stadtverwaltung Mayen sowie in den Räumen des Jugendamts zu sehen und stießen auf großes Interesse.