Der Wagen der KG mit Manuel Doll (dritter von rechts).
RIEDEN (EB). Wegen den hohen Sicherheitsauflagen und den damit verbundenen Kosten wurden in Rheinland-Pfalz schon etliche Fastnachtsumzüge abgesagt. Um den Straßenkarneval guten Gewissens pflegen zu können ist eine Balance zwischen Brauchtum und Sicherheit wichtig.
Darauf wird auch beim Veilchendienstagsumzug in Rieden, der sich turnusmäßig in diesem Jahr wie gewohnt durch die bunt geschmückten Straßen des Steinmetzdorfes schlängelt, geachtet. „Wir haben acht Prunkwagen“, berichtet KG Vorsitzender Ex-Prinz Manuel Doll. „Tobias Hackenbruch und ich sind für die Organisation des Veilchendienstagszuges zuständig.
Wir werden am Morgen des 21. Februar die Wagen und auch die entsprechenden gesetzlich geforderten TÜV-Zertifikate genau überprüfen. Sechs der Wagen sind gekauft, zwei weitere werden von Freunden der Fünften Jahreszeit aus Rieden selbst gebaut. Sollte es irgendwelche Unstimmigkeiten geben, so darf der Umzugswagen natürlich nicht teilnehmen.
1000 Besucher erwartet
Und da wir mit unter 1000 Besuchern, die den Straßenrand säumen rechnen, müssen wir auch keine großen Vorkehrungen treffen.“ Doch ist eine Besucherzahl in Zeiten, wo die Leute nach Frohsinn förmlich dürsten, von bis zu 1000 Jecken realistisch? „Es ist schwierig abzuschätzen“, sagt Manuel Doll.
„Doch wer hat denn von den Leuten, die sich die Fastnachtszüge ansehen, überhaupt noch am Veilchendienstag frei?“ Die Tatsache, dass immer mehr Menschen am Tag nach Rosenmontag wieder arbeiten müssen und einen Gang runterschalten (müssen) spiegelt sich auch bei den Spielmannszügen und Blaskapellen, bei den erforderlichen Begleitpersonen der Wagen sowie bei den Servicekräften für die anschließende After-Zug-Party in der Moddebachhalle wider.
„Wir konnten vier Musikkapellen gewinnen, sodass wir während des Umzuges den Aktiven und Zuschauern einen gesunden Mix und somit ein jeckes farbenprächtiges Bild bieten können.“
Die Startnummern für den Veilchendienstagszug wurden bereits am vergangenen Sonntag ausgelost und die Teilnehmer auf den Wagen und auch die Fußgruppen wurden in einer anschließenden Versammlung mit den Details vertraut gemacht. Die Zugteilnehmer seien alle hoch motiviert. „Doch viele entschließen sich bei uns in Rieden oft erst ganz spontan als Fußgruppe mitzugehen. Die möchten vorher ihr Motto nicht verraten.“
Einen guten Kontakt pflegt die Karnevalsgesellschaft zu den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr mit ihrem Wehrführer Alexander Reuter, einem sehr kooperativen Partner. Wenn sich der Zug pünktlich um 14.11 Uhr im Oberdorf in Richtung Ortsausgang in Bewegung setzt werden die Ehrenamtler die Zufahrtsstraßen peu à peu sperren und die Autofahrer entsprechend umleiten. Auflösen wird sich der närrische Lindwurm am Restaurant „Silberdistel“.
Wurfmaterial teurer
Dort werde auch das restliche Wurfmaterial unter die Leute gebracht. Apropos Wurfmaterial: „Das ist in diesem Jahr um ein wesentlichen teurer geworden“, so Manuel Doll. Zudem sei die Auswahl dieses Mal nicht so groß wie in den Jahren zuvor.