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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 8/2023
Aktuelles
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Als Obermöhn muss man ein Idealist durch und durch sein!

RIEDEN. (EB) Die Frontfrau der Riedener Möhnen, Michaela Luxem-Orth ist mit Herzblut dem Karneval verbunden und ist mit ganz viel Spaß an der Freud aktiv dabei. „Aber“, so sagt sie mit einem zwinkernden Auge: „Karneval ist eigentlich die härteste und ernsteste Sache der Welt."

Und man ahnt, dass es vor allem hinter den Kulissen bei den Narren und Jecken manchmal gar nicht so lustig zugeht und nicht nur der Frohsinn an den närrischen Tagen überwiegt. Dabei geht es der Karnevalistin mehr als nur um Kostüme, Tanz, Geselligkeit, Schunkeln und die Lachmuskeln der Sitzungsbesucher in Bewegung zu bringen. Für sie ist die Fünfte Jahreszeit vor allem auch ein Stück Traditions- und Kulturgut, das es zu pflegen und zu bewahren gilt.

Arbeit und Engagement

Hinter dem Erfolg der Riedener Obermöhn steckt ganz viel Arbeit und Engagement, egal ob es sich um das Aufrechterhalten des Vereinslebens, den Zusammenhalt ihrer munteren Truppe durch dick und dünn oder um die Durchführung des Bunten Abends in der Moddebach-Halle handelt.

Viele Möhnenvereine aufgelöst

„Landauf, landab haben sich Möhnenvereine - unter anderem auch im Brohltal aufgelöst“, berichtet die Möhnenchefin, die kürzlich drei neue aktive karnevalistische Mitstreiterinnen gewinnen konnte. „Viele Vereine müssen wegen Überalterung aufgeben. Ihnen fehlt schlichtweg der Nachwuchs.“

Dieses Bild habe sich auch kürzlich beim RKK-Möhnentreffen in Mülheim-Kärlich wiedergespiegelt. „Wir freuen uns über jedes Mädel aus Rieden oder Volkesfeld, das Interesse hat in unseren Verein einzutreten und mit uns den Karneval zu feiern.“ Nach zwei Corona bedingten Absagen hatte sich Michaela Luxem-Orth im vergangenen Herbst mit ihrem Vorstandsteam ganz vorsichtig an die Planung ihres Bunten Abends und somit an die Buchung externer Tanzgruppen und Künstler herangetastet. „Nach dem Motto, wenn Viele kommen wird es ein Erfolg, wenn keiner kommt, sind wir pleite.“

Das Risiko, die Planung und die Mühen haben sich gelohnt. Die vielen Sitzungsbesucher fühlten sich an den in weiß eingedeckten und mit Kerzen dekorierten Tischen wohl und das von der neuen Sitzungspräsidentin Ruth Krupp präsentierte Programm ließ keine Wünsche offen.

Schmucke Narhalla mit 1000 Ballons

„Wir verwandeln seit einigen Jahren unsere Schulsporthalle, in diesem Jahr gemeinsam mit der KG Rieden, mit 1000 rot-weiß-blauen Ballons in eine schmucke Narrhalla, während uns die Jungs des Junggesellenvereins Rieden die Bühne aufbauen.“

Ein Kraftakt ist es natürlich auch, mit 22 aktiven Möhnen den Elferrat zu stellen, das Programm zu gestalten und gleichzeitig auch für den Service in der Halle und in der Küche zu sorgen. „Wenn wir Servicepersonal ordern müssten, bliebe für unseren Verein gar nichts mehr von den Einnahmen übrig. Deswegen sind wir dankbar, dass uns unsere Männer und jetzt auch unsere erwachsenen Kids jederzeit vor, auf und hinter der Bühne unterstützen.“

Ideen für die einzelnen Vorträge, die von ihr und ihrer Möhnenschar vorgetragen werden, sammelt die Idealistin das ganze Jahr über. Am Tag vor dem Schwerdonnerstag sind die Möhnen bei den Senioren des Ortes zu Gast und erfreuen diese mit Vorträgen. An ihrem Ehrentag besuchen sie unter anderem den Kindergarten und die Schule und gegen Mittag empfangen die Damen die Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mendig zu einem Umtrunk. Ehrensache ist es natürlich auch beim Veilchendienstagszug mit durch die Straßen des Ortes zu ziehen und die Jecken am Straßenrand zu erfreuen.