Die Jeckeje Pänz führten mit ihrer Lok den närrischen Lindwurm an.
MAYEN. (EB) Endlich setzte sich am Samstag in der Mayener Innenstadt wieder ein kindgerechter bunter und fröhlicher närrischer Lindwurm – mit seinem besonderen Charme und seiner hohen Teilnehmerzahl gilt mit er als einer der größten im nördlichen Rheinland-Pfalz – mit „Mayen Mayoh-Rufen“ und mit viel Tam Tam in Bewegung.
Markenzeichen sind die bunten, ausgefallenen Kostüme und Handkarren der Nachwuchs-Faasenachter, die mit relativ wenig Geld, aber mit viel Fantasie und Liebe selbst gestaltet werden. Tausende kleine und große Jecken aus der ganzen Region standen am Straßenrand Spalier und jubelten den Aktiven zu.
Rund 1000 Teilnehmer
Die farbenprächtige Karawane mit ihren fünf Musikkapellen und Spielmannszügen unter anderem aus Kiel lockte wieder mehr als 1000 buntkostümierte Teilnehmer aller Altersgruppen. Nicht nur der karnevalistische Nachwuchs, sondern auch zahlreiche Korporationen hatten es sich nicht nehmen lassen, an dem farbenprächtigen Spektakel teilzunehmen.
„Viele Schulen und Kindergärten haben in den vergangenen Wochen an ihrer Kostümierung gearbeitet und gebastelt“, so Philipp Dillmann. Der Zugorganisator hatte vor drei Jahren sein Amt von seinem langjährigen Vorgänger Werner Schäfer übernommen. Er fieberte nun dem Kinderzug entgegen. „Das ist für mich eine Generalprobe für den Rosenmontagszug“, erklärte Dillmann gegenüber unserer Zeitung.
Der Fantasie und Kreativität der vielen selbstgenähten oder gebastelten Kostümierungen war auch dieses Mal keine Grenze gesetzt. Ehe sich der Brauchtumszug pünktlich um 14.11 Uhr in Bewegung setzte hatten die Teilnehmer einen bunten Button mit dem Gewinner-Motiv des letztjährigen Kindermalwettbewerbs bekommen. Und auch in dieser Session richtete sich der, von der Alte Große Mayener Karnevalsgesellschaft initiierte Malwettbewerb für die Gestaltung des Ordens 2023 an alle Kinder der Grundschulen bis zum elften Lebensjahr.
Pünktlich um 14.11 Uhr gaben Philipp Dillmann und Uli Walsdorf, der Präsident der Alten Große Mayener Karnevalsgesellschaft, auf dem Marktplatz das herbeigesehnte Startzeichen. „Mit rund 1000 Teilnehmern können wir an unseren Rekord von 2020 anknüpfen“, so Alte Große Chef Walsdorf.
260 Legosteine und 130 Sumsewesen
Angeführt von den Jeckeje Pänz und dem Fanfarencorps Grün-Weiß Mayen 1981 e. V. gaben sich mehr als 260 Legosteine (der Lebenshilfe Kreisvereinigung Mayen-Koblenz) die Ehre.
Summ, summ, summ, Bienchen summ herum hieß es für 45 Mini-Jecken der Kindertagesstätte Hausen und 130 Sumsewesen der Kindertagesstätte Weiersbach. Die Kleinen brummten und summten sich als Majas und Willis randvoll mit Energie in die Herzen der Jecken der bienenfreundlichen Stadt. Ob die Bienen sich für ihren schmackhaften Weinbergshonig an die 45 niedlichen Weinreben der Kindertagesstätte Herz-Jesu heranmachten und auch ob die 60 Schneemänner der Kita Taubenberg oder der 35-köpfige Winterzauber der Kita St. Barbara einen Pakt mit Frau Holle geschlossen hatten, ist allerdings unklar. Bei Temperaturen um die neun Grad und Regen war dies allerdings unwahrscheinlich.
Ein besonderes Gesicht verliehen der Mayener Faasenaacht auch die 60 Piraten des Fördervereins der Grundschule Clemens, 80 Mäuse und Elefanten der Kindertagesstätte St. Clemens sowie Bob der Baumeister mit seinem mehr als 20-köpfigen Helferteam vom Hockey Club Grün Weiss TuS Mayen.
Ehrensache war es auch für Prinz Peter IV. und seinen Hofstaat sich dem Kinderzuch anzuschließen. Private Sicherheitskräfte, die Feuerwehr, die Polizei sowie das Deutsche Rote Kreuz sorgten für die Sicherheit der Zugteilnehmer und Besucher.