Am 18. Juli und 25. September 2024 fanden in der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel zwei erfolgreiche Präventionsveranstaltungen zum Thema "Schockanruf" statt.
Die Veranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Koblenz, der Polizeiwache Brodenbach, der Polizeiinspektion Boppard sowie dem Weißen Ring organisiert wurden, stießen auf großes Interesse und waren sehr gut besucht.
Zu Beginn der Veranstaltungen stellte unsere Gemeindeschwester plus, Frau Andrea Balthasar ihre Arbeit und die wertvolle Unterstützung, die sie insbesondere älteren Menschen bietet, vor. Frau Balthasar ist nicht nur für die pflegerische Beratung da, sondern sie leistet präventive Hilfe. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität der älteren Generation zu fördern und die Selbstständigkeit im Alltag zu stärken. Sie ist Ansprechpartnerin für alle, die sich unsicher fühlen, Fragen zur Gesundheit haben oder Unterstützung in alltäglichen Dingen brauchen.
Telefonbetrug bleibt ein hochaktuelles Thema, das immer mehr Menschen in Deutschland betrifft. Kriminalhauptkommissarin und Kriminologin Carolin Blum vom Polizeipräsidium Koblenz betonte in ihrem Vortrag, dass auch gut informierte Bürger Opfer solcher Betrugsmaschen werden können. Die Täter agieren äußerst professionell und schaffen es oft, durch geschickte Manipulation und emotionalen Druck das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen. „Die Geschädigten geraten regelrecht in die Gewalt dieser perfiden Täter, die über Stunden hinweg Druck ausüben und skrupellos menschliche Emotionen ausnutzen,“ erklärte Blum. Dabei erfinden die Täter immer neue täuschend echte Szenarien, um ihre Opfer zur Herausgabe von Geld oder Wertgegenständen zu bewegen.
Ein zentraler Punkt der Veranstaltung war die Aufklärung über den sogenannten Callcenterbetrug, bei dem Täter aus organisierten kriminellen Strukturen systematisch vorgehen. Dazu zählen unter anderem Enkeltricks, falsche Polizeibeamte und die perfide Masche des Schockanrufs. Insbesondere ältere Menschen, aber zunehmend auch jüngere Generationen geraten ins Visier der Betrüger. Blum verdeutlichte die psychische Belastung, der die Opfer ausgesetzt sind und hob hervor, dass es sich bei den Betroffenen nicht um „dumme“ Menschen handelt, sondern dass die Täter gezielt positive menschliche Eigenschaften wie Vertrauen und Fürsorge ausnutzen.
Neben der kriminalistischen Aufklärung stellten Polizeihauptkommissar Christian Bender von der Polizeiwache Brodenbach und Polizeihauptkommissar Christopher Weiß, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Boppard, die Zuständigkeiten der örtlichen Polizeidienststellen vor und ermutigten die Teilnehmer, sich bei Verdacht sofort an die Polizei zu wenden. Auch wenn Sie selbst den Betrugsversuch erkennen und Ihnen selbst kein Schaden entstanden ist, bittet die Polizei darum, die örtliche Polizeiinspektion zum Schutz anderer Senioren zu informieren. Die Nutzung des Notrufs 110 sowie die Aufbewahrung der Telefonnummern der örtlichen Polizeidienststellen in unmittelbarer Nähe des Telefonanschlusses wurden besonders empfohlen. Für nicht dringende Fälle stehe zudem die Onlinewache der Polizei Rheinland-Pfalz zur Verfügung.
Polizeiwache Brodenbach: Telefon-Nr. 02605-9802-1510
Polizeiinspektion Boppard: Telefon-Nr. 06742 809-0
In Kobern-Gondorf nahmen auch die ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberater teil. Sollten weitere Fragen zu aktuellen Maschen und Tricks bestehen, können Sie gerne mit Ihnen Kontakt aufnehmen.
Gracy Dahmke: Telefon-Nr. 02607-226
Thomas Sisterhenn: Telefon-Nr. 02607-6388
Die Teilnehmer erhielten zahlreiche Präventionstipps, wie das Löschen von Telefonbucheinträgen, die Nutzung von Anrufbeantwortern und Mailboxen sowie die Vereinbarung von Notfallsignalen mit Angehörigen. Zudem betonte Kriminalhauptkommissarin Blum ausdrücklich, dass die Polizei niemals Bargeld oder Wertgegenstände fordert - eine klare Botschaft, die helfen soll, Betrug zu erkennen.
Zum Abschluss der Veranstaltungen wurden wertvolle Informationen zum polizeilichen Opferschutz und zu Opferhilfsangeboten vermittelt, darunter auch die Unterstützung durch den Weißen Ring.
Die Teilnehmer äußerten sich positiv über die Veranstaltungen und betonten, dass sie sich nun sicherer und besser informiert fühlen.