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Rhein-Mosel Info
Ausgabe 41/2024
Touristik
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Trockenmauerbaukurs für Mosel-Winzer in Winningen

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Die Regionalinitiative „Faszination Mosel“ bietet mithilfe von LEADER-Förderung einen weiteren Trockenmauerbaukurs am Samstag, 26. Oktober 2024, 9 bis 16 Uhr in Winningen für Winzer aus dem Weinanbaugebiet Mosel (einschließlich Saar, Ruwer, Sauer und Lieser), Gemeindearbeiter und weitere Interessierte an.

Ziel des kostenlosen Seminares unter fachkundiger Leitung ist es, den Teilnehmern zu zeigen, wie man die Jahrhunderte alten Trockenmauern restaurieren kann. Die Regionalinitiative möchte den Teilnehmern vermitteln, dass es nicht so schwer ist und sich Zeit und Aufwand lohnen, eingefallene Mauern wiederaufzubauen. Die Trockenmauern als Kulturerbe sollen mit ihrer hohen natürlichen und landschaftlichen Bedeutung dauerhaft geschützt und in Wert gesetzt werden. Es gilt, den Charakter dieser historischen Weinbaulandschaft für die Menschen, Winzer, Gäste sowie die Artenvielfalt an der Mosel zu erhalten aber auch wieder den Fokus auf die Trockenmauer als wichtigen Baustein der ländlichen Baukultur zu legen.

Interessierte können sich ab sofort bei der Geschäftsstelle der Regionalinitiative, Telefon 06571 14-2302, E-Mail: kontakt@faszinationmosel.info verbindlich anmelden.

Hintergrund:

Trockenmauern sind nicht nur Meisterwerke der Baukunst, sondern auch wertvolle Ökosysteme. Diese Steinstrukturen bieten einen einzigartigen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tiere. Die Spalten und Nischen der Mauern sind ideale Verstecke und Fortpflanzungsstätten für Reptilienarten wie Mauereidechse und Schlingnatter sowie weitere seltene und bedrohte Insektenarten. Aber auch geschützte Vogelarten wie die Zippammer profitieren von den Trockenmauern. Darüber hinaus spielen Trockenmauern eine entscheidende Rolle in Bezug auf das lokale Kleinklima in den Weinbergsterrassen. Durch ihre thermische Masse speichern sie Wärme, regulieren die Temperatur und schaffen so mikroklimatische Bedingungen, die das Wachstum bestimmter Wildpflanzen aber natürlich auch die Weinrebe fördern. Auch der Wasserhaushalt wird durch die kleinteilige Terrassierung mit Trockenmauern positiv beeinflusst (Wasserrückhaltung in der Fläche). Dieser einzigartige Beitrag zur lokalen Ökologie macht Trockenmauern zu unverzichtbaren Elementen für eine nachhaltige Entwicklung in der Landschaft. In den Ortschaften an der Mosel waren Trockenmauern ein Gestaltungselement der Gärten, Höfe und Einfriedungen. Sie waren wichtiger Bestandteil der ländlichen Baukultur. In heutiger Zeit sind sie leider durch vorgefertigte Bauelemente oder verschiedenartige Formsteine aus Beton usw. ersetzt worden. Die Trockenmauer sollte also auch wieder eine Renaissance in der ländlichen Baukultur erleben.

Die vielschichtige Welt der Trockenmauern prägen nicht nur die Weinkulturlandschaft Mosel, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag für den Naturschutz und Klimaerhalt. Trockenmauer bauen heißt nachhaltig bauen. Es werden Natursteine verwendet, die in der Regel aus lokalen Steinbrüchen stammen (kurze Transportwege). Der Bau der Mauer kann nur in Handarbeit und ohne die Verwendung von Bindemitteln erfolgen, die bei der Herstellung unter Verwendung von Zement einen hohen Energieverbrauch haben. Wenn Maschineneinsatz notwendig, dann in der Regel nur bei Vorarbeiten wie zum Beispiel bei der Erstellung von eventuell notwendigen Fundamenten.

Dank LEADER-Förderung konnte die Regionalinitiative „Faszination Mosel“ seit dem Jahr 2020 zahlreiche Trockenmauerbaukurse in der Moselregion durchführen.