Übungsszenario: Verkehrsunfall zwischen Kohlensäure-Tanklastzug und Gefahrgut-Stückgut-Transport
Eingesetzte Fahrzeuge des Gefahrstoffzuges am Übungsort
Speziell für den Einsatz mit gefährlichen Stoffen unterhält der Kreis Mayen-Koblenz einen dezentralen Gefahrstoffzug bestehend aus drei Gefahrstoffgruppen. Der Löschzug Weitersburg stellt mit seinem Mehrzweckfahrzeug-Gefahrgut (MZF-G) die zentrale Komponente der Gefahrstoff-Gruppe „Rechte Rheinseite“. Bei größeren Unfällen mit Gefahrstoffen können die verschiedenen Gefahrstoff-Gruppen gemeinsam eingesetzt werden.
Die gute Zusammenarbeit innerhalb des gesamten Gefahrstoffzuges konnte am Samstag, den 1.07.2023 bei einer gemeinsamen Übung am Flugplatz Mendig unter Beweis gestellt werden. Neben 10 Kameraden der Teileinheit Weitersburg (Gefahrstoffgruppe „Rechte Rheinseite“) waren die Teileinheiten aus Mayen und Polch (Gefahrstoffgruppe „West“), die Teileinheiten aus Weißenthurm und Andernach (Gefahrstoffgruppe „Mitte“), der Löschzug Mendig, die technische Einsatzleitung (TEL) des Kreises und das Deutsche Rote Kreuz beteiligt.
Vorbereitet war ein realitätsnahes Übungsszenario eines Verkehrsunfalles zwischen zwei LKW mit drei verletzten Personen. Ein Tanksattel-LKW war mit ca. 16 t Kohlensäure beladen, welche sich nach dem Unfall in kalten Nebelschwaden über dem Übungsgelände ausbreitete. Auf dem involvierten Stückgut-LKW trat eine brennbare und giftige Flüssigkeit aus mehreren beschädigten IBCs aus.
Das ersteintreffende Löschfahrzeug des LZ Mendig alarmierte umgehend den gesamten Gefahrstoffzug des Landkreises sowie mehrere Rettungswagen des DRK nach.
Unter der Führung des Gefahrstoffzugführers Thorsten Machwirth konnten die sukzessiv eintreffenden Kräfte des Gefahrstoffzuges ihre Arbeit aufnehmen. Zunächst lag der Fokus auf der Unterstützung der Einheit Mendig bei der Menschenrettung und der Dekontamination der Verletzen sowie der eingesetzten Feuerwehrkameraden. Im Anschluss konnten mehrere Trupps in Chemikalienschutzanzügen die Ausbreitung der Medien wirksam eindämmen, Umpump-Maßnahmen einleiten und eine evtl. Ausbreitung über die Luft mit Mess-Trupps nachverfolgen.
Nach ca. 3 Stunden war das Übungsszenario abgearbeitet, das eingesetzte Equipment wieder verstaut und etliche Übungs-Schutzanzüge verladen. Im Anschluss konnte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises MYK Rainer Nell alle eigesetzten Kräfte sowie die anwesenden Gäste zu einem wohlverdienten gemeinsamen Mittagessen in den Räumlichkeiten des DRK-Bildungszentrums begrüßen.
In der folgenden Übungsnachbesprechung im Rahmen der Gefahrstoffzugführung, der eingesetzten Teileinheiten, des BKI und seinen Stellvertretern sowie der anwesenden Wehrleiter und Wehrführer der beteiligten Kommunen konnte festgehalten werden, dass die Zusammenarbeit auf Kreisebene sehr gut funktioniert und der Gefahrstoffzug als Ganzes auch größere Unfalllagen gemeinschaftlich gut beherrscht. Gerade solche Großübungen verdeutlichen, wie wichtig es ist, im Ernstfall auf ausreichend gut ausgebildete Kräfte zurückgreifen zu können.
Am Nachmittag stand dann die offizielle Verabschiedung des bisherigen Gefahrstoffzugführers Thorsten Machwirth und die Verpflichtung des neuen Gefahrstoffzugführers Marcus Steenblock sowie des neuen stellv. Gefahrstoffzugführers Sönke Beck durch den Landrat Dr. Alexander Saftig auf dem Programm. Besonders hoben der Landrat und der BKI Thorstens mehr als 25 jährige Tätigkeit im Katastrophenschutz hervor. Auch die Teileinheit Weitersburg dankt Thorsten Machwirth für die Unterstützung beim Aufbau der Teileinheit und die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit der neuen Gefahrstoffzugführung und den anderen Teileinheiten auf Kreisebene.