Die Wirtschaftsförderung als öffentliche Aufgabe versteht sich zunächst als Partner und Dienstleister der Wirtschaft. Vorrangiges Ziel ist es, sowohl die Wirtschaftskraft in der Gemeinde zu erhalten und zu stärken als auch das lokale Arbeitsplatzangebot zu sichern. Aber auch darüber hinaus umfasst diese Aufgabe noch viel mehr und durchdringt dabei die verschiedensten Tätigkeitsbereiche einer Verwaltung.
Eine besondere Stärke der Verbandsgemeinde Vallendar stellen natürlich die renommierten Bildungseinrichtungen dar, allen voran die WHU und die Vincenz Pallotti University, aber auch das Berufsförderungswerk. Der 24 Mio. € schwere Hochschulausbauvertrag aus dem Jahr 2008 war dabei ein treibender Motor, der sich nicht nur für die WHU ausgezahlt hatte, indem sie seitdem ihre Studierendenzahlen seitdem verdreifacht hatte, sondern auch für die gesamte Innenstadt und auch die Verbandsgemeinde. Mit diesem Vertrag wurden vielfältige Maßnahmen ermöglicht oder angestoßen:
| • | Bau der Stadt- und Kongresshalle |
| • | Stärkung des Wohnungsmarkts durch höhere Nachfrage |
| • | Grundsätzlich verbesserte Nachfrage für örtliches Gewerbe durch mehr Kunden |
Infolge des Hochschulausbauvertrages wurden darüber hinaus private Investitionen von geschätzt 20-30 Mio. € aktiviert.
Zusätzlich wurden im Rahmen der Stadtsanierung vielfältige Aufwertungsmaßnahmen in der Innenstadt durchgeführt, um die Attraktivität zu steigern. Um darüber hinaus die Funktion der Hellenstraße als Einkaufsstraße zu schützen, wurde zudem in den dort geltenden Bebauungsplänen festgesetzt, dass Wohnräume im Erdgeschoss zur Straße hin unzulässig sind. So soll der Verlust von Einzelhandels- und Geschäftsflächen unterbunden werden.
Aber auch außerhalb der Innenstadt Vallendars gibt es viel zu tun. Die besondere Topographie in der Verbandsgemeinde mit vielen Hanglagen verhindert die Anlegung großflächiger Gewerbegebiete. Dennoch wird stehts geprüft wo und inwiefern Entwicklungsmöglichkeiten bestehen - ganz gleich ob es darum geht, ein Angebot in der Breite zu schaffen oder bei Einzelvorhaben Unterstützung zu leisten. Dazu gehören aktuell:
| • | Planungen zur Errichtung eines Business-Hub zum Ausbau von Gewerbe und Büroflächen im Bahnhofsumfeld |
| • | Planungen zur Errichtung eines Parkhauses in der Ladestraße |
| • | Baurechtsschaffung für das größte Architekturbüro in der Region Koblenz |
| • | Planung von Windenergieanlagen in Weitersburg und Vallendar |
Bei solchen Projekten finden allerdings nicht die wirtschaftlichen Interessen alleine Beachtung, sondern auch eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren und Interessen. Das Herbeiführen eines möglichst einvernehmlichen Ergebnisses steht dabei an oberster Stelle, was allerdings nicht immer gelingt, wie z.B.:
| • | Das Baurechtschaffen für weitere gewerbliche Flächen in Weitersburg wird z.Zt. noch intensiv diskutiert. |
| • | Der Ortsgemeinderat Urbar wünschte keine Vergrößerung der Gewerbeflächen schon auf Flächennutzungsplan-Ebene. |
| • | Versuch zur Schaffung zeitgemäßer Gewerbegrundstücke im Zuge einer Sanierungsumlegung im Bereich Löhrstraße / Heerstraße durch das Katasteramt |
Die beste Fläche nützt aber nichts, wenn nicht auch die entsprechende Infrastruktur vorhanden ist. Die bestehenden Gewerbegebiete in den Ortsgemeinden Weitersburg und Urbar erhalten demnächst in Kooperation mit dem Landkreis einen von Bund und Land geförderten Glasfaserausbau. Auf privatwirtschaftlicher Seite haben zudem alle Ortsgemeinden und die Stadt Vallendar einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen, um auch die restlichen Ortslagen einschließlich der Privathaushalte mit einem schnellen Glasfaseranschluss zu versorgen. Nicht zuletzt findet derzeit auch ein Ausbau das Mobilfunknetzes statt.
In Sachen Mobilität liefen und laufen derzeit ebenfalls einige Projekte, von denen die Wirtschaft, Anwohner und auch der Tourismus profitieren. Zu erwähnen sind:
| • | Errichtung einer Mobilitätsstation am Rheinufer |
| • | Umbau Rheinufer Süd |
| • | Einrichtung des Waldschluchtenweges |
| • | Ausbau des Rheinufer-Radwegs |
| • | Barrierefreier Ausbau des Bahnhofs |
| • | Umfangreiche Beteiligung am Ausbau des ÖPNV |
Ferner erfolgt regelmäßig der Austausch und Abstimmung mit den ansässigen Unternehmen/ Institutionen sowie kommunalen Nachbarn. So ist die Verbandsgemeinde Mitglied in der Initiative KO-Mittelrhein und der Zukunftsinitiative „Starke Kommunen - Starkes Land“, in deren Rahmen beispielsweise die genannte Mobilitätsstation vorangetrieben wird. Nicht zuletzt findet ein regelmäßiger Austausch mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und den übrigen Kommunen im Landkreis statt.
In der Verbandsgemeindeverwaltung Vallendar lässt sich ein breites Bündel an Maßnahmen beschreiben, die im Rahmen der Möglichkeiten eine Stärkung der Wirtschaftskraft zum Ziel haben. Diese basieren auf den politischen Rahmenbedingungen, über die im Verbandsgemeinderat diskutiert und entschieden wird.