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Mitteilungsblatt für den Bereich der Verbandsgemeinde Weißenthurm
Ausgabe 37/2025
Aus den Gemeinden
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Jetzt drei Digitalbotschafter für die Verbandsgemeinde Weißenthurm

Unterstützung in Sachen elektronische Patientenakte (ePA)

Die digitale Welt verändert unseren Alltag rasant, doch nicht alle finden sich darin gut zurecht. Genau hier setzen die Digitalbotschafterinnen und -botschafter an: Geschulte Ehrenamtliche stehen älteren Menschen zur Seite, wenn es um den sicheren Umgang mit Smartphone, Tablet oder Computer geht. Das Projekt des Landes Rheinland-Pfalz wird mit Karl-Heinz Krambeer und Ingo Neumann bereits seit 2021 auch in der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm umgesetzt. Jetzt gibt es mit Josef Gilles einen dritten Ansprechpartner. Zudem hat Ingo Neumann spezielle Kenntnisse rund um die elektronische Patientenakte (ePA) erworben und bietet konkrete Unterstützung rund um den digitalen Speicherort für Gesundheitsdaten.

In persönlichen Beratungen und mit regelmäßigen Kursangeboten geben die engagierten Digitalbotschafter in der VG Weißenthurm ihr Wissen weiter und leisten wertvolle Hilfestellung. „Ältere sind unsicher und haben vor allem Angst, etwas falsch zu machen“, beobachtet Ingo Neumann. Der pensionierte Berufssoldat war als Referatsleiter im Verteidigungsministerium tätig und entschied sich in der Corona-Zeit für eine Schulung zum Digitalbotschafter. „Ich wollte etwas Sinnvolles zu tun haben, das nicht nur mich ehrenamtlich beschäftigt, sondern auch anderen hilft“, schildert der 70-Jährige. Die Kurse, die das rheinland-pfälzische Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung den zukünftigen Digitalbotschafterinnen und -botschaftern anbietet, betreffen weniger fachliche Kenntnisse, als vielmehr didaktische Themen. „Es geht darum, wie Älteren das digitale Wissen vermittelt werden kann“, so Neumann. Viele neue Begriffe wie WLAN oder Download müssten erläutert, Hemmschwellen beim Surfen im Internet oder der Nutzung von Apps überwunden werden. „Ältere lernen nicht vom Papier oder aus einem Handbuch“, weiß auch Karl-Heinz Krambeer. Der frühere Ingenieur für Elektrotechnik war lange Jahre in der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) tätig und verfügt daher über IT-Kenntnisse, die er heute in sein Ehrenamt als Digitalbotschafter einbringt. „Ängste nehmen, die Seniorinnen und Senioren ermuntern, sich zu trauen und einfach mal zu googeln, ist das Wesentliche“, betont auch Krambeer, der in seinen Beratungen häufig eine innere Hemmschwelle bei den älteren Menschen erlebt: „Die Haltung ist abwehrend, Ältere wollen das nicht, fragen, warum alles digital sein muss.“ Zu lösen sei das über gute Begleitung und „einfach machen.“ Wenn es gelingt, Internetseiten aufzurufen, sich in einer App zu registrieren oder WhatsApp zu bedienen, verlieren sie Unsicherheiten. „Das gilt auch für den Umgang mit Werbung oder Spam-Mails, die für besondere Ängste sorgen“, beobachtet der 73-Jährige.

Neuzugang im Team der Digitalbotschafter in der VG Weißenthurm ist Josef Gilles. Der Dipl. Ing (FH) Nachrichtentechnik hat in seinem früheren Berufsleben Software-Programme für die Industrie geschrieben und bietet seit Kurzem eine monatliche Sprechstunde in Bassenheim an. Seine Motivation, ehrenamtlich Seniorinnen und Senioren in der digitalen Welt zu begleiten: Er sieht es als seine Aufgabe an der Gesellschaft an, das wichtige Thema Digitalisierung zu vermitteln. „Ich habe in meinem Beruf die Entwicklung im IT-Bereich miterlebt und möchte anderen helfen, sich zurechtzufinden“, erklärt der 67-Jährige.

Wie stark immer mehr digitale Prozesse im Alltag Einsatz finden, zeigt auch die elektronische Patientenakte (ePA). Ab 1. Oktober wird die Akte für gesetzlich Versicherte befüllt, wenn sie nicht widersprechen. „Jede Krankenkasse hat dazu ein eigenes Angebot, man muss sich anmelden und hat viele Möglichkeiten, eine Auswahl zu treffen“, schildert Ingo Neumann. Der Digitalbotschafter hat eine Zusatzausbildung zum ePA-Coach absolviert und kann nun als zertifizierter Berater Hilfestellung geben.

„Digitale Teilhabe darf keine Frage des Alters oder Vorwissens sein“, betonen die drei engagierten Ehrenamtlichen unisono. Ihr gemeinsames Ziel: Allen Interessierten den Zugang zu moderner Technik zu erleichtern.

Um das Angebot auch künftig weiter auszubauen, wird Verstärkung gesucht. Wer Freude daran hat, seine digitalen Kenntnisse zu teilen und ältere Menschen Schritt für Schritt in die Online-Welt zu begleiten, ist herzlich eingeladen, Teil des Digitalbotschafter-Teams zu werden.

Die drei Digitalbotschafter in der VG Weißenthurm sind wie folgt erreichbar:

Josef Gilles in Bassenheim

Sprechstunde / Einzelbetreuung 1. Montag im Monat von 10 bis 12 Uhr in den Räumlichkeiten des Kinder- und Jugendtreffs, Grundschule Bassenheim, Seiteneingang Untergeschoss (Jugendtreff), Kettiger Weg 1, 56220 Bassenheim oder individuelle Beratung nach telefonischer Absprache unter 0157 / 38952918 ist möglich.

Karl-Heinz Krambeer in Weißenthurm

Sprechstunde montags von 10 bis 12 Uhrim Haus der Begegnung, Hauptstraße 96a, 56575 Weißenthurm nur nach telefonischer Absprache unter der Nummer 02637 / 9251962.

Internet-Treff in Kettig mittwochs von 10 bis 12 Uhr im Bürgerhaus (Gaststätte), Hauptstraße 2, 56220 Kettig oder individuelle Beratung nach telefonischer Absprache unter 02637 / 9251962.

Ingo Neumann in Mülheim-Kärlich

Sprechstunde / ggf. auch Einzelbetreuung dienstags von 13:30-15:30Uhr im Rathaus Mülheim-Kärlich, Kapellenstr. 16, 56218 Mülheim-Kärlich (Eingang Poststraße, Sitzungszimmer) oder individuelle Beratung nach telefonischer Absprache unter 02630 / 9659903.

Zudem bietet Ingo Neumann in Kooperation mit der Volkshochschule der Verbandsgemeinde Weißenthurm jeweils achtwöchige Kurse zur Einführung in die digitale Welt mit Smartphone und Tablet an. Nähere Informationen unter www.vhs-weissenthurm.de

Bitte zu allen Angeboten, sofern vorhanden, das eigene Smartphone oder Tablet mitbringen.