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Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten Ausgabe Emmelshausen
Ausgabe 15/2023
Amtlicher Teil
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Gleichstellungsbeauftragte Rhein-Hunsrück-Kreis

Auch heute müssen Frauen noch immer ihre Grundrechte einfordern

Obwohl es seit mehr als 25 Jahren Gleichstellungsarbeit gibt, „muss immer wieder daran erinnert werden, dass wir unsere Grundrechte einfordern“, so die Gleichstellungsbeauftragte für den Rhein-Hunsrück-Kreis Pia Reuter. Passend zum internationalen Frauentag am 8. März präsentiert sie jetzt die neue Broschüre „ Am Anfang war die Hausfrau“. Damit möchten Reuter und ihre Kolleginnen aus Stadt Boppard sowie den Verbandsgemeinden Aufmerksamkeit schaffen und das Thema „Frauen und Gleichberechtigung“ einmal mehr in den öffentlichen Focus rücken.

Herausgeberinnen sind Pia Reuter und die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Boppard, der Verbandsgemeinden Hunsrück-Mittelrhein, Kastellaun, Kirchberg und Simmern-Rheinböllen. „Die Broschüre ist eine gelungene Zeitreise durch die Erfolgsgeschichte der Frauenbewegung“ freut sich Gerlinde Westphalen-Koppke, VG Kirchberg. Monika Scheer, VG Hunsrück-Mittelrhein, verweist stolz auf die historischen Fotos und kleinere Geschichten.

Daten und Fakten zeigen die Entwicklung beginnend in Deutschland in den Jahren ab 1830 bis in die heutige Zeit. So wird beispielsweise die Einführung des Frauenwahlrechts im Jahre 1919 als ein Meilenstein in der Frauenbewegung gefeiert. Ingrid Gundert von der Stadt Boppard hebt die nachdenklich stimmenden einzelnen Stationen in der Geschichte der Frauenbewegung hervor, wie das Gesetz im Bürgerlichen Gesetzbuch aus dem Jahre 1977:

Beide Ehegatten dürfen einer Erwerbsarbeit nachgehen. Aus heutiger Sicht eine Selbstverständlichkeit und kaum zu glauben, dass es dafür extra eines Gesetzes bedurfte.

„Hierüber staunen insbesondere die beiden jungen Kolleginnen Irina Reusch, VG Simmern-Rheinböllen und Swetlana Breckel, VG Kastellaun“ erzählt Reuter.

In einem Abriss durch die Geschichte zeigt sich die Veränderung in der Frauenrolle. „Gab es am Anfang die Hausfrau, so gibt es heute außerdem die Rabenmutter und die Karrierefrau, die Feministin oder Emanze“, so beschreiben es die Herausgeberinnen und zeigen damit, dass sich Frauen in unterschiedlichen Rollen wiederfinden und ihre Lebensaufgaben nach bestem Wissen und Gewissen gestalten. Dabei wirken diese Rollenzuweisungen eher abwertend und verletzend. Was hinter der jeweiligen Rolle steckt, wird oft übersehen.

In der Broschüre wird von der Entwicklung der allgemeinen gesellschaftlichen Situation Bezug genommen auf die lokale Ebene. Bilder und Motive aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis zeigen wie sich auch das Frauenbild im Kreis verändert hat.

Beendet scheint die Frauenbewegung nicht zu sein, denn nach wie vor gibt es viele Ungleichheiten im System, da denke man nur an das Stichwort „ Altersarmut“, was in der Regel die Frauen betrifft.

Am internationalen Frauentag soll daran erinnert werden: nach wie vor geht es um Gleichberechtigung und damit immer um Demokratie.

Die neue Broschüre ist ab dem 8. März in jedem Rathaus des Rhein-Hunsrück-Kreises kostenlos erhältlich.