Am 25. Juli 1824 erreichten die ersten Hunsrücker Südbrasilien. Getrieben von Hungersnöten, Krieg und fehlenden Perspektiven folgten viele Menschen aus dem Hunsrück diesem Beispiel, darunter der Mühlenbauer Johann Grings aus Wiebelsheim, der 1862 nach Brasilien auswanderte und dort eine Familie gründete. Über Generationen hinweg bewahrten sie Reisepässe und Briefe aus der Heimat, was 1974 zu Besuchen der Familie in Deutschland führte. Diese Besuche entwickelten sich zu dauerhaften Begegnungen und Gegenbesuchen.
Alfred Muders, Nachfahre von Johann Grings, organisierte ab 2008 mehrere Besuche und Gruppenreisen nach Brasilien. Die brasilianische Verwandte Celia Weber Hylmann regte schließlich eine Städtepartnerschaft mit Emmelshausen an.
Nach einem Gruppenbesuch 2015 mit der damaligen Bürgermeisterin Andrea Mallmann stimmte der Stadtrat der Partnerschaft zu, die 2019 feierlich besiegelt wurde. Eine Delegation von 54 Gästen aus dem Hunsrück reiste nach Nova Petrópolis, um die Partnerschaft zu feiern.
Nova Petrópolis, mit etwa 21.000 Einwohnern und rund 60 % deutschen Hintergrunds, lebt das Deutschtum eindrucksvoll vor. Mit 12 Volkstanzgruppen, 15 Blaskapellen, 55 Chören und traditionellen Festen wie Kirmes, Schützenfest, Kegelfest und Oktoberfest fühlt man sich dort wie zu Hause. Fachwerkhäuser im deutschen Stil, die üppige Natur, das milde Klima und die Gastfreundschaft der Menschen machen jeden Besuch zu einem freudigen Erlebnis.
Vom 12. bis 26. August wird Emmelshausen seine brasilianischen Freunde begrüßen. Ein Highlight wird der Weinmarkt am 24. und 25. August sein, bei dem auch sonntags der neue Kreisel eingeweiht wird – ein Symbol der Partnerschaft.