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Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten Ausgabe Emmelshausen
Ausgabe 44/2022
Amtlicher Teil
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Damscheid

Was ist bei einem Stromausfall über einen längeren Zeitraum, ein sogenannter Blackout, zu beachten. Was sollte man bedenken und wie kann man sich bestmöglich auf solch einen Sonderfall vorbereiten?

Im Ahrtal wurde kürzlich deutlich, wie sehr man von einem funktionierenden Stromnetz abhängig ist. Ebenso scheint sich eine bedrohliche Lage durch den Krieg in der Ukraine auch in Deutschland für die Wintermonate abzuzeichnen.

Um die Auswirkungen eines Stromausfalls für den Einzelnen zu reduzieren, sollte sich daher jeder Haushalt so vorbereiten, dass er einige Tage ohne Hilfe von außen auskommt. Denn kommt es zu einem längeren Stromausfall, fallen schlagartig alle strombetriebenen Anlagen und Geräte aus, die nicht mit einer Notstromanlage abgesichert oder batteriebetrieben sind. Es kann passieren, dass Bahnen und Züge auf freier Strecke stehen bleiben oder dass Bürgerinnen und Bürger nicht mehr einkaufen können, weil Kassen abgeschaltet sind. Auch die Versorgung mit Bargeld über Geldautomaten ist nicht mehr möglich. Zu Hause sitzt man im Kalten und Dunkeln, da Licht und Heizung nicht mehr funktionieren. Kühl- und Gefrierschränke tauen ab und die darin gelagerten Lebensmittel verderben innerhalb kurzer Zeit. Besonders abhängig vom Strom sind die Kommunikationsnetze: Im Fall eines Stromausfalls wird mit etwas Verzögerung das Festnetztelefon nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Mobilfunknetze sind zum Teil nicht notstromversorgt. Und immer wieder zeigt sich, dass bei außergewöhnlichen Ereignissen die Mobilfunknetze schnell überlastet sind. Daher sollte im Fall eines Stromausfalls das Telefonieren auf das Nötigste beschränkt werden. So kann vermieden werden, dass die Kommunikationsnetze überlasten und Polizei und Feuerwehr in Notfällen nicht mehr erreichbar sind.

Im Bereich der häuslichen Pflege fallen Hilfsgeräte aus, die möglicherweise lebensnotwendig sind, wie Beatmungsgeräte. Dienstleistungen, wie der Hausnotruf, können gestört werden und ausfallen. Diese beispielhaft aufgezählten Folgen eines längeren Stromausfalls veranschaulichen die erheblichen Auswirkungen auf das tägliche Leben.

Aus diesem Grund wird die Freiwillige Feuerwehr Damscheid am Montag, 7. November 2022, eine Katastrophenschutzübung „Blackout“ durchführen.

Hierzu wird ab 19:30 Uhr die Dorfbeleuchtung für ca. 2 Stunden abgeschaltet und das Gerätehaus als Anlaufpunkt eingerichtet.

Mit der Notstromeinspeisung und weiterem Equipment wird eine Übergangsinfrastruktur geprobt.

Hierzu sind die Bürger gerne eingeladen, um sich vor Ort über die Problematik zu informieren. Nutzt die Gelegenheit den Ernstfall zu proben.

Unabhängig von der Übung, wird schon seit Jahren das Gerätehaus nach 30 Minuten Stromausfall personell besetzt. Hier ist dann Hilfe vor Ort und der Kontakt zu Rettungsdiensten etc. möglich.

Marco Vogel,
Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Damscheid