Ein Erfahrungsbericht von Manfred Kahl 1. Beigeordneter Stadt Kirchberg
Oder auch der schwierige Versuch etwas für Natur und Umwelt zu tun.
Vor etlichen Monaten hatte Ernst Ludwig Klein, Mitglied im Kirchberger Stadtrat, die Idee ein Storchennest in der Kirchberger Gemarkung zu etablieren.
Eine ausgezeichnete Idee, wie viele fanden.
Er hatte auch schon recht genaue Vorstellungen, wo dieser Mast aufgestellt werden könnte.
Auch hatte er in „Westnetz“ einen Sponsor für den Mast als solches gefunden.
Ein Termin für die Aufstellung stand fest und die Feuerwehr stand bereit, um diesen aufzustellen.
Dann die Ernüchterung.
Für dieses Projekt wird eine Baugenehmigung benötigt.
In anderen Orten waren solche Storchenmasten ohne Genehmigung aufgestellt worden, aber hier wollte man ein Exempel statuieren, ohne Genehmigung geht nichts.
An diesem Punkt bat Herr Klein nun Manfred Kahl, den 1. Beigeordneten der Stadt Kirchberg um Hilfe.
Die Landesbauordnung ließ aber keinen anderen Schluss zu. Es folgte ein Ortstermin mit der Kreisverwaltung am geplanten Standort.
Diese empfahl vorab eine Bauvoranfrage zu stellen.
Dieses wurde umgehend in die Wege geleitet und die Anfrage eingereicht.
Mittlerweile hatte die Kreisverwaltung schon eigene Recherchen, was den Standort und einen alternativen in relativer Nähe betraf, angestellt.
Diese kamen zu dem Ergebnis, nicht für dieses Vorhaben geeignet.
Die Begründungen, auf die hier nicht näher eingegangen werden, waren für uns nicht so ganz nachvollziehbar.
Aber da man ja ein gutes Verhältnis zur Verwaltung behalten wollte, wurde diese Entscheidung so akzeptiert.
Der Mast lag jetzt einmal und wartete auf seine Verwendung.
Ein 3. Standort wurde in Erwägung gezogen.
Großartig gelegen, mit vielen Vorzügen.
Aber auch hier wiederum ein Veto, nicht ohne Probleme, mit Schwierigkeiten verbunden, möglich aber…
Die Zeit drängte, da nur ein gewisses Zeitfenster zur Verfügung stand, wo ein Storch sich eventuell dort niederlassen würde, und man wollte nicht noch ein weiteres Jahr verlieren.
Dann hatte Manfred Kahl die entscheidende Idee für einen neuen Standort, auf der Streuobstwiese in der Nähe von Karbachs Weiher.
Man zog die ursprüngliche Bauvoranfrage zurück und kam überein, jetzt für diesen Standort direkt einen Bauantrag zu stellen.
Die Bauabteilung der Kirchberger Verbandsgemeinde stellte alle Unterlagen zusammen, und reichte den Antrag ein.
Nach einigen Tagen kam der aber wieder zurück, die Unterlagen waren nachzubessern.
Gut auch das wurde erledigt.
Es folgten Telefonate mit den Mitarbeitern der Kreisverwaltung, die alle sehr engagiert und bemüht waren, aber die Vorschriften ließen keine andere Vorgehensweise zu.
Man will Verwaltungen Verschlanken, Genehmigungsverfahren verkürzen und vereinfachen, aber so gelingt das nicht.
Ist das, das versprochene neue Deutschland Tempo des Kanzlers?
Liebe Regierung, so gelingt das nicht.
Nun, endlich, nach vielem hin- und her, die Baugenehmigung ist da, der Mast kann gestellt werden.
Jetzt wird noch eine statische Berechnung, sowie eine Prüfstatik benötigt, und muss eingereicht werden.
Welche Lastannahmen müssen da wohl zu Grunde gelegt werden?
Vielleicht liebe Leser dieses Artikels, schaut doch mal am Standort des Storchenmastes vorbei, und unterstützt uns, bei weiteren Bemühungen für Mensch, Natur und Umwelt.