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Ausgabe 17/2024
Amtliche Mitteilungen Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen
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Amtliche Mitteilungen Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen

von links nach rechts: Stefan Wickert, Christian Pullig, Günter Kunz, Michael Boos, Ministerin Katrin Eder

Bürgermeister Michael Boos freute sich ganz besonders über den Besuch aus dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität am 05.04.2024. Ministerin Katrin Eder überreichte vor Ort in Kümbchen am Kondbach gleich zwei Bewilligungsbescheide aus der Aktion Blau Plus an Bürgermeister Michael Boos. Einen in Höhe von 475.000 Euro für die Renaturierung des Kondbachs zwischen den Ortslagen Kümbdchen und Niederkumbd und einen zweiten Bescheid mit dem Förderbetrag von 216.000 Euro zur besseren Grundwasserneubildung, einem verbesserten Bodenwasserhaushalt und Wasserrückhalt an einem namenlosen Zufluss zum Kondbach. Dies entspricht einer Gesamtzuwendung in Höhe von insgesamt 691.200 Euro, was eine Investitionssumme von insgesamt 836.500 Euro auslöst. Das erste Projekt wird mit 90 Prozent, das zweite mit 70 % gefördert.

Bürgermeister Michael Boos berichtete der Ministerin, dass die Hochwasserereignisse in den Jahren 2013 und 2016 der Anlass zur Erstellung eines Hochwasservorsorgekonzeptes in der ehemaligen Verbandsgemeinde Simmern waren. Im Rahmen des Konzepts wurde empfohlen die Retentionsfähigkeit der Auenbereiche zu fördern.

Der Kondbach, ein Gewässer III. Ordnung, war im Zuge der Flurbereinigung Ende der 50er Anfang der 60er Jahre in einen schmalen, gestreckten Bach mit gestickter Sohle umgebaut worden. Jetzt soll der Kondbach ab der Wirtschaftsbrücke oberhalb der Ortslage Kümbdchen auf gut 1.100m Länge renaturiert werden. Die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner erstellte die Planung, die durch Schaffung eines naturnahen Gewässerquerschnittes und mit einem mäandrierenden Verlauf den Abfluss verlangsamt und die Retention im Gewässer- und Auenbereich verbessern soll. Planer Stefan Wickert erläuterte, dass die Wiederherstellung der Durchgängigkeit durch die Entnahme der Stickung ist ein Ziel der Maßnahme ist, mit der Herstellung eines möglichst breiten und flachen Gewässerprofils und der Integration von Geschiebedepots soll der Kondbach in ein dynamisches Gleichgewicht gebracht werden. Über Erdwälle, die mit Buhnenköpfen aus Findlingen zum Gewässer hin begrenzt sind, kann ein mäandrierender Verlauf induziert werden. Entlang der Renaturierungsstrecke sollen landschaftstypische Gehölze gepflanzt werden.

Bürgermeister Michael Boos bedankte sich ausdrücklich bei Grundstückseigentümer Christian Pullig, der einer Nutzung seiner Grundstücke für einen naturnahen Gewässerausbau zustimmt. Auch Ortsbürgermeister Günter Kunz von Kümbdchen betonte, dass ohne die Bereitschaft der Grundstückseigentümer Teile ihrer Fläche zur Verfügung zu stellen, das Projekt nicht umzusetzen wäre.

Ein namenloses Gewässer, das am Ortsrand von Kümbdchen in den Kondbach fließt soll über Retentionsmulden umgeleitet werden. Diese tragen auch bei Starkregen zu Abflussverzögerungen bei und damit auch zur Hochwasservorsorge bei den Unterliegern.