1. a) Auftragsvergabe: Nachtragsleistungen Umbau B41 Hochstetten-Dhaun
Im Bereich des Teilprojektes A3.1 „MW-Kanal Höhe Tankstelle“ waren die Arbeiten unter dem Bestehen einer Vollsperrung der Ortsdurchfahrt vorgesehen und ausgeschrieben. Durch eine Änderung des Bauablaufes und Anpassung der Verkehrsphase durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM) musste die Bietergemeinschaft Juchem / Krächan die Arbeiten unter einer halbseitigen Sperrung durchführen. Hierdurch ergaben sich entsprechende Minderleistungen.
Die Wasserleitung im Teilprojekt W3/W7 musste aufgrund eines zusätzlichen Regenwasserkanal des LBM von der Lage in Richtung Hang verschoben werden, was zur Folge hatte, dass zum einen mehr Fels angetroffen wurde als ursprünglich vorgesehen und dieser auch andere Materialeigenschaften aufwies (schwerer abzubauen) als in den Erkundungen des geotechnischen Gutachtens festgestellt. Weiterhin mussten die Arbeiten in einem beengten Baufeld durchgeführt werden, da am Rand der zu verlegenden Trasse, in Richtung B41, seitens des LBM bereits die Trenn-/Schutzwand errichtet wurde. Dies war zum Zeitpunkt der Planung/Ausschreibung nicht bekannt.
Beschluss:
Der Werksausschuss beschließt, die Nachträge für Mehraufwendungen in den Teilprojekten A3.1 „MW-Kanal Höhe Tankstelle“ und W3/W7 „Wasserleitung Radweg“ in Höhe von (30.607,54 € Brutto + 32.710,54 € Brutto) 63.318,08 € Brutto an die Bietergemeinschaft Juchem / Krächan aus Niederwörresbach zu vergeben.
1. b) Auftragsvergabe: Planungsleistungen „Erneuerung Mischwasserkanal
und Trinkwasserleitung einschließlich der Hausanschlüsse“ im Zuge
des Ausbaus der OD Meckenbach durch den Landesbetrieb Mobilität
(LBM)
Der LBM beabsichtigt die Erneuerung der Kreisstraße K 8 innerhalb der Ortsgemeinde Meckenbach. Die Ausschreibung soll dabei voraussichtlich im Laufe des Jahres 2025 veröffentlicht werden.
Im Zuge dieser Maßnahme sollen der Mischwasserkanal inkl. Hausanschlüsse sowie die Trinkwasserleitung inkl. Hausanschlüsse der Verbandsgemeindewerke Kirner Land, im Ausbaubereich des LBM sowie, aufgrund hydraulischer Überlastung, darüber hinaus auf einer Länge von rd. 165 m in offener Bauweise erneuert werden. Weiterhin ist die Ertüchtigung (neue Bauwerksdecke, Schwellenerhöhung, Tauchwand) eines Regenüberlaufs vorgesehen. Die Planungsleistungen sollen durch ein externes Büro erfolgen.
Beschluss:
Der Werksausschuss beschließt, die Planungsleistungen für die Erneuerung des Mischwasserkanals und der Trinkwasserleitung einschließlich der Hausanschlüsse im Zuge des Ausbaus der OD Meckenbach durch den LBM, in Höhe von 114.868,42 € Brutto an das Ingenieurbüro Petry aus Idar-Oberstein zu vergeben.
1. c) Auftragsvergabe: Ausbau LoRaWAN-Infrastruktur
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Bekämpfung von Ratten haben sich geändert. Der Einsatz von Rattengift muss reguliert und überwacht werden. Die Giftköder müssen so angewendet werden, dass Sie nicht mit Wasser in Kontakt kommen und nicht weggeschwemmt werden können. Um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und den gezielten Einsatz von Ködern zu dokumentieren, wird eine Dateninfrastruktur errichtet werden (EU-Biozidverordnung).
Die Verbandsgemeindewerke Kirner Land werden ein drahtloses Datennetzwerk LoRaWAN für die Dokumentation der Rattenbeköderung im Kanalsystem aufbauen. Durch den Einsatz elektronisch vernetzter Rattenfallen wird die Population gemäß der Vorgabe der Verordnung dokumentiert und hilft bei der gezielten Bekämpfung der Schädlinge.
Diese LoRaWAN-Infrastruktur bietet zudem weitere vielfältige Anwendungs-möglichkeiten in den verschiedensten Bereichen. Im Bereich Wasserversorgung zur Leckage- und Temperaturüberwachung im Versorgungsnetz, zur Digitalisierung der Wasserzähler und zur Gewässerüberwachung von kleinen und mittleren Gewässern (Starkregenereignisse). In den Ortschaften der Verbandsgemeinde wäre die Überwachung und Steuerung der Straßenbeleuchtung möglich.
Nach der Funknetzplanung und Auswertung durch das Ingenieurbüro H. Lertes aus Rüsselsheim möchten die Verbandsgemeindewerke Kirner Land den Ausbau der LoRaWAN-Infrastruktur zum Gesamtpreis von 93.102,50 € Netto beauftragen.
Die Auftragsvergabe soll auf die kommende Sitzung des Werksausschusses, die am 24.04.2024 stattfindet, verschoben werden. Bis dahin soll die Information zu Anfall und Höhe von jährlichen Wartungskosten für die geplante LoRaWAN-Infrastruktur erfragt werden. Alle Mitglieder des Werksausschusses waren mit dieser Vorgehensweise einverstanden.
Beschluss:
Der Werksausschuss beschloss, die Auftragsvergabe auf die kommende Sitzung am 24.04.2024 zu verschieben.
1. d) Auftragsvergabe: Planungsleistungen Erneuerung und Modernisierung Fernwirk- und Automatisierungstechnik im Bereich Wasserversorgung
Die Fernwirk- und Automatisierungstechnik der Wasserversorgung wurde über die letzten 21 Jahre aufgebaut. Die Anlagen der Verbandsgemeindewerke Kirner Land werden mit einem System der Firma Siemens überwacht. Einzelne Komponenten der Firma Siemens wurden abgekündigt bzw. eingestellt. Hieraus ergeben sich erhebliche Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung und Aufrechterhaltung der Fernwirktechnik.
Für die vorhergehende Bestandsaufnahme der Fernwirktechnik wurden vorab drei Ingenieurbüros angefragt. Das günstigste Ingenieurbüro Staske aus Ludwigsburg wurde nach Prüfung der Angebote beauftragt.
Im Zuge der Bestandsaufnahme wurden sämtliche Außenstationen der Wasserversorgung angefahren und dokumentiert. Hierbei wurde wie erwähnt festgestellt, dass die Technik veraltet und die Ersatzteilbeschaffung nicht mehr möglich ist.
Zur weiteren Umsetzung sind die erforderlichen Leistungsphasen 1-7 an das Ingenieurbüro Staske aus Ludwigsburg in Höhe von 133.002,05 € Netto zu vergeben.
Beschluss:
Der Werksausschuss beschließt, die Planungsleistungen für die Erneuerung / Modernisierung der Fernwirk- und Automatisierungstechnik im Bereich Wasserversorgung in Höhe von 133.002,05 € Netto an das Ingenieurbüro Staske aus Ludwigsburg zu vergeben.
2.) Sachstandsinformation zu Projekten
a) Sachstand: Kläranlage Kirn, Geländer
Der Werkleitung trug die weiteren Informationen zum Sachstand und dem beigefügten Bildmaterial in der Sitzung vor.
b) Künstliche Intelligenz in der Wasserwirtschaft
Mündlicher Vortrag der Werkleitung zum:
1) Austausch mit SW Trier im Bereich des Kläranlagenbetriebs / Kanalnetzbewirtschaftung
2) Austausch mit SWIS GmbH bzgl. Optimierung der vorh. Kanalinfrastruktur
c) Austausch WZV Birkenfeld bzgl. Wasserlieferung
Werkleiter Jochen Stumme erläutert den aktuellen Sachstand.
d) Neubau Hochbehälter Schwarzerden
Der betriebliche Zustand des Hochbehälters in Schwarzerden wurde 2018 überprüft. Dabei stellte sich heraus dass der Trinkwasserhochbehälter einen starken Sanierungsbedarf aufweist. Eine Instandsetzung kam aus wirtschaftlicher Sicht nicht in Frage. Die Arbeiten für den neuen Trinkwasserspeicher haben Ende September begonnen und werden durch die Fa. Schneider Bau aus Merxheim oberhalb des bestehenden Behälters ausgeführt.
Der neue Trinkwasserspeicher wird als PEHD-Systembauwerk inkl. der erforderlichen verfahrenstechnischen Ausrüstung errichtet. Dieser wurde Mitte Oktober angeliefert und gesetzt. Aktuell werden die anbindenden Rohrleitungen aus der Wegeparzelle in das neue Bauwerk gezogen und angeschlossen.
Der neue Trinkwasserhochbehälter wird voraussichtlich im Sommer 2024 in Betrieb gehen. Der bestehende Behälter wird aufgegeben und von der Gemeinde als zusätzliche Löschwasserreserve genutzt.
d) Neubau Sammelhochbehälter Heimweiler
Der bestehende Sammelhochbehälter in Heimweiler ist bautechnisch abgängig und zu klein dimensioniert. Daher haben die Verbandsgemeindewerke zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung im Oktober 2020 mit dem Bau des neuen Sammelhochbehälters in Heimweiler begonnen.
In diesem Zusammenhang wurden auch die bestehenden Steig- und Fallleitungen bis zu dem neuen Standort erneuert und verlängert. Zusätzlich wurde eine Leitung zum Ortsnetz Becherbach geführt. Es wurden insgesamt rund 10km Trinkwasserleitung erneuert.
Der neue Hochbehälter hat ein Fassungsvolumen von rd. 2000m³. Es handelt sich hierbei um einen 2-Kammer-Behälter mit zugehöriger Schieberkammer. Über den Sammelbehälter wird das in den Brunnen Limbach und Heimweiler gewonnene Trinkwasser in das Netz der Verbandsgemeinde Kirner Land verteilt.
Nach rd. 17 Monaten Wartezeit konnten die fehlenden Siemens Steuerelemente ausgeliefert werden. In den vergangenen Wochen wurden der Behälter und die neuen Trinkwasserleitungen intensiv gereinigt. Die Inbetriebnahme erfolgt Ende dieses Monats. Die bestehenden Hochbehälter in Heimweiler und Becherbach werden danach aufgegeben.