Die Nahedeiche wurden in den 1930er Jahren mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln errichtet. Die SGD Nord hat bei der Überprüfung der Deichsicherheit festgestellt, dass nach den heute geltenden Anforderungen keine ausreichenden bodenmechanischen Standsicherheiten vorhanden waren. Der alte Deich wies außerdem Defizite beim erforderlichen Freibord von 50 cm über einem 100-jährlichen Hochwasserereignis auf. Ein befestigter Deichverteidigungsweg war nicht vorhanden. Demzufolge war eine Ertüchtigung des Deiches erforderlich.
Maßnahmenbeschreibung
Die Deichanlage am Gewerbegebiet mit rd. 820 m Länge sowie die Deichanlage in der Ortslage Hochstädten mit einer Länge von rd. 200 m wurden ertüchtigt. Um der Nahe bei Hochwasser mehr Platz und damit Retentionsraum zu geben, wurde in einem rd. 400 m langen Abschnitt ein Teil der alten Deichanlage zwischen Hochstädten und dem Sportplatz zurück gebaut. Die offenen Flanken des Hochwasserschutzes wurden durch neue Riegeldeiche mit jeweils rd. 250 und 200 m Länge bis zum Hochufer geschaffen. Durch den landseitigen Rückbau des Deiches konnte eine 5,25 Hektar große Fläche für den Hochwasserrückhalt wieder geschaffen werden.
Im Nahevorland wurde ein neuer Seitenarm erschlossen und neue naturnahe Uferstrukturen gestaltet. Zudem wurde ein naturnaher „Erlebnisbereich Wasser“ entwickelt, welcher künftig zur Naherholung zur Verfügung steht.
Baudurchführung
Der neu aufgebaute Deich wurde als Mehrzonendeich mit einer wasserseitigen Dichtungsschicht und einem landseitigen Deichverteidigungsweg ausgestattet. Durch ein optimiertes Bodenmassenverwertungskonzept konnten fast alle überschüssigen Bodenmassen im Bereich der Baustelle wieder eingebaut werden.
Die Bauarbeiten wurden im April 2020 begonnen und im Herbst 2022 abgeschlossen.
Die Gesamtkosten für Planung, Bau und Grunderwerb belaufen sich auf rd. 10,6 Mio. € brutto.