1.
Beantwortung der fristgemäß eingereichten schriftlichen Fragen der Einwohner gemäß § 21 der Geschäftsordnung (Einwohnerfragestunde)
Es liegen keine Fragen der Einwohner vor.
2: Grundwasserstand in der Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg
Die Werkleiterin des Zweckverband Wasserversorgung Trollmühle, Rika Glöde, stellt sich den Anwesenden vor. Sie erläutert anhand einer Präsentation, wie Grundwasser entsteht, die Örtlichkeit der vorhandenen Brunnen und wie das Wasser dort gefördert wird. Der Zweckverband Wasserversorgung Trollmühle muss kein Wasser zukaufen, die Brunnen reichen aus, um die Gebiete der Verbandsgemeinde sowie einzelne Gemeinden der Verbandsgemeinde Rüdesheim, Rhein-Nahe sowie den Ortsteil Bingerbrück zu versorgen. Die Mengen variieren je nach Wetterlage. Bei höheren Temperaturen geht der Verbrauch deutlich nach oben. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt durchschnittlich bei 111,5 Litern pro Tag. Frau Glöde spricht im Rahmen ihres Vortrages Empfehlungen aus, wie die Anwohnerinnen und Anwohner die Grundwassergewinnung positiv beeinflussen können. So kann sich eine geringere Versiegelung positiv auf das Grundwasser auswirken. Der Zweckverband Wasserversorgung Trollmühle im Gegenzug sorgt für eine ständige Sanierung von Leitungen und Technik. Der Zweckverband Wasserversorgung Trollmühle führt im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit Besichtigungen durch. Termine können vereinbart werden. Gerade Schulen und Kindertagesstätten nutzen diese Möglichkeit. Die Fraktionsvorsitzende der FDP, Marlene Hölz, dankt Frau Glöde für ihre Ausführungen und möchte wissen, ob sich die Regenrückhaltung auf den Grundwasserspiegel auswirken würde, was bestätigt wird. Ratsmitglied Dr. Hubert Gänz stellt fest, dass der Verbrauch pro Kopf gesunken ist im Vergleich dazu die Fördermenge gestiegen. Die Ursache liegt bei der wachsenden Einwohnerzahl. Weiter bittet er Frau Glöde um Auskunft, ob es richtig sei, dass die Wasserqualität durch einen Verschnitt verschiedener Brunnen besser wird, um vorgeschriebene Richtwerte zu erhalten. Frau Glöde entgegnet, dass dem Wasser Schadstoffe entzogen werden um eine bessere Wasserqualität zu erhalten. Als Beispiel nennt sie das Herausfiltern des Urangehaltes. Diese Aufbereitung findet in Windesheim statt. Dr. Gänz ergänz, dass er sich vorstellen kann, dass jeder Haushalt mit 2 Wasserleitungen ausgestattet wird, bei der jedoch nur eine Trinkwasser führt. Frau Glöde hält den Ansatz für gut, Pilotprojekte gibt es bereits, aber die Umsetzung sich sehr aufwendig und schwierig gestaltet. Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Peter Schmitt möchte wissen, ob der Grundwasserspiegel bei allen Brunnen, auch den Tiefbrunnen, überprüft wird und ob es hier Warneinrichtungen gibt, wenn der Grundwasserspiegel zu niedrig ist. Frau Glöde antwortet ihm, dass alle Brunnen mit Sonden ausgestattet sind und der Grundwasserspiegel ständig überwacht und dokumentiert wird. Ratsmitglied Thorsten Strauß fragt nach, ob es eine Tendenz zur Grundwasserneubildung gibt. Frau Glöde kann diese Frage pauschal nicht beantworten. Es gibt Brunnen, die bilden mehr neues Grundwasser als andere, was mit der Bodenbeschaffenheit zusammenhängt. Die derzeitige Wasserversorgung sei kein Freifahrtschein. Es kann nicht vorhergesagt werden, wie die Grundwasserbildung in 100 Jahren aussehen wird. Sie appelliert, auch weiterhin sparsam mit dem Lebensmittel Wasser umzugehen.
3. Beitritt zum Tourismusverband Hunsrück-Nahe e.V. -Verschmelzung der Naheland-Touristik GmbH mit der Hunsrück-Touristik GmbH zur Hunsrück-Nahe Tourismus GmbH-
Die Naheland-Touristik wird auf Basis eines umfangreichen, durch politische und touristische Akteur:innen begleiteten Prozesses, zum 01.01.2026 mit der Hunsrück-Touristik zur neuen Hunsrück-Nahe Tourismus GmbH verschmelzen. Ziel der Bündelung der touristischen Aktivitäten in einer Destinationsmanagementorganisation ist die Sicherung der zukunfts- und wettbewerbsfähigen Tourismusarbeit für die Region. Die neue Hunsrück-Nahe Tourismus GmbH wird finanziell von den sechs Landkreisen Bad Kreuznach, Bernkastel-Wittlich, Birkenfeld, Cochem-Zell, Mainz-Bingen und Rhein-Hunsrück getragen. Als Gesellschafter der GmbH beteiligen sich die Landkreise finanziell auf Basis eines Einwohnerschlüssels. Die Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg selbst wird kein Gesellschafter, sondern über den neuen Verein „Tourismusverband Hunsrück-Nahe e.V.“ vertreten. Als ordentliches Mitglied dieses Vereins fällt jährlich ein Grundbeitrag i.H.v. 6.000 Euro pro Verbandsgemeinde an. Ergänzend beteiligt sich jede Verbandsgemeinde an mindestens zwei Produkteinheiten nach Wahl. Für die Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg ergeben sich hieraus folgende Kosten jährlich: Grundbeitrag 6.000,00 €, Produkteinheit Bike-Region 4.000,00 €, Produkteinheit Wandern 6.900,00 €, Zwischensumme 16.900,00 €, Zzgl. 19 % MWSt. 3.211,00 €, Mitgliedsbeitrag gesamt 20.111,00 €. Der Prozess der Produkteinheiten ist dynamisch und wird an den Wettbewerb angepasst (VG-Anteile Naheland-Touristik 2025: 11.950 €, 2024/14.726,25 €, 2023/11.751,25 €). Für den Start werden die etablierten Produkteinheiten Bike-Region und Wandern empfohlen. Der Ansatz für die Produkteinheiten kann gemindert werden, wenn eine interkommunale, touristische Kooperation eingegangen wird. Dann werden die Beiträge auf die beteiligten Kommunen aufgeteilt. Weitere Einzelheiten können den weiteren Anlagen entnommen werden. Die Gründungsversammlung des Tourismusverbands Hunsrück-Nahe e.V. findet am 30.10.2025 statt.
Ratsmitglied Anke Denker ergänzt, dass man sich seitens der Naheland-Touristik Gedanken über die dauerhafte Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit gemacht hat und daher ein Zusammenschluss mit der Hunsrück-Touristik notwendig wird. Auf Vorschlag des Fraktionsvorsitzenden der CDU, Peter Schmitt, einigen sich die Ratsmitglieder darauf, dass Frau Mang noch offene Fragen in der nächsten Ratssitzung beantwortet. Ratsmitglied Nicole Hippert fragt nach, wer die Produkte festgelegt hat. Sie nennt hierbei das Produkt Biker-Region und fragt nach, ob dies noch geändert oder anders benannt werden kann. Bürgermeister Cyfka antwortet, dass die Produkte von Frau Mang festgelegt wurden und jederzeit noch ergänzt werden können. Ratsmitglied Helmut Höning möchte wissen, wie der Beitrag finanziert wird. Bürgermeister Cyfka verweist auf die Mittel im Haushalt und die Haushaltsberatungen.
Beschluss: Der Verbandsgemeinderat Langenlonsheim-Stromberg beschließt den Eintritt als ordentliches Mitglied in den neu zu gründenden Tourismusverband Hunsrück-Nahe e.V. Ebenso erfolgt die Beteiligung an mindestens zwei Produkteinheiten. Der Bürgermeister wird mit der Vornahme der für die Umsetzung der Beschlüsse erforderlichen Maßnahmen und Willenserklärungen beauftragt. Beschlussergebnis: EINSTIMMIG
4: Zwischenpräsentation der Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung
In der Sitzung vom 13.09.2023 beschloss der Verbandsgemeinderat die Teilnahme an der Kommunalen Wärmeplanung (KWP). Am 18.10.2023 wurde ein entsprechender Förderantrag gestellt, der am 29.07.2024 von der Förderstelle Zukunft - Umwelt - Gesellschaft (ZUG) bewilligt wurde. Nach Klärung offener Sachverhalte erfolgte im Januar 2025 die Beauftragung der EDG mbH, welche die Durchführung an die EnergyEffizienz GmbH, Lampertheim, weitergab. Die Kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Planungsinstrument unter kommunaler Leitung mit dem Ziel,
Bestandteile der Kommunalen Wärmeplanung:
| 1. | Bestandsanalyse (Erhebung Wärmebedarf, Gebäude- und Versorgungsstruktur) |
| 2. | Potenzialanalyse (Einsparpotenziale, erneuerbare Energien, Abwärmenutzung) |
| 3. | Szenarienentwicklung (zukünftige Wärmeversorgung) |
| 4. | Strategie und Maßnahmenkatalog (Zeitplan, priorisierte Maßnahmen, Untersuchung von Fokusgebieten) |
| 5. | Verstetigung, Controlling und Kommunikation |
Die Kommunale Wärmeplanung dient als Planungsgrundlage für eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung und zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten auf, wie z. B. die Ausweisung von Eignungsgebieten für Wärmenetze. Da die Transformation im Wärmesektor viele Jahre in Anspruch nehmen wird, sind frühzeitige, strategische Entscheidungen notwendig, um Planungssicherheit und Orientierung für alle Akteure zu schaffen. Aktueller Stand: Der erste Kernbaustein der Kommunalen Wärmeplanung - die Bestands- und Potenzialanalyse - wurde abgeschlossen. Die Ergebnisse werden durch das beauftragte Planungsbüro EnergyEffizienz GmbH in der Sitzung des Verbandsgemeinderates am 01.10.2025 vorgestellt.
Ausblick: Aufbauend auf der Bestands- und Potenzialanalyse werden im nächsten Schritt Zielszenarien entwickelt, wie der zukünftige Wärmebedarf klimaneutral gedeckt werden kann. Dabei werden zukünftige Wärmebedarfe, lokale Potenziale sowie wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Im Anschluss wird eine Wärmewendestrategie mit konkreten Maßnahmen und Handlungsempfehlungen erarbeitet. Hierzu findet im November 2025 ein Zielszenario-Workshop mit relevanten Akteuren (z. B. Netzbetreiber, Verwaltung, Schornsteinfeger) statt. Die Öffentlichkeit wird frühzeitig eingebunden:
Die Ergebnisse werden in einem Abschlussbericht zusammengeführt. Die Kommunale Wärmeplanung soll bis Ende März 2026 abgeschlossen sein.
Die beiden Mitarbeiter der EnergyEffizienz GmbH aus Lampertheim präsentieren die bisherigen Ergebnisse der Wärmeplanung anhand einer Präsentation. Ratsmitglied Klaus Mohr schlägt vor, in Bezug auf die Photovoltaikflächen die Präsentation nochmals in den einzelnen Ortsgemeinden vorzutragen. Seitens der EnergyEffizienz GmbH wird der Fokus auf die Wärmeplanung und nicht auf die Photovoltaikflächen gelegt. Bürgermeister Cyfka verweist hierzu auf die anstehenden öffentlichen Veranstaltungen, in denen sich umfassend informiert werden kann. Die Fraktionsvorsitzende der FDP, Marlene Hölz, bittet um Veranstaltung der Bürgerforen an zwei Standorten, um den Anwohnerinnen und Anwohnern die Möglichkeit zu geben, an einem Termin teilzunehmen, falls der andere Termin nicht passend ist. Dies wird von Bürgermeister Cyfka mitgenommen und intern nochmals besprochen. Die Fragen der weiteren Fragen der Ratsmitglieder werden beantwortet.
Beschluss: Der Verbandsgemeinderat nimmt den aktuellen Sachstand zur Kommunalen Wärmeplanung zur Kenntnis und stimmt dem weiteren Vorgehen gemäß Ausblick zu.
Beschlussergebnis: Einstimmig
5. Beauftragung eines Förderantrags im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK): Konzeptentwicklung für einen effektiven Wasserrückhalt in der Verbandsgemeinde ("Schwammlandschaft") Antrag Fraktion Bündnis90/DieGrünen
Ratsmitglied Tim Markovic erläutert den Ratsmitgliedern den Antrag. Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Peter Schmitt sieht die Zuständigkeit bei den Ortsgemeinden und nicht bei der Verbandsgemeinde. Diese verfügen über die meisten Grundstücke und haben eher einen Draht zu den privaten Grundstückeigentümern. Es gab mehrere Anträge des Bündnis 90/Die Grünen in anderen Verbandsgemeinden und auch in den Ortsgemeinden. Er führt weiter aus, dass die Gemeinden kein Interesse an der Bildung eines Gewässer- Zweckverbandes Guldenbach gezeigt haben. Lediglich zwei Gemeinden haben die Bereitschaft zum Beitritt signalisiert. Der Punkt sollte in der nächsten Bürgermeisterdienstbesprechung angesprochen werden. Ansonsten blieben die hohen Planungskosten an der Verbandsgemeinde hängen. Die Priorität sollte auf die Maßnahmen im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes gelegt werden. Die CDU-Fraktion wird die Zustimmung zum Antrag nicht erteilen. Ratsmitglied Petra Sinß sieht die Wasserrückhaltung als Zukunftsthema. Die SPD-Fraktion wird dem Antrag zustimmen. Beigeordneter Claus-Werner Dapper sieht die Verantwortlichkeit auch bei den Ortsgemeinden. Hier muss geschaut werden, welche Gemeinde Interesse hat. Die Förderung ist immer an konkrete Maßnahmen gebunden. Die Stadt Stromberg hat hier bereits einiges in Anspruch genommen. Ratsmitglied Tim Markovic entgegnet, dass man im Rahmen des Schwammlandschaftskonzeptes über die Ortsgrenzen hinweg geht. Die Ratsmitglieder diskutieren die Zuständigkeiten. Ratsmitglied Helmut Höning macht deutlich, dass es auch Gemeinden gibt, welche sich solche Maßnahmen nicht leisten können. Der Eigenanteil müsse jeweils erwirtschaftet werden. Die Ortsgemeinde Roth habe hierzu bereits ihren Beitrag ausreichend erfüllt. Ratsmitglied Mohr kritisiert die Quellenangaben in dem Antrag. Er bittet zukünftig die Stellen in den Quellen direkt anzugeben. Weiter weist er darauf hin, dass die Förderprogramme gedeckelt sind. Viele Förderprogramme in den angegebenen Quellen sind bereits geschlossen. Bürgermeister Cyfka weist darauf hin, dass die Verbandsgemeinde nur bedingt zuständig ist und dass die Hauptverantwortung bei den Ortsgemeinden liegt. Für die Umsetzung der Maßnahmen muss auch ausreichend Personal in der Verwaltung vorgehalten werden. In Zukunft wäre es auch hilfreich, wenn Anträgen direkt ein Finanzierungskonzept beigefügt werden würde.
Der Verbandsgemeinderat stimmt dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/DieGrünen zu.
Beschlussergebnis: 10 Ja-Stimmen, 11 Nein-Stimmen, 2 Enthaltungen
Der Antrag ist somit abgelehnt, Bürgermeister Cyfka wird die Damen und Herren Ortsbürgermeister informieren.
6: Nachwahl von Beschäftigtenvertretern im Werkausschuss
| 1. | Der Verbandsgemeinderat beschließt gemäß § 40 Abs. 5 GemO offen abzustimmen. Abstimmungsergebnis: Einstimmig |
| 2. | Der Verbandsgemeinderat wählt Frau Adelheit Jost als Beschäftigungsvertreterin in den Werkausschuss. Abstimmungsergebnis: Einstimmig |
| 3. | Der Verbandsgemeinderat wählt Frau Karin Gehl als Stellvertreterin in den Werkausschuss. Abstimmungsergebnis: Einstimmig |
7: Unvermutete Überörtliche Kassenprüfung bei der Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg in der Zeit vom 23.06.2025 bis 03.07.2025; Prüfbericht vom 25.07.2025
Der Verbandsgemeinderat nimmt den Prüfbericht und die Stellungnahme der Verwaltung zur Kenntnis.
8: Annahme von Sponsoringleistungen, Spenden, Schenkungen und ähnlichen Zuwendungen gemäß § 94 Abs. 3 GemO
Der Verbandsgemeinderat beschließt die Annahme der Spenden. Die Anzeige an die Aufsichtsbehörde (Kreisverwaltung Bad Kreuznach, Kommunalaufsicht) erfolgt durch die VG.
Beschlussergebnis: Einstimmig
9: Mitteilungen und Anfragen