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Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünfelden
Ausgabe 19/2024
Schul- und Kindergartennachrichten
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Schul- und Kindergartennachrichten

Junge Schreibtalente geehrt: 100 hessische Schülerinnen und Schüler wurden am 19. April im Museum Wiesbaden für ihre Briefe zum Thema Freundschaft im Rahmen des 6. Schülerschreibwettbewerbs der Stiftung Handschrift von Kultusminister Armin Schwarz ausgezeichnet – darunter auch Nora Simon, Angel Singh und Rayan Achiq der Freiherr-vom-Stein-Schule Dauborn.

„Gute Freunde teilen Geheimnisse und können sich aufeinander verlassen. Man verzeiht auch einander, wenn was schief läuft. Das gehört nämlich dazu“, schreibt Rayan Achiq in seinem Brief, in dem er einem Außerirdischen, einem Andromedaner, erklärt, was Freundschaft eigentlich ist. „Freundschaft ist Magie“, meint Angel in ihrem Kunstwerk: „Sie lässt gute Zeiten besonders sein und schlechte überstehen“. Nora Simon hingegen findet es schade, dass man in Büchern und Filmen oft Jungs und Mädchen miteinander befreundet sieht, wie zum Beispiel in den Harry Potter-Büchern, es „in Wirklichkeit aber anders ist. Jungs-Freundschaften? Bei Hobbys kein Problem. In der Schule ist es jedoch anders; es gibt sofort Gerüchte“, wenn Mädchen sich mit Jungs befreundeten.

Diese Zitate stammen aus den handgeschriebenen Briefen von Schülerinnen und Schülern der 7. Klasse der Freiherr-vom-Stein-Schule. Fast 9.500 Beiträge gingen bei der Stiftung Handschrift anlässlich des 6. Hessischen Schülerschreibwettbewerbs ein. Dieses Mal wollte die Stiftung von Kindern und Jugendlichen der 6. und 7. Klassen aller Schulformen wissen, was sie unter Freundschaft verstehen, was ihnen dabei wichtig ist, wo sie Grenzen setzen und mit wem sie gerne befreundet wären. Aus der Schule in Dauborn hatten sich 25 Kinder beteiligt. „Alle Briefe sind einzigartig“, so Stephan Fritz als betreuender Deutschlehrer. „Das emotionale Thema bot viel Raum für Persönliches.“ So individuell wie die eigene Handschrift sind daher auch die Inhalte der Texte. Sie reichen von besonderen Brieffreundschaften über die Verbundenheit zwischen Mensch und Tier bis zum Verarbeiten negativer Erfahrungen mit Freundinnen oder Freunden. Viele Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit und schrieben ihren Klassenkameradinnen und -kameraden, wie wichtig ihnen die Freundschaft untereinander ist. Eine Fachjury wählte 100 Beiträge aus. Diese sind nun in einem hochwertigen Buch gesammelt erschienen – darunter auch stattliche drei Briefe der Freiherr-vom-Stein-Schule Dauborn. Deren Verfasserinnen und Verfasser wurden am 19. April – dem von der Stiftung ausgerufenen „Tag der Handschrift“ – im Museum Wiesbaden geehrt. Zahlreiche stolze Eltern, Freunde und Verwandte nahmen ebenfalls am Festakt teil.

Schreiben fördert strukturiertes Denken

Museumsdirektor Dr. Andreas Henning hieß die Gäste willkommen. Der Hessische Kultusminister Armin Schwarz hob in seiner Ansprache die Bedeutung des Schreibens mit der Hand hervor: „Unsere Handschrift ist ein einzigartiges Markenzeichen mit universellem Charakter. Als eine unserer ältesten Kulturtechniken bildet sie sich individuell heraus und setzt einen Lernprozess in Gang, bei dem unser Gehirn den Textinhalt intensiv durchdringt.“ „Die Intention der Stiftung ist es, mit dem Wettbewerb eine positive Schreibkultur in den Schulen zu etablieren“, ergänzte Geschäftsführer der Stiftung Handschrift Raoul Kroehl. Außerdem gelte es, Kindern und Jugendlichen ein Gefühl für die Bedeutung einer leserlichen Handschrift zu vermitteln. Dieses Engagement ist in Zeiten zunehmender Digitalisierung und neuen Herausforderungen im Schulalltag – wie etwa der künstlichen Intelligenz – umso wichtiger, so auch die Einschätzung von Stephan Fritz.

Festakt mit vielen Highlights

Im Verlauf des Festakts vermittelten Videos ausgewählter Schulen einen Eindruck, wie Lehrkräfte die Materialen des Schreibwettbewerbs im Unterricht einsetzten. Alle berichteten von der nachhaltigen Wirkung des mittlerweile etablierten Projekts. Ein zusätzlicher positiver Effekt: Die jährlich neuen Themen fördern Diskussionen und den Austausch unter den Schülerinnen und Schülern im Klassenraum. Und die kamen ebenfalls zu Wort: In Video-Interviews erzählten die Autorinnen und Autoren von ihren Schreiberfahrungen und ihren Überlegungen, wie sie das Thema Freundschaft auf maximal zwei Seiten darstellen. Premiere: Erstmalig waren in diesem Jahr auch Kinder live als Reporter „on stage“ am Programm beteiligt.

Die Stiftung Handschrift verfolgt das Ziel, gemeinsam mit den Schulen für die Schülerinnen und Schüler außerhalb des Unterrichts Anlässe zu schaffen, die das Schreiben mit der Hand und die damit verbundenen Vorteile in den Fokus rücken. Sie unterstützt die Heranwachsenden dabei, eine flüssige und lesbare Handschrift zu entwickeln, die ihnen helfen kann, mehr Spaß am Schreiben mit der Hand zu haben. Gleichzeitig soll ihnen bewusst werden, wie wichtig das Beherrschen der eigenen Handschrift auch für einen guten Schulabschluss und eine spätere Bewerbung ist. Aktuelle Umfragen belegen, dass Kinder und Jugendliche selbst sich eine bessere Handschrift wünschen. Sie brauchen dabei jedoch Unterstützung. Zu diesem Zweck hat die Stiftung Handschrift neben dem jährlichen Schreibwettbewerb das Projekt der Schreibpatinnen und -paten initiiert: Bereits in der Grundschule helfen ältere Schülerinnen und Schüler, begleitet von Tutorinnen und Tutoren, Jüngeren, das Schreiben mit der Hand zu üben und zu verbessern. Die Stiftung Handschrift arbeitet eng mit dem hessischen Kultusministerium zusammen.