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Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünfelden
Ausgabe 44/2024
Aus dem Rathaus
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Aus dem Rathaus

Am 28.09.2024 fand in den Dauborner Anlagen ein öffentlicher Waldbegang statt, zu welchem Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer, Revierleiter Christian Mertens (Hessenforst), der Ortsbeirat Dauborn sowie der Verschönerungs- und Gartenbauverein Dauborn eingeladen hatten. Ca 50 Bürgerinnen und Bürger sind der Einladung gefolgt um Antworten auf die Frage „Warum hat sich in den letzten Jahren in unseren Anlagen so viel verändert“ zu erhalten.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Bürgermeisterin, konnte Herr Mertens an verschiedenen Stationen während des Waldbegangs die Situation zum Zustand der Anlagen sowie die erforderlichen Maßnahmen aus der Vergangenheit und auch für die in Zukunft anstehenden Arbeiten anschaulich erklären. Für die Bürgerinnen und Bürger gab es ausreichend Möglichkeit ihre Fragen zu stellen und auch eigene Vorschläge zur Verbesserung der Situation der Aufenthalts- und Erholungsfunktion zu machen:

In den letzten Jahren hat sich das Waldbild vielerorts stark verändert. Grund hierfür ist die klimatische Entwicklung zu längeren warmen und regenarmen Sommern und gleichzeitig milderen Wintern. Der Druck auf die Pflanzen und Bäume nimmt durch den Wassermangel und die daraus vermehrt auftretenden Schädlinge stark zu. Vielerorts sterben teilweise ganze Waldbereiche ab. Auch vor den Dauborner Anlagen machen diese Veränderungen keinen Halt.

Durch regelmäßige Verkehrssicherungsmaßnahmen hat sich das Waldbild verändert, und wird sich auch in der Zukunft weiter Verändern

Die Dauborner Anlagen sind eine Waldfläche und unterliegen den rechtlichen Vorgaben des Waldes. Unteranderem betrifft dies den Grundsatz der Betretung auf eigene Gefahr. Durch die starke Frequentierung der Wege sowohl durch Erholungssuchende aus nah und fern, als auch als Schul- und Kindergartenweg, werden dennoch regelmäßige Kontrollen durchgeführt. Dies betrifft sowohl die mehr als 60 Orte zum Verweilen, insbesondere Bänke und Informationstafeln, sowie die Wege im Allgemeinen. In den letzten Jahren wurden vor allem absterbende Buchen und Fichten im Bereich zwischen Parkplatz TV-Halle und Haus Fischer entnommen. In diesem Jahr war ein Schwerpunkt die Entnahme und Auflockerung an der Fläche oberhalb der Tennisplätze. Aufgrund der Menge an stehendem Totholz und der Schädigung durch Pilzsporen der Russrindenkrankheit, war eine mechanisierte Bearbeitung unerlässlich. Das gefällte Holz wird auf Grund der engen Wege und er schlechten Lagermöglichkeit im Wald belassen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, Totholz zu Gunsten der darauf angewiesenen Käfer und Pilzarten im Wald zu belassen und anzureichern. Das so belassene Holz lässt den Wald unaufgeräumt und chaotisch erscheinen, ist für die Natur jedoch äußerst wichtig. Die bearbeiteten Flächen weisen weiterhin einen sehr hohen Anteil an Naturverjüngung verschiedener Baumarten auf, die durch die Auflichtung in den älteren Bäumen einen strukturreichen, vielfältigen Wald entstehen lassen. Diese Veränderung lässt sich in der Maßnahme aus 2021 an der TV Halle sehr gut beobachten, wo sich die Flächen durch die Naturverjüngung aus verschiedenen Baumarten, Sträuchern und krautigen Pflanzen wieder zugezogen und begrünt hat.

Auch in Zukunft werden weitere Maßnahmen zur Sicherung der Wege und Erholungseinrichtungen unerlässlich sein, und sich damit das Bild der Anlagen zwangsläufig verändern. Durch die Maßnahmen wird die Sicherheit der Erholungssuchenden gegeben sein und ein klimastabiler Wald für die Zukunft entstehen. Diese Eingriffe werden möglichst frühzeitig bekannt gegeben und mit der Gemeinde und dem Verschönerungsverein abgestimmt, um die Beeinträchtigung so gering wie möglich zu halten.

Am Ende der Veranstaltungen bedankte sich Bürgermeisterin Scheu-Menzer nochmals ausdrücklich beim Verschönerung- und Gartenbauverein für deren unermüdlichen Einsatz in den Dauborner Anlagen.