Jugendfeuerwehr Kirberg übt gemeinsam mit der Einsatzabteilung
Am Freitag, den 21.10.22, war bei der Feuerwehr Kirberg viel los. Es gab zwar keinen Ernstfall, doch dafür trainierten die Jugendfeuerwehr und die aktiven Einsatzkräfte gemeinsam ihr Können bei einer Übung: Es galt Personen aus verunfallten Fahrzeugen zu retten.
Als die Einsatzkräfte alarmiert wurden, konnte sich keiner der Jugendlichen und auch Feuerwehrleuten vorstellen, welches Ausmaß dieser angenommene Schadensfall hatte. Die ausrückenden Kräfte erhielten über Funk die Meldung, dass es sich um auslaufende chemische Stoffe auf einem Klein-LKW handelte. Dieses Gefahrgut ist aufgrund des Aufpralls von der Ladefläche gerutscht und begann zu brennen. Umso sensibler mussten die Verantwortlichen die Trupps einsetzen, um drei verletzte Personen zu retten. Bei dieser Übung kam es in erster Linie darauf an, bei der Personenrettung auch die eigenen Kameraden gefahrlos und trotzdem schnell und gezielt einzusetzen.
Zunächst hatten sich die Einheitsführer einen Überblick über die Situation verschafft und teilten ihre Aufgabengebiete ganz klar auf: Während die Mannschaft des MLF mit der Brandbekämpfung begann und eine Wasserversorgung herstellte um die in Brand geratenen Stoffe zu löschen, rettete die Besatzung des LF 16 die verletzten Personen aus den Fahrzeugen.
Der Staffelführer des MLF entschied sich aufgrund, dass der auslaufende chemische Stoff durch die Gefahrguttafeln am Fahrzeug als „Methanol“ (Gefahrennummer: 336 / UN-Nummer 1230), ein leicht entzündbaren, flüssigen und giftigen Stoff, identifiziert wurde, dafür den Gefahrenbereich weiträumig abzusperren. Während der Angriffstrupp sich mit den Atemschutzgeräten ausrüstete und die Reserven des Wassertanks in Anspruch nahm, um den vorgefundenen Brand mit dem Mehrzweckschaumrohr zu bekämpfen, stellte der Wassertrupp in kürzester Zeit die Wasserversorgung von einem Unterflurhydranten zum Einsatzfahrzeug her.
Dies erwies sich als besonders herausfordernd, da die Schläuche zur Wasserfortleitung über die Hauptstraße verlegt werden mussten. Viele PKW-Fahrer wurden unsicher, als sie die Schläuche auf der Straße sahen und dann vorsichtig über die ausgelegten hölzernen Schlauchbrücken fuhren, die als Überquerungshilfe dienten.
Parallel zu der Brandbekämpfung lief die Rettung der verunfallten Personen durch die Besatzung des LF 16. Der Insasse des Klein-LKWs sowie die beiden Insassen des PKWs wurden eine Halskrause angelegt und aufgrund der Schwere der Verletzungen mit Hilfe eines Spineboards wirbelsäulenschonend gerettet.
Da ebenfalls große, vom Unfall zerstörte, Fahrzeugteile den Einsatzkräften im Weg lagen, mussten diese durch hydraulische Rettungsgeräte zerkleinert und bei Seite geräumt werden.
Auf Grund dass die Dämmerung eintrat mussten dafür Beleuchtungsgeräte aufgebaut sowie der Lichtmast ausgefahren werden. Nun hatten die Jugendfeuerwehrmitglieder die unvergessliche Möglichkeit Schere und Spreitzer selbst in die Hand zu nehmen und zu steuern um Teile zu zerschneiden.
Nach etwa zwei Stunden fiel dann der erlösende Funkspruch „Personen gerettet, Feuer aus“. Nachdem alle Materialien wieder abgebaut und verladen waren, wartete nach kurzer Nachbesprechung noch ein kleiner Imbiss zur Stärkung auf alle anwesenden Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus.