Das Untersuchungsgebiet und der Geltungsbereich des Parkraummanagementkonzepts umfasst große Teile von Limburg, aber nicht die gesamte Stadt
Einfacher, schneller und umweltschonender parken in Limburg, das ist das Ziel eines Konzepts, dass die Stadt gemeinsam mit dem Gutachterbüro Planersocietät erarbeiten will. Wie das geschehen soll, dazu gibt es nun konkrete Vorschläge an Maßnahmen. Die sind noch nicht fertig geschnürt, sondern sollen bis Spätherbst der Politik vorgelegt werden. Nun waren Bürgerinnen und Bürger gefragt, die sich zu einem Workshop im Pater-Henkes-Saal eingefunden hatten.
„Ich bin erschrocken darüber, wie viele Parkplätze es in Limburg gibt“, sagte eine Teilnehmerin des Workshops. Zuvor hatte David Madden, Projektleiter von Planersocietät, darüber informiert, dass es in dem Bereich des Untersuchungsgebiets, neben rund 2570 Parkflächen im Straßenraum noch weitere rund 3500 Parklätze in Tiefgaragen, Parkhäusern oder Parkflächen gibt.
Das sind zusammen über 6000 Plätze. Limburg nehme damit im Vergleich (Kapazität der innenstadtnahen Parkierungsanlagen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner) in Hessen eine Spitzenposition ein. Willi Kerkes, Regionalbeauftragter des Verkehrsclubs Europas, bestätigte diese Einschätzung.
Die Ziele, die Limburg mit dem Konzept verfolgt, hatte der 1. Stadtrat Michael Stanke schon im Rahmen seiner Begrüßung erwähnt: „Ohne Auto geht es nicht in Limburg. Das ist uns allen bewusst. Doch wir brauchen eine optimierte Nutzung. Deshalb müssen wir auch Alternativen zur Fahrt mit dem eigenen Wagen in die Innenstadt anbieten“, so Stanke. Das soll ab dem 1. Januar 2025 mit einer erheblichen Ausweitung des Stadtlinienverkehrs in die Stadtteile und einer engeren Taktung geschehen.
Welche Vorschläge zur Verbesserung des Parkens das Gutachterbüro erarbeitet hat, stellte Thomas Mattner vor. Die Vorschläge teilen sich auf zehn Themenfelder auf.
In der Workshop-Phase hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Anregungen und Bedenken vorzubringen. Zweifel wurden geäußert, ob die Neuordnung von Einbahnstraßenregelungen und die Ausweitung der Fußgängerzone nicht zu einer höheren Belastung am Hotspot Schiede führt und es dann nicht mehr möglich ist, dass Eltern ihre Kinder an der Marienschule aus dem Auto steigen lassen. Attraktiv, sauber und sicher müssen die Parkflächen in den Tiefgaragen und Parkhäusern sein, damit sie genutzt werden. Und sie sollten so breit sein, dass auch SUV auf ihnen abgestellt werden können, so eine der Anregungen. Auch Bürger, die nicht technikaffin sind, müssen in Zukunft parken können. Zudem wurde der Wunsch geäußert, Parkflächen vorab reservieren zu können. Und sollte es eine App zum Parkleitsystem geben, müssten dort auch die Sonderparkplätze aufgeführt werden.
Sollten südlich der Gleise neue Parkmöglichkeiten geschaffen werden, ist eine barrierefreie Querung der Gleise ein geäußerter Wunsch. Im Süden der Stadt liegt das Wohngebiet Meilenstein. Von dort kam der Wunsch, mit dem Areal in das Parkraummanagementkonzept integriert zu werden. Gefordert wurde in der von Dirk Vielmeyer moderierten Veranstaltung auch, das Parken am Straßenrand deutlich teurer zu machen als in den Parkhäusern. Weiter wurden einige private Flächen aufgeführt, die möglicherweise zum Parken genutzt werden können. Kritik wurde geäußert an der unklaren Beschilderung für Bewohnerparken, das müsse deutlich verbessert und überwacht werden, um das Bewohnerparken auch durchzusetzen, gerade durch Schülerinnen und Schüler gebe es Probleme.
Haben Sie auch Anregungen zum Parken in Limburg oder Ideen, wie es besser werden könnte oder möchten Sie sich zu den Konzeptvorschlägen äußern, dann haben Sie dazu online die Möglichkeit. Unter https://limburg-bewegt.de/ können Sie sich bis zum 27. Juli in die Diskussion einbringen und mit dazu beitragen, Parken in Limburg künftig besser und einfacher zu machen.