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Domstadt - Heimat- und Bürgerzeitung für die Stadt Limburg
Ausgabe 28/2025
Stadt Limburg
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Notwendigkeit der Südumgehung wird in Wiesbaden erkannt

Der Trassenverlauf und die Anbindung einer möglichen Limburger Südumgehung auf Diezer Seite spielen eine wichtige Rolle (von links): Abteilungsleiter Martin Weber, Staatssekretärin Ines Fröhlich, Bürgermeister Dr. Marius Hahn, die Landtagsabgeordneten Tobias Eckert und Andreas Hofmeister, Monika Sommer (IHK-Hauptgeschäftsführerin), IHK-Präsidentin Julia Häuser, Oliver Rohrbach (IHK-Geschäftsbereichsleiter) und Dr. Rainer Jüngst, Bürgerinitiative.

„Vielen Dank, das sind völlig neue Töne aus dem hessischen Verkehrsministerium.“ In der Einschätzung des Gesprächs mit Staatssekretärin Ines Fröhlich kommen der Limburger Bürgermeister Dr. Marius Hahn, die IHK-Präsidentin Julia Häuser und Dr. Rainer Jüngst von der Bürgerinitiative „Südstadttunnel auf der Alttrasse“ zu einem übereinstimmenden Ergebnis. Klar, das Verkehrsprojekt ist eine Bundesangelegenheit. Doch es gibt von der Staatssekretärin das klare Bekenntnis: Eine Umgehung ist notwendig und sie will dabei unterstützen, dass das Projekt im künftigen Bundesverkehrswegeplan hochgestuft wird. Das ist Voraussetzung dafür, dass die Südumgehung eine Chance hat, geplant und gebaut zu werden.

Dem positiven Fazit vorangegangen war ein Austausch im Rathaus der Stadt: Die Bürgerinitiative angeführt von Jüngst, für die IHK waren neben der Präsidentin Julia Häuser noch Hauptgeschäftsführerin Monika Sommer und Oliver Rohrbach als Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik mit dabei, die Landespolitik und die dortige Koalition wurde durch die Abgeordneten Tobias Eckert und Andreas Hofmeister vertreten und die Staatssekretärin hatte zur fachlichen Unterstützung noch Abteilungsleiter Martin Weber an ihrer Seite, dem das Projekt Südumgehung Limburg schon seit vielen Jahren bekannt ist.

Deutlich wurde in dem Gespräch, dass Limburg Perspektiven für den Verkehr benötigt. „Die Zeit ist reif. Sechs Jahrzehnte hat die Stadt selbst die Umgehung vernachlässigt, ein Jahrzehnt ist sie dann auf höherer Ebene nicht berücksichtigt worden“, skizzierte Jüngst die Situation. Auch wenn er selbst und einige seiner Mitstreiter eine Fahrt durch den Südstadttunnel wahrscheinlich nicht mehr erleben würden, es gehe um die Zukunft der Stadt. Hier gebe es einen großen Konsens in der Bürgerschaft und einen klar formulierten politischen Willen. Seit dem Jahr 2012 gibt es nach Angaben von Jüngst einen klaren Auftrag, die Trasse auf der Strecke zu planen, die seit Jahrzehnten dafür freigehalten werde. „Wir brauchen ein Signal, möglichst zeitnah“, machte Jüngst deutlich.

Bedarf sieht auch Julia Häuser als Präsidentin der Industrie- und Handelskammer. Neben Lärm und einer entsprechenden Schadstoffbelastung bringe der massive Verkehr, der seinen Weg mitten durch Limburg nimmt, weitere Probleme mit sich. Die Gesamtsituation beeinträchtige die Unternehmen im Warenlieferungs- und Transportverkehr im höchsten Maße und beanspruche dabei wertvolle Lenkfahrzeiten. Zusätzlich, so Häuser weiter, werden durch diese Verkehrsströme mit immer wiederkehrenden Staus die Anliegerinnen und Anlieger noch einmal mehr belastet.

Nicht zuletzt nutze eine zentrale Verkehrsachse durch die Stadt auch noch eine Brücke über die Lahn, deren Lebenszeit sehr begrenzt ist und deren Ersatzneubau für weitere Einschränkungen und Behinderungen sorgen werde. Vor allem dann, wenn die A3 durch einen Unfall blockiert ist und der Verkehr sich dann durch die Innenstadt staut, kollabiere der verkehrliche Dreh- und Angelpunkt Limburg, verdeutlichte IHK-Hauptgeschäftsführerin Monika Sommer. Weil das so ist, unterstützen auch die Kreishandwerkerschaft und länderübergreifend auch die IHK Koblenz den Bau einer Umgehung in Limburg.

„Wie schnell kommt man voran, was können wir bis dahin tun?“, konfrontierte Ines Fröhlich die Anwesenden mit zwei entscheidenden Fragen. Die Zeitschiene ist nach ihren Angaben beschrieben: Der neue Bundesverkehrswegeplan wird frühestens nach der nächsten Bundestagswahl überarbeitet. Das heißt nicht vor 2029. Es gibt nach ihrer Einschätzung keine Hinweise aus Berlin, dass sich an diesem Zeitplan etwas ändert. Wichtig sei es daher, die Zeit zu nutzen, um sich gut zu positionieren.

„Wir haben im hessischen Verkehrsministerium das Problembewusstsein für die Situation in Limburg; wir haben eine breite Unterstützung für das Projekt in der Bevölkerung und der Wirtschaft und wir haben eine neue Bundesregierung, die gewillt ist, infrastrukturelle Probleme anzugehen“, umriss die Staatssekretärin die neue Situation. Unter diesen Voraussetzungen sei es sinnvoll und notwendig, wenn sowohl die Bürgerinitiative als auch die IHK ihre bisherigen Aktivitäten noch einmal bündeln könnten und neue Anläufe unternehmen. Dabei wäre es hilfreich, möglichst viel Unterstützung auch aus Rheinland-Pfalz zu erhalten und dies auch zu dokumentieren.