Voll besetzte Stuhlreihen auf der Limburger Domplatte. In der italienischen Opernnacht stimmten Monica Lusco und Antonio Rivera „O soave fanciulla“ aus La Bohème an.
Zum Abschluss war die Bühne fast zu klein, um alle Akteure der „Italienischen Opernacht“ auf der Limburger Domplatte zu fassen. Zum „finale grandioso“ reihten sich die Sängerinnen und Sänger vor dem Orchester auf, stimmten nacheinander „Brindisi“ aus La Traviata sowie als Zugabe „O sole mio“ und „La donna è mobile“ an. Das Publikum war begeistert von dem, was es hörte und sah und darf sich schon auf eine Zugabe im nächsten Jahr freuen. Dann will „Opera Classica Europa“ mit Intendant Michael Vaccaro erneut in Limburg gastieren.
Das Programm unter der Bezeichnung „Italienische Opernnacht“ reihte sehr bekannte Opernarien aneinander, eine Auswahl, mit der Opernliebhaber zu gewinnen sind. Die Ankündigung versprach Puccini, Verdi und Rossini. Der Abend startete mit Mozart. Mit der Overtüre aus „Le nozze di Figaro“ stellte sich das kleine Orchester unter Leitung von Hans Friedrich Härle vor, die anschließenden Arien stammten ebenfalls von Mozart: Don Giovanni. Luca Gallo, Elena Patsalidou mit Antonio Iranzo und Nicola Ziccardi ließen „Madamina“, „La ci darem la mano“ und „Fin ch'han dal vino“ hören.
Zuvor hatte Moderatorin Claudia Grundmann darauf verwiesen, dass Mozart seine italienischen Opern als Auftragsarbeiten ausgeführt habe und zum Glück mit Lorenzo Da Ponte über einen sehr guten Librettisten verfügte, der Texte beisteuerte, die den Melodien in nichts nachstanden. Die Einführungen in die Stücke durch Claudia Grundmann gaben allen Zuhörenden ein wenig Orientierung und sie ließ auch mit einer Zusammenfassung von Opernhandlungen von Heinz Erhardt aufhorchen.
Antonio Rivera als Tenor war der meistgehörte Akteur des Abends. Ob im Duett mit Monica Lusco („O soave fanciulla“ aus La Bohème) oder mit Gregory Limburg („Solenne in quest'ora“ aus „La Forza“) oder als Solist mit „La donna è mobile“ aus Rigoletto oder „Nessun dorma“ aus Turandot, er überzeugte mal in seiner Zurückhaltung wie in seiner Präsenz – und seiner Stimme ohnehin.
Was die „Opera Classica“ präsentierte, sind professionelle Sängerinnen und Sänger. Mit der Sopranistin Frauke Link stellte Claudia Grundmann eine Akteurin vor, die auf der Bühne in Limburg ihren ersten Auftritt mit einer orchestralen Begleitung absolvierte. Und natürlich durfte auch der Hinweis nicht fehlen, dass dem Bariton Gregory Limburg beim Einchecken im Hotel der Nachname zunächst einmal nicht abgenommen wurde.
Limburg in Limburg auf der Bühne, das war dann auch für Bürgermeister Dr. Marius Hahn eine Besonderheit. Als Gastgeber der „Opera Classica Europa“ war er mit dem Abend mehr als zufrieden: „Manchmal passt alles. Das Programm, das Wetter, ein dankbares und zahlreich erschienenes Publikum und nicht zuletzt der Platz vor dem Dom. Heute war so ein Abend.“ Und auch Hilmar von Schenck, Leiter des Amts für Stadtmarketing und Tourismus, blickte mehr als zufrieden auf den Abend, zu dem sich rund 450 Zuschauende eingefunden hatten: „Nach einem sehr zögerlich anlaufenden Kartenverkauf ist das Interesse schließlich doch so groß gewesen, dass wir am Ende noch zusätzliche Stuhlreihen aufbauen mussten.“
Gute Voraussetzungen also für ein Wiedersehen und Wiederhören im kommenden Jahr. Für das hörenswerte und mit viel dankbarem Applaus bedachten Programm in Limburg sorgten neben den schon erwähnten Sängerinnen und Sängern: Verity Hall mit „Quando me'n vo“ aus La Bohème, Viktoria Künstler mit „Stride la vampa“ aus Il Trovatore, Emil Abdullaiev mit „Il lacerato spirito“ und Katrina Taynara mit „Caro nome“ aus Rigoletto.