Casper der Wandergeselle alias Dr. Klaus Wolf (Mitte) umringt von begeisterten Teilnehmern einer neu konzipierten Altstadtführung
Am vergangenen Wochenende gingen zwei interessierte Gruppen mit dem aus der Zeit gefallenen Handwerksgesellen Casper auf Wanderschaft durch die Limburger Altstadt. Die Führung begann natürlich im Kolpinghaus. Hier begrüßte Dr. Klaus Wolf -stilgerecht als Töpferergeselle Casper verkleidet- die Anwesenden. Alle lauschten seinem Vortrag und wurden dabei mit nur ein klein wenig Phantasie in die Zeit von Caspers Wanderschaft im Jahr 1844 zurückversetzt.
Von dort waren es nur wenige Schritte bis zum Haus der Familie Müller, einer alteingesessenen Limburger Handwerker- und Karnevalisten-Familie, deren jüngster Nachfahr Mattis Eymann die Fastnachtstradition nun in der sechsten Genration weiterführt. Die nächste Station war die Bäckerei Hensler. Hier brauchte es kein Expertenwissen, um nachzuvollziehen, dass diese Familie das Handwerk in Limburg mitgeprägt hat und dies mit köstlichen Backwaren immer noch tut. Über den Ehrenpräsidenten Karl Müller und seine Gattin Madga, geborene Hensler war auch der Bezug zur „Altstadtfasenacht“ schnell hergestellt.
Weiter ging es zum Glasermeister Jacob Gernand, der 1884 Gründungsmitglied des Rauchclubs war und viele Jahre lang als Büttenredner glänzte. Auch das Haus, in dem Uhrmachermeister Joseph Mehlhaus 1911 sein Geschäft eröffnete durfte nicht fehlen. Schließlich hielt die lustige Wanderschar in der Barfüßerstraße an der Metzgerei von Herbert Krissel inne. Noch heute schnalzen viele Fastnachter mit der Zunge, wenn sie an die phänomenalen Auftritte der „doof Nuss“ denken.
Nach zwei Stunden, die gefühlt viel kürzer waren, endete die äußerst unterhaltsame Führung mit einem geselligen Beisammensein im „Batzewert“.