Ein kursorischer Blick in die musikalische Gestaltung katholischer Gottesdienste im deutschen Sprachraum eröffnet einen polyphonen Klangkörper. Der Normalfall: die Feier der Eucharistie, in denen die anwesende Gemeinde ausschließlich Strophenlieder, begleitet von der Orgel, singt. Der Kantorendienst führt noch immer ein Schattendasein; ein selbstverständlicher liturgischer Dienst - wie etwa im jüdischen Synagogengottesdienst - ist er trotz vielfacher Bemühungen leider nicht geworden. Musik ist ein Lebensgefühl: expressiver, emotionaler und persönlicher als jede andere Kunstform. Seit altersher braucht der christliche Glaube eine musikalische Sprache. "Gottes Klänge" ergänzen die gesprochene Verkündigung des Evangeliums. Wenn in Form tätiger Teilnahme die Menschen in die Gebete und Gesänge der Liturgie einstimmen, gemeinsam singen, Vokalisten oder den Kantor hören, dann sollen sie sich in und mit der Musik darauf einlassen, das eigene Leben mit den "geronnenen Erfahrungen" des musikalisch präsentierten Glaubens zu verbinden und so das "Heilige Spiel" der Liturgie mitzufeiern.
Mit Gesängen zur Eucharistiefeier von Josef Stein (1971), Heino Schubert (1972) und der zeitgenössischen Komponisten John Rutter (*1945), Malcolm Archer (*1952) und Christopher Tambling (1964-2015) gestalteten Wolfgang Haberstock (Kantor), Hildegard Storch (Chororgel) und der Frauenchor Langenscheid unter der Leitung von Frank Sittel die Eucharistiefeier zum 19. Sonntag im Jahreskreis in der Limburger Pallottinerkirche in würdiger und eindrucksvoller Weise musikalisch mit. Auch war die Feier der Heiligen Messe ein schönes Zeichen ökumenischen Miteinanders. Worte des Danke zollte Rektor P. Alexander Holzbach, SAC, Limburg.