Kirchenmusik braucht Zukunft
v.l.: Johannes Schröder, Thomas Gabriel, Peter Krausch, Eugen Eckert, Angela Meyer, René Frank, Levi Frank, Peter Reulein, Stefanie Schiederig-Dehm, Dietmar Fischenich, Jürgen Kandziora, Patrick Dehm.
inTAKT e.V. warnt vor Kahlschlag und setzt mit neuem Liederbuch „Dein ist die Zeit“ ein Hoffnungszeichen
Die Kirche steckt mitten in der Krise. Betroffen ist ausgerechnet ein Bereich, der Menschen verbindet, tröstet und Hoffnung schenkt: die Kirchenmusik. Der Verein inTAKT e. V., ein bundesweites Netzwerk für Kreative in der modernen Kirchenmusik, fordert deshalb dringend neue Perspektiven.
„Die Popularkirchenmusik ist längst erwachsen. Doch in den kirchlichen Strukturen behandelt man sie noch immer wie Stiefkinder. Das darf nicht länger so bleiben“, erklärt Patrick Dehm, Verlagsleiter und Mitinitiator von inTAKT e. V.
Besonders brisant: Der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) hat den GEMA-Pauschalvertrag gekündigt. Für Künstler*innen bedeutet das Einbußen, für Gemeinden mehr Bürokratie. Gleichzeitig soll die Finanzierung der Geschäftsstelle des Allgemeinen Cäcilienverbands gestrichen werden – ein Schlag gegen die Chorarbeit.
Zeichen der Hoffnung: „Dein ist die Zeit“
Mit dem neuen Liederbuch „Dein ist die Zeit“ setzen die Herausgeber Johannes Schröder aus Wiesbaden und Patrick Dehm aus Limburg ein positives Signal. Die Sammlung von 159 Liedern enthält Trostlieder, neue Texte zu vertrauten Melodien, ein vollständiges Requiem sowie liturgische und poetische Impulse. „Musik bleibt, wenn Worte fehlen. Sie schenkt Ausdruck, wo Sprache versagt“, betonen die Herausgeber. „Dein ist die Zeit“ zeigt: Kirchenmusik hat Zukunft – wenn man sie lässt.
Appell an die Kirchenleitungen
Doch ohne Rückhalt von oben droht selbst dieser Aufbruch zu verpuffen. inTAKT fordert den VDD und die Kirchenleitungen auf, ihre Entscheidungen zurückzunehmen und die Musikschaffenden endlich als Partner ernst zu nehmen. Denn eines ist klar: Ohne starke Musik verliert die Kirche ihre Stimme.