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Domstadt - Heimat- und Bürgerzeitung für die Stadt Limburg
Ausgabe 38/2024
Stadt Limburg
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Vor 10 Jahren ermordet - Gedenken an Charles Werabe

Gedenktafel an Charles Werabe in der Brückengasse in Limburg

In der Nacht auf den 23. Oktober 2014 wurde Charles Werabe in einer städtischen Unterkunft in Limburg von drei Männern so schwer verletzt, dass er an seinen schweren inneren Verletzungen verstarb. Die Täter hatten den 55-jährigen aus Ruanda stammenden Werabe aus rassistischem Motiv angegriffen und mit massiven Schlägen und Tritten die tödlichen Verletzungen zugefügt. Die Täter (zwei 43-Jährige und ein 22-Jähriger) waren kurz nach dem Gewaltverbrechen verhaftet und wegen „Mord aus niedrigen Beweggründen, nämlich Fremdenfeindlichkeit“ verurteilt worden. Ein 43-jähriger Angeklagter wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Nur wegen Schuldunfähigkeit aufgrund seiner Trunkenheit während der Tat entging er einer lebenslangen Haftstrafe. Sein 22-jähriger Mittäter erhielt eine zehnjährige Haftstrafe. Der dritte Tatbeteiligte nahm sich im Gefängnis das Leben. Die Richterin verwies bei ihrem Urteilsspruch darauf, dass die Täter während der Tat unentwegt rassistische Parolen gerufen hatten. Charles Werabe gilt offiziell als das zweite Opfer rechter Gewalt in Hessen.

Im Jahr 2018 wurde vor der ehemaligen Obdachlosenunterkunft in der Brückengasse, in der Charles Werabe ermordet wurde, eine Gedenktafel eingeweiht.

Ein großes Bündnis ruft am 23. Oktober 2024 um 17 Uhr am Bahnhof Limburg zum 10-jährigen Todestag von Charles Werabe zu einer Demonstration und Schweigemarsch auf. Am 21.09.2024 veranstaltet der DGB Limburg-Weilburg am 21.09.24 ab 18 Uhr in der Freitzeitstätte Fetze in Limburg (Bahnhofstraße 1) einen Vortrag zur Geschichte des Rechten Terrors in Hessen. Referieren werden die Politikwissenschaftler*innen Sascha Schmidt und Yvonne Weyrauch. Im Anschluss wird es ein „Dance for tolerance“ mit der Band 4ZKB geben.