Stellten viele Fragen und waren ganz bei der Sache: nach dem Freitagsgebet besichtigten Muslime den Limburger Dom.
Initiatoren der Domführung waren Esat Öztürk (Jugendbildungsleiter des BKV-Limburg) und Dr. Frank van der Velden (Studienleiter für interreligiöse Bildung der KEB und Bischöflicher Islambeauftragter). Auf ihre Einladung hin machten sich rund ein Dutzend Menschen muslimischen Glaubens nach dem traditionellen Freitagsgebet auf den Weg zum Dom: vom flippig-jugendlichen Schüler bis hin zum hauptamtlich-würdevollen Imam.
Gleich an der Eingangstür wies die Domführerin die Besucher Verbindendes hin: die beiden Kirchenpatrone Georg und Nikolaus begrüßen die Besucher. „Der Heilige Nikolaus lebte, wirkte und starb in der heutigen Türkei und der Heilige Georg stammte aus dem kleinasiatisch-syrischen Raum“, merkte Frank van der Velden an. Im Kircheninneren wies die Kirchenführerin auf Verbindungen zum byzantinischen Reich und zu Märtyrern aus dem heutigen Libanon oder der Türkei hin.
Nach einer Stunde mit interessierten Fragen zog der ehrenamtliche Imam Esat Öztürk erfreut Bilanz. „Wir haben hier gesehen, dass Geschichte vielfältig betrachtet werden muss - und dass Christen und Muslime den Fokus auf das WIR legen sollten“, betonte er. Frank van der Velden stellte weitere Treffen dieser Art in Aussicht. Jedes Jahr am 3. Oktober öffnen die Moscheen hierzulande ihre Türen für Besucher. „Wir möchten das gerne auch umgekehrt anbieten“, so van der Velden. Geht es nach dem Wunsch der Initiatoren, soll eine neue Tradition entstehen: Domführungen immer am jeweiligen Freitag vor dem Tag der offenen Moschee.
Die Domführung für Muslime ist eine Initiative des Arbeitskreises der Muslime (AdM) und der Katholischen Erwachsenenbildung Limburg, Wetzlar-Lahn-Dill-Eder (KEB).