v.l.n.r.: Dr. Julia Waider, Thomas Hecker und Frank Sittel im Gespräch mit Professor Stephan Zippe (München) im Kloster Weltenburg (Donau).
Kirchenchor aus dem Ahrtal gestaltete Gottesdienst
Die Eucharistiefeier am vergangenen Sonntag in der katholischen Kirche "St. Servatius" Offheim gestaltete der Kirchenchor "Cäcilia" Dernau musikalisch mit. Zum Proprium und Ordinarium der Heiligen Messe erklangen Werke zeitgenössicher Komponisten. Die Leitung hatte Markus Prange, der auch die Orgel spielte. Der Chor aus der Pfarrgemeinde "St. Johannes Apostel" Dernau wurde während und nach der Flutkatastrophe im Ahrtal von den Mitgliedern des Kirchenchores "St. Servatius" Offheim unterstützt. Im Anschluss an den Gottesdienst war zu einem gemeinsamen Essen und zu einer Stadtführung in der Domstadt eingeladen.
Ein künstlerisches Ereignis der besonderen Art
Im stilgerechten Ambiente Limburger Pallottinerkirche erwartete die Besucher in der Reihe „Orgel plus“ Trompete ein musikalisches Ereignis der besonderen Art: die Begegnung mit einer erlesenen, ganz unprovinziellen Kunst, die nationale, europäische, ja kontinentale Grenzen hinter sich läßt und die dort, wie sie von Daniel Wimmer (Trompete) und Markus Zepp (Orgel) dargeboten wird, die Menschen erfreut und begeistert. Dankbar darüber eröffnete Rektor P. Alexander Holzbach, SAC, diese geistliche Abendmusik.
Die aufmerksamen Hörer - eingeladen dazu hatten die Verantwortlichen der Reihe „Orgel plus“ - ließen sich ein in die Welt des Barock wie in die der Moderne. Das stilvolle Programm beinhaltete Werke von Giuseppe Torelli, Johann Gottfried Walther, Johann Ludwig Krebs, Ennio Morriocone, Gordon Young, Enrico Pasini, Gustav Holst und Georg Friedrich Händel.
Die musikalische und künstlerische Kompetenz der beiden angesehenen Künstler stehen außer Zweifel. Die anspruchsvollen Musiken, wie sie von ihnen interpretiert wurden, mußte den Besuchern in der ihnen eigenen Ausführung und Darstellung nicht nur als Geschenk, sondern als Gabe der Inspiration und das untrügliche Gespür für Anspruch und Qualität erscheinen.
Daß die Ausführenden Maß, Klarheit sowie die technische und künstlerische Reife nicht vermissen ließen, gehörte zur Selbstverständlichkeit. Sie musizierten mit einer reinen Intonation, Eleganz und Würde, wie man es selten hört. Für sie sind diese Merkmale selbstverständliche Grundlagen ihrer künstlerisch den Kompositionen angemessenen Interpretationen.
Das Auditorium dankte den Solisten - auf Beifallsäußerungen wurde während des Konzerts gottlob verzichtet - nach einer Stille mit anhaltendem Applaus.
Klang-Welten mit P. Bernhard Pieler in Linter
Die Reihe "Klang-Welten" mit Pallottinerpater Bernhard Pieler (Limburg) findet am Sonntag, 19. November, 17 Uhr (Volkstrauertag), ihre Fortsetzung in der katholischen Kirche in Linter. Die musikalische Gestaltung obliegt Tobit Kurth (Bassposaune), Wolfgang Haberstock (Bariton) und Frank Sittel (Orgel).
Gregorianischer Choral in Eucharistiefeier und Stundengebet
Gregorianischer Choral, für die liturgische Feier als Vertonung des liturgischen Textes, ist nicht nur musikalischer Ausdruck der frühesten abendländischen Musikgeschichte, sondern ist von seinem Wesen her Veredelung und Verklärung des lateinischen Wortes und somit Verkündigung christlicher Botschaft und in seiner Antwort auf diese Verkündigung Gebet, das über alle Zeiten steht.
„Warum Choralgesang, gelebte und immer wieder neu belebte Tradition in einer Welt des Leistungszwanges, des Profit- und Nützlichkeitsdenkens? Aus Liebe zu Gott, zur Musik, zur Liturgie, die davon lebt, daß sie das ‘Brauchbare’ übersteigt. Lobpreis Gottes als absichtsloses und zweckfreies Tun ist Erlösung und Befreiung, Humanisierung der Welt (Hilkenbach)“.
Fragen zur liturgischen und musikalischen Praxis des Gregorianischen Chorals erörterten im Gespräch mit Professor Stephan Zippe (München) Dr. Julia Waider (Offheim), Thomas Hecker (Niederzeuzheim) und Frank Sittel (Limburg) während einer Tagung im Kloster Weltenburg (Donau).