Staus auf der A3 belasten zunehmend die Limburger Innenstadt
Die Bürgerinitiative „Für den Südstadttunnel unter der Alttrasse“ in Limburg hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Schadstoffbelastung durch die zunehmenden Staus auf der Autobahn A3 erheblich zunehmen. Auf die Einwendungen zum 2.Lufreinhalteplan 2021 durch den Vorsitzenden der BI, Karl Winfried Seif, hatte das Hess. Umweltministerium noch abgetan.
In einer aktuellen Anfrage der BI an den ADAC Deutschlands wurde bestätigt, dass die Autobahnstaus rasant zunehmen. Laut ADAC ergaben sich im ersten Halbjahr 2022 zwischen Montabaur und Idstein in Richtung Köln 238 und in Richtung Frankfurt 380 Staus, nahezu eine Verdoppelung gegenüber dem Jahr 2021.
Durch die Abfahrten von der A3 in Limburg Süd und Nord ergeben sich über die B8, B54 und B417 zum Teil erhebliche Zusatzbelastungen an Verkehr und Luftschadstoffen in der Innenstadt Limburg. Damit muss nach Ansicht der Bürgerinitiative Schluss sein. Als Sofortmaßnahme bis zum Bau des Südstadttunnels sollen bei Staus auf der A3 für den Durchgangsverkehr zumindest die Abfahrten Limburg Süd und Nord geschlossen werden. Die Verkehrsmeldungen, bei Staus die Umleitung durch Limburg zu nutzen, müssen eingestellt werden.
Zusätzliche Belastungen bei Staus auf der A3 kommen auch bei Abfahrten in Bad Camberg über die B8 und B 417 nach Limburg hinzu.
Die heimischen Bundestagsabgeordneten werden gebeten, die Autobahn GmbH aufzufordern diese zusätzliche Belastung der Innenstadt Limburg durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren. Auch die Limburger Bürger haben ein Recht auf saubere Luft.
In einem Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Klaus Peter Willsch am 31. Oktober wird dies neben dem Verkehrsprojekt Südstadttunnel in Verbindung mit dem Bundesverkehrswegeplan 2030 eine Rolle spielen.
Der Mensch hat ein Recht auf saubere Luft
Die Bürgerinitiative „Für den Südstadttunnel unter der Alttrasse“ fordert aufgrund des hohen Verkehrsaufkommen und der hohen Luftschadstoffen den sofortigen Bau des Südstadttunnels in Verbindung mit der der Ortsumgehung Limburg-Diez/Freiendiez.
Der europäische Gerichtshof hat 2008 in einem Grundsatzurteil festgestellt, dass die Bürgerinnen und Bürger in den EU-Staaten einen Gesetzesanspruch auf eine gesundheitlich unbedenkliche Atemluft haben.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat nach jahrzehntelanger Forschung und internationalen Gutachten Grenzwerte festgelegt, bei deren Überschreitung gesundheitliche Schäden für Menschen, nicht nur für Vorerkrankte, entstehen.
In Limburg werden nachweisbar alle Grenzwerte der WHO (AQG 2021) - Luftqualitätsrichtlinienen der Weltgesundheitsorganisation - zum Teil erheblich überschritten.
Fazit
• Luftverschmutzung führt zu vielfältigen gesundheitlichen Schäden: Lunge, Herz- Kreislauf, Diabetes Typ II, Kognition, pränatales Wachstum
• Sowohl Erwachsene als auch Kinder sind betroffen
• Es gibt kurzfristige Wirkungen (innerhalb von Stunden) und langfristige Auswirkungen (nach Jahren der Belastung)
• Die gesundheitlichen Schäden treten auch bei heutigen, bereits erheblich reduzierten Schadstoffbelastungen auf
• Individuelle Maßnahmen sind nur sehr begrenzt wirksam
Jetzt ist nach Ansicht des BI-Vorsitzenden Karl Winfried Seif das Gewissen und Verantwortung der Landes- und Bundespolitiker gefordert. Die aktuelle Gesundheitsgefährdung darf nicht zum Dauerzustand werden, sie muss beendet werden. Deshalb muss jetzt der Südstadttunnel gebaut werden.