Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid lobt Engagement der Heidenroder Bürger für die Energiewende
Zur diesjährigen Generalversammlung der Bürgergenossenschaft Windenergiepark Heidenrod eG war Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid einer Einladung des Vorstands gefolgt. Sie betonte in ihrem Grußwort an die Versammlung, dass sie die Einladung gerne angenommen habe, weil sie das Engagement der Bürger Heidenrods sowie die positive Einstellung der Gemeinde bei der Fortentwicklung der erneuerbaren Energien sehr begrüße.
Die Genossenschaft stehe modellhaft für die Fortentwicklung der erneuerbaren Energien unter Beteiligung der Bürger vor Ort. So könne die Akzeptanz für eine Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien gesteigert und künftige Klimaziele erreicht werden.
Die Regierungspräsidentin betonte auch, dass es aus ihrer Sicht kein Zurück zu fossilen Brennstoffen geben könne, der Ausbau der erneuerbaren Energien sei ohne Alternative. Für Hessen sei das Ziel, bis zum Jahr 2045 die Energieversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt zu haben. Hierbei müsse eine Fläche von zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft zur Verfügung stehen.
Der Vorstandsvorsitzende Klaus Henrich bedankte sich bei Frau Lindscheid für ihre prompte Zusage, auf der Versammlung zu sprechen und für ihre positiven Ausführungen zur Versorgung mit erneuerbaren Energien im Sinne der Ziele der Genossenschaft.
Anschließend stellten er und sein Stellvertreter Detlef Dierig die Bilanz der Genossenschaft für das Geschäftsjahr 2021 vor. Auch dieses endete für die Genossenschaft wiederum mit einem Jahresüberschuss, der mit 103.875 € deutlich über den Planzahlen lag. Daraus folge eine weiter Stärkung des Eigenkapitals der Gesellschaft. Folgerichtig schlug der Vorstand der Versammlung auch für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividendenausschüttung von drei Prozent vor, die auch einstimmig angenommen wurde.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Leinweber bedankte sich bei dem Vorstand für die geleistete Arbeit zum Wohle der Genossenschaft. Er brachte gleichzeitig sein Bedauern zum Ausdruck, dass angesichts der gegenwärtigen Lage, insbesondere wegen der Erschwernisse durch den Ukraine-Krieg, die Planung neuer Projekte immer schwerer zu realisieren sei. So werde ein Flächenverbrauch von landwirtschaftlich genutzten Flächen zunehmend kritisch gesehen. Daran sei letztlich ein vielversprechendes Projekt der Genossenschaft gescheitert. Man wolle sich aber gemeinsam mit dem Vorstand bemühen, die Entwicklung weiterer Projekte zu realisieren.
Der Geschäftsführer der Windenergiepark Heidenrod GmbH Udo Zindel berichtete der Versammlung über die Gesamtentwicklung des Windparks in den Jahren 2021 und 2022. Wie in der gesamten Republik sei auch in Heidenrod die Winddarbietung im Berichtszeitraum deutlich unter den Vorjahren zurückgeblieben. Im Ergebnis liege die Stromerzeugung damit zehn Prozent unter den Planzahlen. Hinzu sei gekommen, dass durch verschiedene Schäden an drei Windkraftanlagen ein längerer Stillstand zu verzeichnen war, der durch die aktuell längeren Transport- und Lieferzeiten noch verstärkt worden sei.
Dass sich die Einnahmeseite dennoch als sehr gut darstelle, sei auf die höheren Einspeisetarife zurückzuführen, wobei für die jüngere Zukunft mit weiter steigenden Preisen zu rechnen sei.