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"tip" Heidenroder Nachrichten
Ausgabe 29/2023
Mitteilungen aus dem Rathaus
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Zehnjahresplanung für den Gemeindewald Heidenrod nimmt Formen an

Naturgemäß und klimastabil in die Zukunft

Am 1. Juli 2023 konnte der Ausschuss für Land-, Forstwirtschaft und Umwelt (LFU) im Rahmen einer Präsentation und eines Waldbegangs die ersten Zwischenergebnisse für die Forsteinrichtung (Zehnjahresplanung für den Wald) nach Inventur ca. der Hälfte des Gemeindewaldes zur Kenntnisnahmen.

Das beauftrage Fachbüro Center Forst, vertreten durch Herrn Höfkes präsentierte im Saal die bisherigen Feststellungen.

Demnach sind fas 10% der Fläche durch die Dürreperioden der letzten Jahre zur Blöße geworden und müssen aufgeforstet werden, die Baumart Fichte ist extrem in ihrer Flächenpräsenz geschrumpft.

Neben diesen Negativpunkten ist positiv, der mit 70% hohe Laubholzanteil zu nennen, die in den letzten Jahrzenten aufgebauten naturnahen Strukturen und das immer noch hohe Nutzungspotenzial.

Im Nachgang zur Präsentation wurden neben Herrn Höfkes von Frau Revierförsterin Johanna Köhler und dem Leiter des Gemeindeforstamts und Bürgermeister Volker Diefenbach an Hand von fünf Waldbestanden die Ergebnisse, Strategien und Planungen veranschaulicht.

Zunächst wurde das Aufforstungskonzept dargestellt. Hier wird auf die natürliche Selbstheilungskraft des Waldes gesetzt, die von einer zusätzlichen Pflanzung auf 20% der jeweiligen Fläche, in Kleingarten wegen des Verbiss, flankiert wird.

Standortangepasstheit und Mischung sind dabei oberste Prämisse.

Anhand von drei Beständen in unterschiedliche Altern, die zu durchforsten sind wurde erläutert, wie diese Maßnahmen zur Stabilisierung, Strukturierung und Baumartengemischheit geführt werden sollen.

Im letzten Waldbild einem einhundertvierzigjährigen Laub-/Mischwald wurde das Ziel der Bewirtschaftung vorgestellt.

Es werden Bestände angestrebt, die von alten, dicken Bäumen geprägt sind, aber trotzdem unter - und zwischenständige Bäume aufweisen, sowie ganzflächige Naturverjüngung, so dass immer einzelne starke Bäume schonend geerntet werden können und sich die dadurch entstehenden Lücken durch unter- und zwischenständigen Bäumen und Naturverjüngung schließen ohne Pflanzung oder künstliche Unterstützung - hohe Waldbaukunst!

Damit sollen betriebssichere, klimastabile und naturnahe Wälder etabliert sein, die einen hohen ökologischen Wert haben, eine hohe Biodiversität aufweisen und trotzdem ertragreich sind.

Abschließend fasste der Ausschussvorsitzende Thomas Kunz zusammen, dass nach eher konstruktiv / kritischen Diskussionen der Vergangenheit, nun nach langer intensiver Beschäftigung der Gremien mit der Thematik in den letzten Jahren, diese Art von Forstwirtschaft in Heidenrod von großer Zustimmung und Konsens getragen wird.

Bis zum späten Frühjahr 2023 sollen die Planungs- und Inventurarbeiten abgeschlossen sein, so dass die abschließende Bewertung und Beschlussfassung vorgenommen werden kann.