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"tip" Heidenroder Nachrichten
Ausgabe 32/2023
Mitteilungen aus dem Rathaus
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Fahlerkerb geht in die Halbzeit



Bei dem Freibierausschank und einem Platzkonzert des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Laufenselden am Feuerwehrgerätehaus konnte am Samstag, den 5. August eine sehr große Besucherzahl den Beginn der Fahlerkerb 2023 miterleben.

Die Kerbegesellschaft 2023 beim Einzug am Feuerwehrgerätehaus

Im Anschluss an den ersten Kerbeumzug, dem viele durch den bunt geschmückten Ort folgten, ging es am Abend in der Bornbachhalle hoch her. Auf Stühlen und Tischen wurde geschunkelt, geklatscht und die alten und neuen Kerbelieder gesungen. Einige sollen den nächtlichen Umzug zur Heimbegleitung nicht mehr „erlebt“ haben.

Kerbevadder Nikolai Gerheim und Fahnenträger Christoph Müller schwenken die Kerbefahnen unter der mächtigen Eierkrone in der Bornbachhalle

Am Sonntag hieß es dann: Auf nach Rettert! Nachdem die Kerbemädchen erstmals in ihren schicken weißen Kerbekleidern am Kerbehaus Claudia und Michael Zimmermann abgeholt wurden und die 14 Kerbepaare mit Kerbevadder Nikolai Gerheim und Fahnenträger Christoph Müller musikalisch geleitet vom Musikzug am Rathaus ankamen, wurden sie dort schon von den „Offiziellen“, mit Bürgermeister Volker Diefenbach, und einer stattlichen Zahl von Ehrengästen, unter ihnen eine Delegation aus der Partnergemeinde Màd in Ungarn, erwartet.

Die Ehrengäste, hier Bürgermeister Volker Diefenbach und Ortsvorsteher aus Laufenselden Lukas Brandscheid, werden im festlich geschmückten Hof des Rathauses von den Kerbemädchen abgeholt.

Nach Salutschüssen der Kerbeburschen setzte sich der Zug dann in Bewegung. Bereits zum sechsen Mal machte der Zug am Friedhof halt. Drei Ehrensalven und eine Gedenkminute als Ehrerbietung für die verstorbenen Fahlerkerbeidealisten verbreitete tiefe Gerührtheit. Besonders als Martin Weldert, Katja Watzal, Katrin Schwappach und Manfred Scholz zu Ehren der Verstorbenen ein Lied auf ihren Instrumenten anstimmten, wurden Tränen der Gerührtheit vergossen.

Durch den Ort bis hin zum „Holzhäuser Weg“ sammelten sich Tausend Menschen, um die Kerbegesellschaft auf dem Weg nach Rettert zu begleiten. Trotz Dauerregen und kühlen Temperaturen ließen sich die Laufenseldener nicht davon abhalten den fünf Kilometer langen Weg auf sich zu nehmen, um die alten Rechte zu wahren. An der „Kreuzstraße“ wurde kurz Rast gemacht, der Tanz der Kerbemädchen mit den Ehrengästen wurde aufgrund der Wetterlage ausgesetzt, Salut und Weitermarsch zum „Rother Hof“. Dort wurden die von den Kerbeburschen mitgeführten Gewehre in Sicherheitsverwahrung gegeben.

Die Kerbegesellschaft beim traditionellen Umrunden des Fahlerplatzes in Rettert

Auf dem „Fahler“ in Rettert erwartete dann die Zugteilnehmer, die Retterter, sowie per Auto aus Laafeselle und umliegenden Ortschaften Angereiste, Bratwurst und Getränke vom Männergesangverein aus Laufenselden im Sinne des historisch zugestandenen Rechts der Kerbeausrichtung. Zur Wahrung der überlieferten Rechte wurden dann die Grenzen des „Fahlerplatzes“ unter den Klängen des Kerbemarsches von Würdenträgern und der Kerbegesellschaft dreimal umschritten. Anders als noch in früher Vergangenheit begrüßten der Ortsbürgermeister Heiko Heymann und der Kerbevadder aus Rettert Jan-Erik Graßmann die Gästeschar, Bürgermeister Volker Diefenbach bedankte sich für die Gastfreundschaft und Kerbevadder Nikolai Gerheim verlas den überlieferten Kerbespruch.

Die Retterter luden die riesige Gästeschar nach alter Tradition zu Kaffee und Kuchen ein. Es gab auf dem Kerbeplatz einen digitalen Wegweiser mit QR-Code, der die Laufenseldenern per „Google Maps“ zu den Häusern führte, in denen Kaffee und Kuchen angeboten wurde.

Um 17:00 Uhr (vor Sonnenuntergang muss der Kerbeplatz verlassen sein) erfolgte der Rückmarsch. Am Rother Hof wurden die dort in Verwahrung gegebenen Gewehre in Empfang genommen und der Kerbevadder und der Bürgermeister tanzten dort traditionell mit der Hof-frau einen Walzer zu den Klängen des Laufenseldener Musikzuges. Nach der Ankunft in Laufenselden wurde am Abend in der Bornbachhalle noch einmal ausgiebig gefeiert.

Am Montag wurden die Laufenseldener und ihre Gäste mit dem obligatorischen Umzug zum Kerbebesuch in der Bornbachhalle abgeholt. An jedem der 10 Kerbebäume tanzten die Kerbepaare. In der Bornbachhalle wurde dann bis in die frühen Morgenstunden ausgedehnt gefeiert, bis nach alter Sitte die Gäste mit einem nächtlichen Umzug nach Hause begleitet wurden.

Am kommenden Wochenende geht’s weiter: Am Samstag ist wieder Tanz in der Bornbachhalle, am Sonntagnachmittag wird auf dem Kerbeplatz im Wald und abends in der Bornbachhalle gefeiert.

Am Montag werden in Laufenselden musikalische Ständchen gebracht, um dann abends in der Bornbachhalle die Taufe der Neubürger vorzunehmen.

Am Dienstag heißt es dann langsam Abschied nehmen von der Fahlerkerb 2023. Ab dem frühen Morgen werden Eier gesammelt, die dann in der Bornbachhalle mit Gurkensalat verzehrt werden. Es folgt dann die Übergabe von Kerbehut und Kerbetuch an besonders verdiente Kerbeteilnehmer, bis letztendlich die Kerb begraben wird.

Fehlerteufel

In der letzten Ausgabe hat sich leider der Fehlerteufel beim Artikel zum Programm der Fahlerkerb 2023 auf der Titelseite eingeschlichen.

Wir bitten um Entschuldigung.

LINUS WITTICH Medien KG
- Redaktion -