Direkt im Anschluss an die Bürgerinformationsveranstaltung im Januar fanden sich engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger, die den für Ende Mai erwarteten Flüchtlingen helfen wollten.
Was ist aus dieser Initiative zur Flüchtlingshilfe in Hünstetten bisher geworden?
Hier ein kurzer Überblick.
Zur Erinnerung:
In Wallbach entsteht jetzt eine Container-Unterkunft für maximal 140 Personen. Aus welchen Ländern die Flüchtlinge kommen, werden wir erst kurz vor ihrer Ankunft hier erfahren können. Entsprechend sind auch alle anderen später wichtigen Gesichtspunkte unklar wie Alter, Geschlecht, Familiensituation, Bedarf an Kitas oder Beschulung etc.
Der Vertrag über die Unterkunft wird für 2 Jahre abgeschlossen, so dass eine langfristige Unterbringung der Ankömmlinge nicht geplant ist.
Um den Geflüchteten eine rasche Orientierung im neuen Umfeld zu ermöglichen, sind schnelle Integrationsmaßnahmen wichtig. Das wird auch uns Hünstettern den Umgang und das Leben mit Gästen aus fremden Ländern und Kulturen erleichtern.
Also die Frage an uns: Wer will dabei aktiv helfen?
Zunächst kam ein relativ großer Kreis von Menschen zusammen, die in den vergangenen Jahren schon freiwillig in der Flüchtlingshilfe tätig gewesen sind. Unterschiedliche Erfahrungen wurden ausgetauscht, Befürchtungen und Wünsche geäußert, wie es diesmal besser laufen könnte. Neu ist gegenüber den früheren Erfahrungen, dass jetzt der Rheingau-Taunus-Kreis (RTK) einige Ressourcen anbieten kann.
Außerdem haben die Idsteiner in den letzten Jahren eine effektive Flüchtlingshilfe aufgebaut, von der wir sicher lernen können.
Um diese vielen Aspekte zu klären und in der kurzen Zeit eine Hünstetter Flüchtlingshilfe auf den Weg zu bringen, entstand ein kleiner Kreis, das sogenannte „Orga-Team“.
Das Orga-Team besteht aus 3 Mitarbeiterinnen der Gemeinde (delegiert mit einigen Stunden ihrer Arbeitszeit) und 6 Bürgern aus Hünstetter Ortsteilen. Das Team hat sich schon mehrmals getroffen und dabei Ansprechpartner vom Rheingau-Taunus-Kreis und von der Flüchtlingshilfe in Idstein einbezogen.
Die Ansprechpartner vom Kreis konnten die Abläufe der Zuweisung und das Betreuungskonzept vor Ort darstellen, so dass ein klareres Bild für den Ablauf der ersten Tage entstanden ist.
Der Erfahrungsaustausch mit der Flüchtlingshilfe Idstein ist ebenfalls sehr hilfreich, speziell für die Organisation von Deutschkursen.
Momentaner Stand der Dinge ist:
Der RTK wird 2 Mitarbeiter seiner Projob-Gesellschaft mit ganzen Stellen in der Unterkunft einsetzen. In einem eigenen Büro werden sie dort Ansprechpartner sein für alle auftretenden Fragen wie Einkaufen, Beschulung, Organisieren von Fahrten, Behördengänge …
Auch für Anregungen oder Beschwerden der ortsansässigen Bürgerinnen und Bürger werden sie da sein. Im Bedarfsfall auch mit Hilfe der Notfallrettung, Ordnungs- oder Polizeibehörden.
Im RTK besteht eine WIR-Koordínations-Gruppe, die Erfahrungen aus anderen Gemeinden weitergibt und konkret helfen kann bei Kontakten zu anderen Hilfs-Organisationen.
Ganz oben auf unserer Agenda muss stehen: Geduld und Zuversicht, dass unsere Integrationshilfe positive Wirkung hat und einfach geleistet werden muss. Da wir die Geflüchteten im Vorfeld nicht in Gruppen aufteilen können, werden wir Mut brauchen, unsere Ziele oft spontan angehen.
Erinnern wir uns:
In Hünstetten wurden schon in den Jahren 2015/2016 Flüchtlinge insb. in Strinz und Wallrabenstein betreut, und auch die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine (seit 2022) konnten relativ schnell versorgt werden. Viele ehrenamtliche Helfer haben sich hierbei engagiert und trotz schwieriger Rahmenbedingungen eine vorbildliche Betreuung geschaffen.
Also: keine Bange!
Für den 21. Mai um 18 h ist ein größeres Helfer-Treffen geplant. Hierzu sollen alle Engagierten aus der ersten Helfer-Runde wieder direkt schriftlich eingeladen werden.
Sehr gerne begrüßen wir natürlich interessierte Menschen, die bislang noch nicht in der Flüchtlingshilfe tätig gewesen sind.
Dringend benötigt werden auch Menschen, die Hilfe bei praktischen Fragen des Alltags (Behördengänge) geben können (insb. übersetzen).
Haben Sie Fragen, möchten Sie auch mithelfen? Bitte wenden Sie sich an: fluechtlingshilfe@huenstetten.de