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Hünstetter Nachrichten - Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünstetten
Ausgabe 15/2025
Mitteilungen der Ortsvorsteher
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Flammende Ignoranz – Die Tragödie des angeschmorten Mülleimers

Endlich war sie da: Die langersehnte Revolution der Hundehinterlassenschaftsverwaltung! Die Gemeinde zeigte sich von ihrer fortschrittlichsten Seite und schenkte uns Hundebesitzern und Spaziergängern eine zivilisatorische Errungenschaft: Mülleimer! Und nicht irgendwelche Mülleimer – sondern solche, die strategisch klug platziert wurden, direkt unter den eigens bereitgestellten Hundekotbeutel-Spendern. Eine Ode an die Sauberkeit, ein Denkmal des Fortschritts, ein Symbol für das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur. Doch dann kam der große Knall. Oder besser gesagt: das große Schmoren.

Kaum hatten wir uns an den Anblick dieser wertvollen Kunststoffgefäße gewöhnt, kaum war die erste Begeisterungswelle abgeebbt, mussten wir fassungslos feststellen: Der Mülleimer hinter dem Dorfgemeinschaftshaus wurde mutwillig beschädigt. Und zwar nicht durch schlichte Vernachlässigung oder Überfüllung – nein, es mussten Brandlöcher sein! Vielleicht wollte jemand ein Zeichen setzen? Vielleicht fühlte sich ein gesellschaftspolitischer Rebell dazu berufen, gegen das System der geordneten Müllentsorgung aufzubegehren? Vielleicht glaubte jemand gar, dass die Existenz eines Mülleimers die wahre Freiheit beschränken würde? Wer kann es sagen?

Während die Täter ihre revolutionären Feuerexperimente veranstalteten, stellen wir uns die wirklich wichtigen Fragen: Hat jemand im Glauben an die Hundesteuer tatsächlich erwartet, dass diese zur Finanzierung von Schuhreinigungsdiensten verwendet wird? Ist es nicht bereits ein Skandal, dass noch immer Menschen durch duftende Tretminen navigieren müssen, obwohl ein einfaches Entsorgungssystem bereitsteht? Und nun auch noch ein sabotierter Mülleimer – ein perfider Rückschlag im Kampf für saubere Gehwege!

Liebste Pyromanen, werte Mülleimer-Hasser, ihr seid hiermit herzlich eingeladen, über den Sinn und Unsinn eurer Taten nachzudenken. Wir anderen jedoch, die friedliebenden Bürger, die mit dem Hundekotbeutel bewaffnet durch die Felder ziehen, werden nicht aufgeben. Wir werden weiterhin jeden Haufen mit stoischer Entschlossenheit einsammeln, die Beutel stolz zum nächsten Mülleimer tragen – und hoffen, dass dieser nicht ebenfalls den Flammen der Ignoranz zum Opfer fällt.

In diesem Sinne: Mögen Vernunft und Hundekotbeutel stets obsiegen!

Dirk Weißfloch
Ortsvorsteher Limbach