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Hünstetter Nachrichten - Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünstetten
Ausgabe 15/2025
Kirchliche Nachrichten
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Angedacht

Liebe Leserinnen und Leser!

„Dieser Jesus ist mir in seiner Menschlichkeit sympathisch“, sagte vor Jahren eine junge Kirchenvorsteherin mit Begeisterung in einem gemeinsamen Glaubensgespräch bei einer Kirchenvorstands-Klausurtagung. Ich weiß nicht, ob das heute noch Menschen so gerade heraus sagen würden.

Aber ich denke einmal, dass so ähnlich sicher auch die Menschen gedacht haben, die Jesus gefolgt waren. Sie vertrauten ihm ganz und gar, ließen sich von seiner Botschaft von der bedingungslosen Liebe und Nähe Gottes begeistern. Für ihn hatten sie alles stehen und liegen lassen, waren ihm ohne Wenn und Aber gefolgt.

Alles aufgeben, ein Leben ohne Sicherheit, auch das wäre für viele nicht denkbar.

Wir haben inzwischen die Karwoche vor Augen, wenige Tage trennen uns von Karfreitag. Wir haben vor Augen das Leid dieses Tages. Jesus ist einen schweren Weg nach Golgatha gegangen. Dieser hat nicht erst in Jerusalem angefangen.

Schon der Weg dahin ist mühsam, steil und steinig, durch die Wüste Judäa über Jericho nach Jerusalem. Von 400 m unter dem Meeresspiegel am Toten Meer bis auf die Kalkhochebene nach Jerusalem hinauf ist ein gewaltiger Höhenunterschied. Dazu braucht es Ausdauer und Kondition und Umsicht, denn überall lauern Gefahren. Jesus geht diesen Weg, er wird am Kreuz hingerichtet wie ein Schwerverbrecher, unmenschlich und grausam.

Und einmal ganz ehrlich: Es fällt uns oft schwer, das zu erklären und zu begreifen. Wir gehen lieber bequeme Wege. Doch Jesus geht diesen Weg. Nicht, dass er nicht auch gezaudert hätte. Wir versuchen in der Passionszeit das zu begreifen, sehen auf das Leid, das so vielen Menschen auch heute geschieht.

Jesus geht den Weg ins Leid mit den vielen Menschen, denen Leidvolles geschieht, er zeigt sich solidarisch. Jesus geht den Weg der Liebe, er ist dort, wo Menschen leiden.

„Dieser Jesus ist mir sympathisch“ - weil Gott in Jesus mit mir mitleidet und mich auch in den schweren Stunden nicht allein lässt.

Ich wünsche Ihnen in der kommenden Karwoche Stille, Ruhe und Besinnung

Ihre Evangelische Gesamtkirchengemeinde Lukas und Peter Wörsbachtal
Pfarrerin Stefanie Glaser