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Hünstetter Nachrichten - Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünstetten
Ausgabe 20/2025
Aus der Natur
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Aus der Natur

Merkmale

Der Moorfrosch ist eine kleinere Froschart und erreicht nur eine Größe von maximal sieben Zentimetern. Oberseits ist er meist hell- bis dunkelbraun gefärbt. Die Männchen können jedoch zur Laichzeit eine intensive Blaufärbung entwickeln. Über dem Rücken läuft meist ein breites helles Längsband, welches dunkel gesäumt ist. Das Trommelfell ist gut sichtbar unterhalb des Auges.

Lebensraum und Fortpflanzung

Wie sein Name vermuten lässt, besiedelt er bevorzugt Lebensräume mit hohem Grundwasserstand, wie Zwischen- und Niedermoore, Bruchwälder, sumpfiges Grünland, Nasswiesen sowie die Weichholzauen größerer Flüsse. Deshalb findet man den Moorfrosch in Deutschland schwerpunktmäßig im Norden und Osten. In Mittel-, West- und Süddeutschland ist er nur lückenhaft verbreitet und mittlerweile sehr stark bedroht.

Während der Laichzeit entwickeln die Männchen die intensive Blaufärbung. Diese lassen sich, wie häufig bei Fröschen und Kröten, gerne von den größeren Weibchen zum Laichgewässer tragen. Aber nicht, weil sie zu faul zum Laufen sind, sondern weil sie dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Männchen haben, die bereits im Teich warten. Das Weibchen legt zwischen 500 und 3000 Eier in den Flachwasserzonen des Laichgewässers ab und anschließend befruchtet das Männchen diese (äußere Befruchtung).

Gefährdung und Schutzstatus

Viele Faktoren wie z. B. die Trockenlegung oder Überdüngung von Gewässern, Mooren oder Feuchtwiesen haben die Bestände des Moorfrosches dramatisch schrumpfen lassen. Der Klimawandel, gerade die häufig regenarmen Frühjahre, lassen die flachen Laichgewässer austrocknen, wodurch der Nachwuchs verloren geht.

Europaweit geschützt ist der Moorfrosch nach der FFH-Richtlinie (Anhang IV) und „streng geschützt“ nach Bundesnaturschutzgesetz. Streng geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Außerdem ist es verboten, sie durch Aufsuchen ihrer Lebensstätten zu beunruhigen.

Quelle: NABU

Ute Leukel-Fischer