Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hünstetten
Am vergangenen Samstag fand die diesjährige Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hünstetten statt.
Gemeindebrandinspektor Sascha Kopton begrüßte alle Mitglieder der Einsatzabteilung sowie der Ehren- und Altersabteilung und die zahlreich erschienenen Gäste.
Besonders willkommen hieß er Bürgermeister Jan Kraus, den Ersten Beigeordneten des Rheingau-Taunus-Kreises und Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch, den Landtagsabgeordneten André Stolz, Kreisbrandinspektor Christian Rossel, Pascal Rücker vom Kreisfeuerwehrverband Untertaunus sowie die anwesenden Vertreter der politischen Gremien aus Hünstetten.
Nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit und dem Totengedenken folgte der umfassende Jahresbericht des Gemeindebrandinspektors.
Besonders erfreulich stellte sich die Entwicklung der Mitgliederzahlen dar: Mit insgesamt 256 aktiven Einsatzkräften verzeichnet die Feuerwehr Hünstetten einen neuen Höchststand seit 2019, ein Plus von 14 im Vergleich zum Vorjahr.
Einsatzzahlen und Ausrüstung
Im Jahr 2024 wurde die Feuerwehr Hünstetten zu insgesamt 137 Einsätzen alarmiert, 49 mehr als im Vorjahr. Hauptursache war das starke Unwetterereignis vom 02.05.2024. Trotz der gestiegenen Einsatzzahlen zeigte sich Gemeindebrandinspektor Kopton zufrieden mit der Einsatzbereitschaft und Fortbildungsbeteiligung. Zahlreiche Seminare auf Kreis- und Landesebene sowie interne Fortbildungen, wie eine Übung für Atemschutzgeräteträger und eine Florix-Schulung, trugen zur weiteren Qualifizierung der Einsatzkräfte bei.
Bei den Voraushelfer-Einheiten aus Bechtheim, Strinz-Trinitatis und Wallbach kam es zu insgesamt 46 Alarmierungen.
Ein besonderer Fokus lag im vergangenen Jahr auf der Fahrzeugbeschaffung, bei den bedeutenden Fortschritten erzielt wurden. So konnte die Planung für ein neues Staffellöschfahrzeug (StLF) abgeschlossen werden, welches Ende April dieses Jahres für die Feuerwehr Wallbach in Dienst gestellt wurde.
Ebenso konnte ein Mannschaftstransportwagen (MTW) für die Einsatzabteilung Ketternschwalbach angeschafft werden.
Zwei weitere MTWs für die Standorte Beuerbach und Wallbach befinden sich aktuell in der Beschaffung.
Darüber hinaus steht ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF) 10 für die Feuerwehr Bechtheim kurz vor der Auslieferung.
Ein weiteres Großprojekt ist die Ersatzbeschaffung des Einsatzleitwagens (ELW), die Vorbereitungen hierzu sind angelaufen, mit einer geplanten Auslieferung im Jahr 2027.
Neben den Fahrzeugen wurde auch in die Infrastruktur und Digitalisierung investiert. So wurde unter anderem ein Schnelleinsatzzelt, stationiert in Limbach, angeschafft. Zudem ermöglichen neu beschaffte Server den Aufbau einer internen Cloud. Diese erlaubt künftig die strukturierte, digitale und papierlose Ablage sämtlicher Schriftstücke, Berichte, Prüfprotokolle und Einsatzunterlagen, ein wesentlicher Fortschritt für die Verwaltungsarbeit in allen Einsatzabteilungen.
Schutzkleidung und Gerätehausneubauten
Ein zentrales Thema war die Beschaffung neuer Schutzkleidung. Diese befindet sich aktuell noch in der Lieferung, allerdings kommt es hier bedauerlicherweise zu Verzögerungen und Lieferschwierigkeiten. Besonders erfreulich ist, dass es durch die Unterstützung von Landtagsabgeordnetem André Stolz und Kreisbrandinspektor Christian Rossel im Vorfeld möglich gemacht wurde, sandfarbene Schutzkleidung zu beschaffen.
Gemeindebrandinspektor Kopton bedankte sich ausdrücklich für diesen Einsatz, da die neue Farbgebung sowohl funktionale Vorteile bietet als auch zur einheitlichen und professionellen Außendarstellung beiträgt.
Trotz der aktuellen Lieferprobleme wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die neue Kleidung zeitnah einsatzbereit an alle Einsatzkräfte auszugeben. Besonderer Dank galt hier den Kameraden der Kleiderkammer, die sich mit großem Engagement um die Organisation kümmern.
Ein weiteres wichtiges Thema war der geplante Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Oberlibbach. Der Baubeginn ist, so die aktuelle Hoffnung, für Anfang des kommenden Jahres vorgesehen.
In seinem Fazit zeigte sich Kopton zufrieden mit der Entwicklung der vergangenen Jahre. Seit dem Zusammenschluss mit seinen beiden Stellvertretern, Andreas Böhler und Michael Weyrich, Ende 2021, seien zahlreiche Konzepte und Ideen erfolgreich umgesetzt worden. Einige Projekte stehen kurz vor der Fertigstellung, während andere als langfristige Vorhaben bereits auf den Weg gebracht wurden. Für die gute Zusammenarbeit sprach er seinen beiden Stellvertretern ausdrücklich seinen Dank aus.
Berichte und Grußworte
Es folgten die Berichte der Funktionsträgerinnen und Funktionsträger aus den verschiedenen Abteilungen der Feuerwehr Hünstetten:
Gemeindejugendfeuerwehrwartin Lona Wahl berichtete von einem aktiven und erfolgreichen Jahr in der Jugendfeuerwehr. Neben den regelmäßigen Übungsdiensten fanden auch zahlreiche Aktionen zur Nachwuchsförderung statt, darunter Ausflüge, Berufsfeuerwehrtage und Wettkämpfe. Besonders erfreulich sei die weiterhin stabile Mitgliederzahl, was für die gute Jugendarbeit innerhalb der Gemeinde spreche.
Gemeindekinderfeuerwehrwartin Marina Bergmann-Ickes schilderte die Entwicklung der Kinderfeuerwehrgruppen. Mit kreativen und spielerischen Aktivitäten wurde den Kindern im Grundschulalter das Thema Feuerwehr nähergebracht. Dabei standen Teamgeist und Spaß im Vordergrund.
Marius Mohr, stellvertretender Zugführer des Katastrophenschutzzugs, gab einen Überblick über die Ausbildungsdienste auf Ebene des überörtlichen Katastrophenschutzes.
Dabei ging er insbesondere auf gemeinsame Übungen mit anderen Hilfsorganisationen ein, die wichtige Erfahrungen für den Ernstfall lieferten. Zudem lobte er die hohe Einsatzbereitschaft der Helferinnen und Helfer sowie die gute Zusammenarbeit hervor.
In ihren anschließenden Grußworten dankten Bürgermeister Jan Kraus, Klaus-Peter Willsch, André Stolz und Marco Kode der Feuerwehr für ihre hohe Einsatzbereitschaft und ihr ehrenamtliches Engagement. Sie betonten die Wichtigkeit der Feuerwehr für die Sicherheit und das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde und zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der Aktivitäten über alle Alters- und Aufgabenbereiche hinweg.
Auch der neue hauptamtliche Gerätewart Niklas Capito nutzte die Gelegenheit, sich den Anwesenden vorzustellen, insbesondere denjenigen, die ihn bislang noch nicht persönlich kennengelernt hatten.
Beförderungen und Ehrungen
Unter dem Tagesordnungspunkt „Beförderungen und Ehrungen“ wurden zahlreiche Feuerwehrangehörige für ihr Engagement ausgezeichnet.
Befördert wurden:
Marylene Kopton zur Oberlöschmeisterin,
Gregor Schneider und Florian Täger jeweils zum Oberlöschmeister,
Tim Meixner und Sandro Jung zum Brandmeister.
Frank Maier wurde nach jahrelanger Tätigkeit als stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Strinz-Trinitatis auf eigenen Wunsch aus dem Ehrenbeamtenverhältnis entlassen.
René Laub wurde zum stellvertretenden Wehrführer der Feuerwehr Strinz-Trinitatis ernannt und ins Ehrenbeamtenverhältnis übernommen.
Ebenso Marina Bergmann-Ickes, die zur Gemeindekinderfeuerwehrwartin ernannt und ebenfalls in das Ehrenbeamtenverhältnis übernommen wurde.
Zahlreiche Anerkennungsprämien für 10, 20 und 30 Dienstjahren wurden vergeben. Besonders hervorzuheben sind Jürgen Pfeiffer und Alexander Weyrich, die für beeindruckende 40 Jahre aktiven Dienst ebenfalls mit einer Anerkennungsprämie ausgezeichnet wurden.
Durch den Nassauischen Feuerwehrverband wurden Ehrenmedaillen in Silber und Gold verliehen. Ausgezeichnet wurden unter anderem die Kameraden Sven Schnabel, Marco Kode und Frank Maier für ihre 30-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr.
Für ihren langjährigen und pflichtgetreuen Dienst wurden durch das Land Hessen auch Brandschutzehrenzeichen verliehen, für 25 Jahre in Silber sowie für 40 Jahre in Gold. Besonders geehrt wurden hierbei Frank Schmidt und Thomas Rohde, die das Brandschutzehrenzeichen in Gold für vier Jahrzehnte aktiven Feuerwehrdienst erhielten.
Klaus Knoll und Jannik Kraus wurde eine besondere Ehre zuteil: Beide wurden mit dem Brandschutzverdienstzeichen am Bande in Bronze des Landes Hessen ausgezeichnet, eine hohe Würdigung für ihr langjähriges besonderes Engagement im Feuerwehrwesen.
Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ bedankte sich Gemeindebrandinspektor Kopton bei der Feuerwehr Strinz Trinitatis für die Ausrichtung der diesjährigen Jahreshauptversammlung.
Zum Abschluss sprach er allen Anwesenden seinen Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit aus und schloss die Versammlung mit einem zuversichtlichen Blick auf die gemeinsamen Aufgaben und Entwicklungen in den kommenden Jahren.