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Hünstetter Nachrichten - Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünstetten
Ausgabe 23/2024
Aus der Natur
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Alle Jahre wieder!

… werden Rehe Opfer von wildernden Hunden. Auch in diesem Jahr wurde bereits im Mai im Jagdrevier Görsroth ein junger Bock zu Tode gebissen. Letztes Jahr musste eine Ricke (zwei kleine Kitze führend) vom Jagdpächter erlöst werden, nachdem sie eine Vielzahl von Bisswunden und alle vier Läufe durchgebissen, vorgefunden wurde. Auch werden immer wieder Kitze und Junghasen auf den Wegen gefunden, die Bissspuren aufweisen.

Hundebesitzer weisen in der Regel jede Schuld von sich und ihrem Hund ab und nur, wenn es Zeugen gibt, wird überhaupt der Jagdpächter informiert. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich um ein Vielfaches höher und verletzte Tiere verenden qualvoll.

Spricht man Hundehalter an, deren Hunde trotz Brut- und Setzzeit nicht angeleint sind, so wird man in der Regel belehrt, dass dieser Hund ja nichts mache. Immer wieder sieht man Hunde, die weit hinter oder vor den Besitzern unterwegs sind und die auch abseits der Wege jagen. „Ein Hund“, so sagt das Gesetz, „muss sich jederzeit im Einflussbereich seines Besitzers befinden und rückrufbereit sein“. Ist das nicht möglich, so sollte der Hund doch wenigstens in der Brut- und Setzzeit an der kurzen (!) Leine gehalten werden.

Gassirunden in den frühen Morgen- und späten Abendstunden sollten generell verboten werden, denn auch hier werden die Hunde häufig frei laufen gelassen und der Halter hat überhaupt keinen Überblick mehr, was sein Hund in Wiese oder Feld treibt. Auch sind dies die Zeiten, in denen das Wild zur Nahrungssuche aus dem Wald tritt.

Nach dem Strafgesetzbuch kann der Hundehalter vom Jäger auf Schadenersatz verklagt werden. Wildert ein Hund zum wiederholten Mal, so kann der Halter wegen Wilderei des Hundes zu einer Geldstrafe (§292 STGB) oder sogar zu einer Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren verurteilt werden. Wird ein Hund beim Hetzen oder Töten eines Wildtieres auf frischer Tat ertappt, so hat der Jäger das Recht den Hund zu erschießen. Kein Jäger wird so etwas leichtfertig tun und es wird immer das letzte Mittel bleiben. Doch ein Hund, der einmal erfolgreich gejagt und getötet hat, wird es immer wieder tun, wenn er die Gelegenheit dazu erhält.

Ute Leukel-Fischer