Was wäre der Sommer ohne Düfte?! Frisch gemähtes Heu, duftende Rosen, die salzige Luft am Meer, Erdbeeren, Lavendel und Zitrusfrüchte, ein gutes Glas Wein… Düfte, die träumen lassen.
Manche Düfte begleiten uns durch das Leben, wecken Erinnerungen, Omas Streuselkuchen, die Weihnachtsplätzchen von Tante Anna, Mamas Sonntagsbraten, der Geruch nach frischem Brot.
Auch in der Bibel spielen Düfte eine wichtige Rolle. Der Apostel Paulus schreibt im 2. Korintherbrief, vom Duft, der zum Leben führt: „Gott macht durch uns an jedem Ort bekannt, wer er ist, sodass sich diese Erkenntnis wie ein wohlriechender Duft überallhin ausbreitet. Ja, weil Christus in uns lebt, sind wir zur Ehre Gottes ein Wohlgeruch.“ (NGÜ)
Mit Düften ist das bekanntlich so eine Sache - man kann ihnen nicht ausweichen und sie lassen sich nicht so leicht begrenzen. Sie ziehen durch jede Ritze. Düfte berühren mehr, als nur unsere Nase. Wenn wir etwas riechen, dann wissen und fühlen, dann erinnern wir gleich etwas. Der Duft von Lavendel - und ich bin sofort im Urlaub in der Provence, Zimt - und mir wird ganz adventlich zumute.
Dem Geruch kann man also nie so wirklich ausweichen.
Beachtliche 10.000 Düfte kann unsere Nase unterscheiden.
Dadurch, dass der Duft direkt im Gehirn und dort direkt in dem Bereich ankommt, in dem auch unsere Gefühle angesiedelt sind, verbinden wir mit Düften immer gleich auch Gefühle - und zwar manchmal ganz unterschiedliche:
Der Duft eines Parfums … was die einen mögen, riecht für die anderen unangenehm.
Düfte lösen nicht nur Zustimmung oder Ablehnung, Freude oder Ekel aus.
Der Duft von frischem Brot - wer möchte nicht sofort hineinbeißen.
Ein leckeres Essen auf dem Herd - wer kriegt da nicht Appetit.
Morgens früh noch im Halbschlaf der Duft von frischem Kaffee - allein der Duft schon weckt die Lebensgeister.
Dass Düfte verwandeln können und Gefühle freisetzen, weiß auch Paulus, wenn er vom Duft, der zum Leben führt, spricht.
Die Gute Nachricht von Jesus Christus soll ein unbezwingbarer Duft sein, dem sich niemand entziehen kann. Duft der Liebe Gottes. Duft, der zum Leben führt …
Stellt sich für mich die Frage:
Wie kann die Wahrheit Gottes sich verbreiten wie ein angenehmer Duft, der uns erreicht, dem wir uns nicht entziehen können und der uns neues Leben schenkt?
Mahatma Gandhi wurde einmal von christlichen Missionaren gefragt: "Was müssen wir tun, damit die Hindus das Evangelium annehmen?" Seine Antwort war ebenso kurz wie prägnant: "Denken Sie an das Geheimnis der Rose. Alle mögen sie, weil sie duftet. Also duften Sie!“ Was riecht man bei uns? Was riecht man an uns? Darauf also kommt es an. Woran werden sich die Menschen nach einer Begegnung mit uns erinnern?
Ein chinesisches Sprichwort sagt: Blumen lassen einen Teil ihres Duftes in der Hand dessen, der sie schenkt. Die Liebe Gottes bleibt, auch wenn ich sie verschenke. Also, mit Gandhi: „Duften Sie, meine Damen, meine Herren!“
Duften wir nach Liebe, nach der Liebe Gottes!