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Hünstetter Nachrichten - Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünstetten
Ausgabe 28/2025
Aus der Natur
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Wissenswertes vom Mauersegler

Mauersegler sind bemerkenswerte Tiere. Sie sind etwa 18 cm groß und komplett schwarz bis auf einen weißen Kehlfleck. Leicht erkennbar sind sie an den sichelförmigen Flügeln und dem typischen Ruf. Die Höhlenbrüter bauen ihre Nester an Felswänden, hohen Gebäuden oder unter Dächern. Sie leben meist von Luftplankton, das sind sehr kleine Insekten und Spinnen, die sich vom Wind und der Thermik treiben lassen.

Ihre akrobatischen Flugkünste und Landemanöver am Nest sind absolut sehenswert.

Mauersegler sind die Reisenden unter den Vögeln. Dreieinhalb Monate in Afrika, dreieinhalb Monate im Brutrevier und den Rest des Jahres zwischen diesen beiden Orten unterwegs. Selbst Schlafen oder sich Fortpflanzen findet im Fliegen statt.

Nur noch beim Brüten berührt ein erwachsener Mauersegler festen Boden.

Hat sich ein Paar zu einer Saisonehe gefunden, wird in einem dunklen horizontalen Hohlraum ein einfaches Nest aus verschiedenen Materialien mit Speichel verklebt.

Es werden 2-3 Eier 20 Tage von beiden Eltern bebrütet und danach verbleiben die Nestlinge noch weitere 42 Tage im Nest.

Befindet sich das Junge nicht im Nest, so wird es nicht gefüttert, die Eltern lassen es verhungern. Wenn ein Junges aus dem Nest fällt, so liegt dies häufig daran, dass es im Nest zu heiß ist und das Junge sich am Nestrand abkühlen will. Auch Flatterübungen und kleine Flugversuche können ihm zum Verhängnis werden. Wer ein Junges findet und es nicht wieder ins Nest bringen kann, sollte ihm erstmal nur Wasser geben und es nicht füttern. Spezielle Mauersegleraufzuchtstationen (z.B. Frankfurt und Mainz) können Ratschläge geben und kümmern sich auch um diese Jungvögel.

Verlässt der junge Mauersegler zum ersten Mal das Nest, so kehrt er nicht zurück. Er wird erst nach 2 Jahren wieder festen Boden unter den Füßen haben, wenn er brütet.

Die nun kinderlosen Mauerseglereltern bleiben noch ein paar Tage am Nest, um sich dann wieder auf die lange Reise nach Afrika zu begeben.

Mauersegler gehören zu den geschützten Arten. Sie sind noch nicht bedroht, doch werden ihre Lebensbedingungen schlechter. Gebäudesanierungen, bei denen die Höhlen verschlossen werden, Hitzeperioden, aber vor allem das Insektensterben gefährden ihren Bestand. Wie traurig wäre es, wenn wir ihre einmaligen Rufe und pfeilschnellen Flugbewegungen nicht mehr hören und sehen könnten.

(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Mauersegler e.V.)
Ute Leukel-Fischer