Liebe Leserinnen und Leser!
Stürme erleben wir neuerdings nicht nur im Herbst, sondern sie kommen auch vermehrt in den Sommermonaten vor.
Gerade in der letzten Woche zog ein solcher Sturm über Deutschland.
Mitten im Sommer, Sturmböen, Starkregen und damit verbunden die Angst:
| - | Hoffentlich passiert uns nichts! |
| - | Hoffentlich bleibt der Keller trocken! |
| - | Bitte nicht schon wieder Hochwasser! |
| - | Bitte keine umgestürzten Bäume! |
| - | Bitte, Gott, lass alles gut gehen! |
Wenn man in den Bergen von einem solchen Unwetter überrascht wird, dann ist man sehr froh, dass es Berghütten gibt, bei denen man Schutz suchen kann.
Ist man mit dem Segelschiff unterwegs, so wird bei der Ankündigung eines Sturmes schnell versucht, einen sicheren Hafen anzulaufen.
Zuhause werden alle Fenster und Türen kontrolliert und geschaut, ob der Keller auch gesichert ist. Die Menschen, die im Rettungsdienst arbeiten, werden bei solchen Ankündigungen schon mal schauen, ob alles Wichtige griffbereit in den Autos bereitliegt.
In der Bibel stehen mehrere Geschichten, in denen Menschen mit dem Schiff auf dem See unterwegs sind und plötzlich ohne jegliche Vorwarnung von einem Sturm überrascht werden.
Eine von diesen steht im Markus-Evangelium:
„Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu den Jüngern: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren.
Sie schickten die Leute fort und fuhren mit Jesus in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn.
Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann.
Jesus aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief.
Die Jünger weckten Jesus und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?
Da stand Jesus auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still!
Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein.
Jesus sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?
Da ergriff die Jünger große Furcht und sie sagten zueinander: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?“
(Markus 4, 35-41)
Was für eine Geschichte! Jesus und die Jünger wollen doch nur an die andere Seite des Sees fahren und dann bricht dieser heftige Wirbelsturm los.
Die erfahrenen Fischer unter den Jüngern haben Angst und sie verstehen überhaupt nicht, wie Jesus in einer solchen Situation einfach schläft und ihnen nicht hilft.
Sie wecken Jesus auf und in ihrer Angst machen sie ihm gleich den Vorwurf: „Kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen, dass wir hier gleich untergehen?“
Und was macht Jesus: Er steht auf und sagt zu dem See, „schweig, sei still“! – Nach einem solchen angsterfüllendem, geräuschvollem, hohen Wellen schlagenden Sturm – und plötzlich eine absolute Stille!
Die Gefahr ist gebannt und jetzt erst fragt Jesus bei den Jüngern nach: „Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?“
Die Jünger geben keine Antwort. Vielleicht hat Jesus sie damit berührt, warum hatten sie denn solche Angst, Jesus war doch mit im Boot!
Die Jünger hatten schon viel mit Jesus erlebt: die Heilung der Schwiegermutter von Petrus, die Heilung eines Gelähmten, die Heilung einer verdorrten Hand in der Synagoge. Sie hatten erlebt, wie Jesus zu ihnen und den Menschen in Gleichnissen gesprochen hatte. Jetzt aber in dem Sturm, haben sie dies alles vergessen, zu groß war die Angst. – Ja, die Angst war groß und der Glaube klein!
Haben WIR den Glauben, dass GOTT in den Stürmen unseres Lebens an unserer Seite ist?
Sind wir nicht auch so wie die Jünger, die dann fragen: Warum passiert dies gerade mir? Warum ich? Wo bist Du Gott?
Die Frage, die uns CHRISTEN immer wieder gestellt wird, lautet: Wie kannst Du an so einen Gott glauben, wenn dir dies alles passiert! – Solche Fragen kann nur jeder/jede für sich selbst persönlich beantworten.
Ich wünsche IHNEN, dass Sie in den Stürmen Ihres Lebens, bei den kleinen Stürmen, aber auch bei den richtig starken Stürmen, erfahren und spüren, dass Gott an Ihrer Seite ist und Ihre Wege mitgeht.
Ich wünsche Ihnen auch, dass Sie spüren können, dass Menschen Sie in diesen Situationen nicht alleine lassen, die bei Ihnen bleiben, die mit Ihnen beten, die Sie unterstützen.
Wir, das PASTORALTEAM von Sankt Martin Idsteiner Land, sind für SIE da, wenn die großen oder kleinen Stürme Sie gerade umhertreiben.
Möge Gottes Segen Sie und Ihre LIEBEN immer und überall begleiten.