Hessischer Denkmalschutzpreis geht nach Hünstetten
Familie Liß aus Wallrabenstein hat den diesjährigen Hessischen Denkmalschutzpreis erhalten, worüber wir uns sehr freuen. Ihr persönliches Engagement ist beispielhaft. Wir danken der Familie Liß für ihren Einsatz, wünschen für die Zukunft alles Gute und dass sie durch ihr persönliches Engagement für die Burg Wallrabenstein weiterhin viel Unterstützung erfahren.
Die Burgruine ragt auf einem Steilhang bei Wallrabenstein im Rheingau-Taunus-Kreis auf und ist vom Wörsbachtal-Radweg unten im Tal gut zu sehen. Es sind die verfallenen Überreste der einst wohl stattlichen repräsentativen Burg Wallrabenstein aus dem 14. Jahrhundert. Vom Besitz des ehemaligen Grafen Walram von Nassau-Idstein - auch Graf Walrabe genannt - sind heute, mehr als 600 Jahre später, nur noch ein großer Teil der Schildmauer und zwei Türme übrig. Der Hauptturm misst immer noch stolze 14 Meter.
Graf Walram hatte um 1390 den Bau der Burg veranlasst, wohl um sein kleines Reich gen Norden mit einer zweiten Burg neben der in Idstein abzusichern. Er selbst hat die Fertigstellung der Wehrveste im Jahr 1393 nicht mehr erlebt. Sein Sohn Adolf vollendete den Bau, zog aber selbst nie dort ein und verpfändete die Burg. Bis 1550 wurde sie nachweislich bewohnt und im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Seitdem ist sie immer weiter verfallen. Der langsame Verfall der Mauern aus lokalem Schieferbruchstein wurde schon lange vom Hessischen Landesamt für Denkmalpflege mit Sorge beobachtet. Lauren und Dirk Liss sind die siebten bürgerlichen Besitzer der Burg Wallrabenstein - und wollen sie unbedingt retten. Nachdem sie ihr Fachwerkhaus mehrere Jahre lang mit viel Herzblut saniert haben, ziehen sie ein Architekturbüro und Experten zurate, etwa vom Institut für Steinkonservierung. Vor zwei Jahren beginnt die aufwändige Restaurierung der Ruine - möglichst originalgetreu.