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Hünstetter Nachrichten - Mitteilungsblatt für die Gemeinde Hünstetten
Ausgabe 4/2025
Aus der Natur
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Aus der Natur - Die Roteiche - Baum des Jahres 2025

Quercus rubra wird auch Amerikanische Spitzeiche genannt, denn der Osten der USA und Kanadas ist ihr Ursprungsgebiet.

Bereits im 17. Jahrhundert wurde sie nach Europa eingeführt, um mit ihrem imposanten Wuchs und ihrer schönen Herbstfärbung die herrschaftlichen Parks und Gärten zu bereichern.

In den letzten Jahren wurde sie von der Forstwirtschaft als klimaresistenter Baum der Zukunft entdeckt. Sie kommt mit den meisten Standorten gut zurecht, ist schattenverträglicher, sturmfester und zuwachsstärker als ihre europäischen Schwestern Stiel- und Traubeneiche. In den USA und Kanada wird sie sogar als „Feuerriegel“ eingesetzt, weil ihre Blätter und das auf dem Boden liegende Laub schlecht brennbar sind.

Die Roteiche ist eine wahre Schönheit. Der frische Blattaustrieb ist zunächst gelb und färbt sich im Laufe des Frühlings grün. Die bis zu 25 cm langen und 10cm breiten tief eingeschnittenen Eichenblätter färben sich im Herbst blutrot. In ihrer Jugend ist der Stamm noch glatt und nimmt mit zunehmendem Alter die typische rissige Form an.

Auch die Eicheln, die der Baum ab dem 25. Lebensjahr produziert sind mit 2-3 cm besonders groß. Sie kann bis zu 35 m hoch werden, einen Stammdurchmesser von über 2 m bekommen und 400 Jahre alt werden.

In der Forstwirtschaft wird eine Umtriebszeit der Roteiche von etwa 80 Jahren angestrebt. Ihr Holz ist nicht ganz so hochwertig wie das der europäischen Eichen, allerdings macht sie das durch ihren Massenzuwachs aus forstwirtschaftlicher Sicht wieder wett.

Sie ist zwar resistent gegen die meisten bekannten Forstschädlinge, jedoch scheinen ihr bestimmte Pilze wie z.B. der Spindelige Rüpling das Leben schwer zu machen.

Übrigens sieht man die Roteiche nicht in allen europäischen Ländern als ein Gewinn für den Wald der Zukunft an, in Tschechien und Polen wurde sie als invasive Art eingestuft und darf nicht gepflanzt werden.

In Hünstetten wurden bei den letzten Pflanzaktionen von Gemeinde und der Initiative Nachhaltiges Hünstetten (INaH e. V.) bereits über 500 Jungpflanzen dieses schönen Baumes gesetzt.

Ute Leukel-Fischer